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Roman / Sachbuch / Comic / Autobiografie / Aufsatzsammlung

Neu im September

Luise Meier: Hyphen. Roman. gebunden , 303 Seiten, 2024, Matthes & Seitz.

    Shukrallah, Tarek (Hg.): Nicht die Ersten: Bewegungsgeschichten von Queers of Color in Deutschland, 224 Seiten, 2024, Assoziation A.

Susan Stryker; edited by McKenzie Wark When Monsters Speak. a Susan Stryker reader, duke, 2024.

    Juno Mac, Molly Smith: Revolting Prostitutes. The Fight for Sex Workers’ Rights. Sprache: Englisch. kartoniert , 288 Seiten, März 2020, Verso.

    Fragile Fäden: Perspektiven auf Beziehungsweisen im Kapitalismus. kartoniert , 280 Seiten, April 2024, edition assemblage.

    Sonderzeichen: kartoniert , 156 Seiten, ISBN 3954612577, 20. März 2024, Lektora. (»Sonderzeichen« ist die erste Anthologie der deutschsprachigen Spoken-Word- und Poetry-Slam-Szene mit Texten von ausschließlich trans, inter, agender und/oder nichtbinären Menschen.)

    Isabel Waidner: Vielleicht ging es immer darum, dass wir Feuer spucken. Roman, 185 Seiten, ISBN 3832168370, Juni 2024, DuMont.

    Lana Sirri: Shababz! Jung, muslimisch, selbstbestimmt., kartoniert, 180 Seiten, 2024, w_orten & meer.

    Georgine Kellermann: Georgine – Der lange Weg zu mir selbst. Meine Befreiung als trans* Frau nach über 60 Jahren, 286 Seiten, ISBN 3550202393, Mai 2024, Ullstein.

    Kacen Callender: Infinity Alchemist, ab 14 Jahre. gebunden , 480 Seiten, 2024, Karibu.

    Ifi Amadiume: African Possibilities. A Matriarchitarian Perspective for Social Justice. Sprache: Englisch. 229 Seiten, 2024, Bloomsbury Academic.

    Sina Arnold (Hg.), Uffa Jensen (Hg.), Peter Ullrich (Hg.): Was ist Antisemitismus? Begriffe und Definitionen von Judenfeindschaft. Wallstein 2024, 315 Seiten.

    Constanze Schwärzer: Außer Konkurrenz. Autistisch sein, 152 Seiten, 2024.

    ( ) s-p-a-c-e (Hg.): Shshshshift. Eine queere clubarbeitende Klasse zwischen Lust und Widerspruch, 418 Seiten, 08/2024, edition assemblage.

    X Collective X (Hg.): Slayeth Love. Collection of Letters From & For Queer Afro-diasporic People, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, 200 Seiten, 2024, edition assemblage.

    Kathrin Eitel (Hg.): Klimageschichten, Planet. Krise. Fiction, 120 Seiten08/2024, edition assemblage.

    Thorsten Mense (Hg.), Judith Goetz: Rechts, wo die Mitte ist. Die AfD und die Modernisierung des Rechtsextremismus, 2024, 320 Seiten, unrast.

     Alyson K. Spurgas, Zoë C. Meleo-Erwin: DEKOLONISIERT SELFCARE, 216 Seiten, März 2024, Edition Nautilus.

    Anna Hájková: Menschen ohne Geschichte sind Staub. Queeres Verlangen im Holocaust. ISBN 978-3-8353-5641-2. Wallstein,2024.

  Kalle Johansson: Was ist eigentlich Faschismus?Jacoby & Stuart, 2019.

Undine de Rivière: Mein Huren-Manifest : inside Sex-Business, 2018, Heyne.

    Koschka Linkerhand: Feministisch streiten 2. Texte zu Bewegung und transnationalen Kämpfen. 344 Seiten,  2024, Quer Verlag.

 

Nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober

Anthologie

Dana von Suffrin (Hg.): Wir schon wieder : 16 jüdische Erzählungen, 234 Seiten, 2024, Rowolth.

Verlagsbeschreibung: Dass es heute in Deutschland wieder eine jüdische Literatur gibt, ist keine Selbstverständlichkeit. Auch wenn vieles die hier versammelten Schriftstellerinnen und Schriftsteller trennt, vereint sie jüdische Sozialisierung, geistige Tradition und ein fragiles Verhältnis zur deutschen Mehrheitsgesellschaft. Am 7. Oktober ist das allen wieder aufs Deutlichste bewusst geworden. In diesem Kontext ist die Idee zu Wir schon wieder entstanden. Dana von Suffrin konnte eine Vielzahl prominenter Beiträgerinnen und Beiträger gewinnen, und so versammeln sich trotz aller Differenzen – politisch, persönlich, künstlerisch – in diesem Band 16 Schriftstellerinnen und Schriftsteller, um in Prosastücken, Erzählungen oder Essays über das zu schreiben, was sie gerade bewegt.

Mit Beiträgen von Adriana Altaras, Maxim Biller, Zelda Biller, Yevgeniy Breyger, Joe Fleisch, Marina Frenk, Lena Gorelik, Elfriede Jelinek, Dmitrij Kapitelman, Olga Mannheimer, Eva Menasse, Slata Roschal, Linda Rachel Sabiers, Dana von Suffrin, Ljudmila Ulitzkaja, Dana Vowinckel.

Lena Gorelik, Miryam Schellbach, Mirjam Zadoff: Trotzdem sprechen, Ullstein Verlag, Berlin 2024.

Verlagsbeschreibung: Spätestens seit dem 7. Oktober, dem Hamas-Massaker in Israel und der folgenden Bombardierung Gazas sowie der daraus resultierenden humanitären Katastrophe, finden Menschen in allen Teilen der deutschen Gesellschaft sich wieder in einer neuen Isolation oder gar Angst. Es häufen sich offene Briefe, Veranstaltungsabsagen und Begriffsstreitereien in einem Ton der Endgültigkeit. Langgehegte Allianzen werden gelöst, Gespräche versiegen. Die trennende Macht der Differenzen basiert nicht zuletzt auf der realen Erfahrung von Antisemitismus und Rassismus. Wer davon profitiert, sind die Rechtspopulisten. Diejenigen, die der liberalen, wertebasierten Gesprächskultur ebenso den Garaus machen möchten wie unserer Demokratie insgesamt.

Welchen Mut, welche Kraft und Toleranz für Ambiguität und Streit können wir, müssen wir gar, aufwenden, um die Logik der Verhärtung auf der Seite derer, die unsere Welt zu einer besseren machen möchten, zu stoppen? Die hier versammelten Autor:innen halten am Austausch fest, so schwierig er sein mag. Nachdenklich, mit unverstelltem Schmerz und ungebrochenem Willen zum wechselseitigen Abwägen sprechen sie trotzdem miteinander. Dieser Band ist die greifbarste Utopie unserer Tage.

Künstler*innenbuch / Magazin

Franziska Junge: Any day now. Tagebuchzeichnungen 2003-2012, circa 592 Seiten, 2022, Trottoir Noir.

Verlagsbeschreibung: Any day now – Franziska Junge zeichnet Tagebuch wie Schriftsteller:innen eines schreiben: 2003 begann sie, auf einer großen Papierrolle jeden Tag ein Panel zu zeichnen, ein einziges Bild, das den Tag kurz zusammenfasst. Die schwarz-weißen Bilderfolgen erzählen keine einfache „Story“, sondern in der Zusammenschau der mehr als 2.500 Filzstift-Illustrationen ergibt sich der ganz große Rahmen – riesige Geschichtenbögen: die Schnittlinien einer Frauenbiografie zwischen Erwachsenwerden und Elternschaft, beruflicher Selbstverwirklichung und Welterkundung.

„Any Day Now“ ist eine Liebesgeschichte mit allen Reibungen zwischen Beruf und Kinderkriegen. Franziska Junge erzählt en passant von den Schwierigkeiten, als Künstlerin Fuß zu fassen – ein Geschäft, das nicht nur schlecht bezahlt, sondern oft sehr männlich dominiert ist. Zahlreiche Reisen z.B. nach Kairo und London beeinflussen ihr Bild von der Welt. In diesen Teilen des Tagebuchs werden die Zeichnungen zu grafischen Reisereportagen. Die Suche nach ihrer eigenen Formensprache ist zudem in den sich über die Jahre verändernden Zeichenstilen eingeschrieben. Mehrfach wechseln die Notizbuchformate.

So werden im Verlauf dieser Sammlung die auf- und abbrandenden Ströme des Alltags sichtbar, Zeiten der Ausdehnung und Verdichtung, der Beschleunigung und des Ausgebremstseins. Die oft unbewussten, sonst kaum erinnerten Aspekte einer Biografie zeichnen sich eher zufällig auf – ein Seismograph für die Verschränkungen eines persönlichen Lebens mit den exemplarischen Facetten des Erwachsenwerdens von der Ausbildung bis zur Geburt eines Kindes. Es kann jederzeit so weit sein. Any day now.

Franziska Junge, geboren 1982 in Gera, hat an der Burg Giebichenstein in Halle und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig studiert. Heute arbeitet sie als Illustratorin sehr viel mit anderen zusammen – zeichnet Bühnenbild-Projektionen am Theater, für Filme und Musikvideos. Sie lebt mit ihrer Familie in Leipzig.

Fatma Aydemir [und 3 weitere] (Hg.): Delfi 3, Gift, Magazin für neue Literatur, 2024, Claassen.

Transgeschlechtlichkeit

Sachbuch

David Evans Frantz, Christina Linden, Chris E. Vargas (Hg): Trans Hirstory in 99 Objects, 304 Seiten, März 2024, Hirmer Verlag.

Verlagsbeschreibung: Dieser Band stellt eine breit gefächerte Auswahl von Kunstwerken und Artefakten aus mehr als vier Jahrhunderten vor, die sich aus der oft vernachlässigten Geschichte transsexueller und nichtbinärer Gemeinschaften schöpfen. Künstler:innen, Schriftsteller:innen, Dichter:innen, Aktivist:innen und Wissenschaftler:innen thematisieren in ihren Beiträgen die historische Verschleierung und eröffnen künftige Transperspektiven.

Beiträge von K. Bornstein, R. Brodell, V. Davis, L. DeVun, M. B. Dick, Z. Drucker, D. Getsy, M. Gutierrez, A. Jenkins, J. Guarano Kuriki-Olivo (Puppies Puppies), T. (T.) Jean Lax, A. J. Lewis, M. A. López, A. Mac, C. Metzger, D. A. Miranda, M. M. Page, SA Smythe, C. Riley Snorton, D. Spade, S. Stone, J. Tang, M. Tea, McKenzie Wark u. a.

Rassismus

Kindheitserinnerungen / Sachbuch

Bell Hooks: Bone Black. Erinnerungen an eine Kindheit, 176 Seiten, 2024, Sandmann.

Verlagsbeschreibung: bell hooks, die feministische Intellektuelle und Vordenkerin, präsentiert in den Erinnerungen an ihre Kindheit einen kraftvollen, intimen Bericht über das Aufwachsen in den Südstaaten der 50er-Jahre. Es ist ein intensives Buch über Ideen und Wahrnehmungen. Es zeigt die Entfaltung weiblicher Kreativität und den Weg eines temperamentvollen Kindes, das mehr und mehr zur Schriftstellerin wird.

Schon früh lernt bell hooks, welche Rolle Frauen und Männer in der Gesellschaft zu übernehmen haben und vor allem, wie emotional verletzlich Kinder sind. Sie wirft ein starkes Licht auf eine Gesellschaft, die die Freuden der Ehe für Männer sieht und alles verurteilt, was über das Schweigen von Frauen hinausgeht. Töchter und Väter sind Fremde unter einem Dach, und weinende Kinder bekommen jederzeit neuen Grund zum Weinen. bell hooks findet Trost in der Einsamkeit, gute Gesellschaft in Büchern.

In dem reglosen Körper des Unverständnisses entdeckt sie, dass das Schreiben ihr wichtigster Atemzug ist.

Gilda Sahebi: Wie wir uns Rassismus beibringen. Eine Analyse deutscher Debatten, 464 Seiten, 2024, Fischer Verlag.

Verlagsbeschreibung: Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin Gilda Sahebi zeigt in ihrer klaren Analyse: Wir alle denken rassistisch. Mit Extremismus hat das nichts zu tun. Sondern es ist Konsequenz politischer und gesellschaftlicher Strukturen, die unser Denken und unser Handeln formen. Wo Mehrheits- und Minderheitsgesellschaften aufeinandertreffen, bilden sich fast zwangsläufig rassistische Denkmuster und Strukturen – außer man steuert bewusst dagegen. In Deutschland tut man das nicht. Der Rassismus-»Vorwurf«: Er wird abgetan. Lieber empört man sich, als eine ernsthafte Debatte zu führen und tatsächliche Probleme zu lösen.

Gilda Sahebi analysiert die Spezifika des deutschen Rassismus. Dafür blickt sie zurück bis ins Deutsche Kaiserreich und verfolgt die roten Fäden rassistischen Denkens, die sich von damals bis in die Debatten unserer Gegenwart – etwa um die Staatsbürgerschaft, den Nahostkonflikt oder Migration – ziehen. Sie zeigt, wie wir rassistische und spaltende Narrative stetig weitertragen, uns Rassismus immer wieder beibringen – und damit die Demokratie gefährden.

Transgeschlechtlichkeit

Roman

Jayrôme Robinet: Sonne in Scherben, Roman, 352 Seiten, 2024, Hanser Berlin.

Verlagsbeschreibung: Enzo und Angèle sind ein glückliches Paar, seinem Charme und ihrer Lässigkeit kann niemand widerstehen. Doch als sie sich ein Kind wünschen und es Enzo ist, der schwanger wird, stürzen sich die Medien auf den Fall des schwangeren trans Mannes, Hass und Hetze sind beispiellos. Vor allem Angèle hält dem Druck kaum stand. Als das gemeinsame Baby wenige Tage nach der Geburt stirbt, tut sie etwas Unverzeihliches, das nicht nur ihr Leben für immer verändert. Mit großer Zärtlichkeit für seine Figuren erzählt Jayrôme C. Robinet von neuen Geschlechterrollen und bedingungsloser Liebe, von dem Gepäck der eigenen Herkunft. In seinem ganz eigenen poetischen Ton gelingt Robinet ein aufrüttelnder und berührender, ein wirklich moderner Familienroman.

Shola von Reinhold: L.O.T.E, 440 Seiten, 2024, Merve Verlag.

Verlagsbeschreibung: Mathilda Adamarola, die Protagonistin von LOTE, macht sich auf die Suche nach vergessenen und verdrängten künstlerischen und literarischen Figuren aus der Vergangenheit, die sie "Transzinationen" nennt. Zu diesen "Transzinationen" zählen reale und fiktive Figuren aus dem frühen 20. Jahrhundert, darunter Stephen Tennant und die "Bright Young People" oder Roberte Horth, eine aus Französisch-Guayana stammende Schriftstellerin, die in Paris lebte. Doch dann stößt Mathilda im Archiv der National Portrait Gallery auf die Schwarze schottische Dichterin Hermia Druitt. Um Druitts Leben und Werk besser zu verstehen, bedient sich Mathilda des Verfahrens der "Literary Recovery", das auf feministische Wissenschaftlerïnnen aus den 1970er Jahren zurückgeht, die den heteronormativen Rahmen des britischen Literaturkanons zu dekonstruieren suchten.
Auf der Suche nach Hermias Spuren landet Mathilda in einer Kleinstadt namens Dun, wo sich eine dubiose Künstlerresidenz, in der Hermia Druitt in den 1930er Jahren gelebt haben soll, befindet. An diesem Ort taucht sie tief in ein Geflecht aus Dekadenz, Geheimgesellschaften, Glamour, Mysterien und Luxus ein, das ihre ästhetische Vorstellungskraft auf die Probe stellt: Champagnerraubzüge, Black Modernisms, künstlerische Sabotagestrategien, alchemistische und lotusblumenkonsumierende proto-salonkommunistische Kulte – Mathildas Recherchetrip durch ästhetische Ausdrucksformen führt sie auf jenen verworrenen Pfaden zur Wahrheit, auf denen diese erzeugt wie verschleiert wird.

Shola von Reinhold wurde 1892 in Schottland geboren. Nachdem dey über ein Jahrhundert lang mit desaströsem Ergebnis beim Bolschoi-Ballett vorgetanzt hatten, schraubten dey deren Ansprüche herunter und schlossen ein Creative Writing Studium (Master of Letters) an der University of Glasgow ab. 2019 startete der unabhängige Londoner Verlag Jacaranda die Initiative #Twentyin2020 zur Veröffentlichung von 20 Büchern Schwarzer britischer Schriftstellerïnnen im Jahr 2020. Sholas Debütroman LOTE war einer dieser Titel; das Buch wurde 2020 mit dem James Tait Black Memorial Prize und 2021 mit dem Republic of Consciousness Preis ausgezeichnet.

Körper / Sexualität

Sachbuch

Missy Magazine (Hg.): Fickt euch!. Sex, Körper und Feminismus, 192 Seiten, 2024, Edition Nautilus.

Verlagsbeschreibung: Die Sexkolumnen aus dem Missy Magazine jetzt als Buch: Von A wie Anilingus über K wie Katholizismus-Kink bis Z wie Zwillinge – wenn in der Missy über Sex geschrieben wird, gibt es weder Tabus noch Klischees. Denn die Autor*innen schreiben über all die Dinge, die sie in ihrem sexuellen Erleben, ihren Beziehungen oder einfach nur in ihren Fantasien umtreiben:

Ist es für mich als Lesbe okay, wenn mich einfallsloser Hetero-Porno anturnt? Wie unmöglich ist Analsex mit Hämorrhoiden? Wie gehen Bondage und Behinderung zusammen? Was tun, wenn die Chemo in die BDSM-Sessions reinfunkt? Wie kann ich als Frau meinen Freund ficken? Was haben Unterwerfungsfantasien mit Rassismus zu tun? Wie geil ist Kinderwunschsex? Und: Wie geht gutes Sexting?

Diese Kolumnensammlung möchte nicht nur unterhalten, sondern auch marginalisierte Fragestellungen rund um das Thema Sex beleuchten, Wissen vermitteln und Schambarrieren abbauen. Statt durch One-Size-Fits-All-Tipps Druck aufzubauen oder von einem homogenen Begehren auszugehen, liegt der Schwerpunkt auf Spaß, Neugierde und Selbstreflexion: »Wir verhandeln Sexualität so, wie wir sie wahrnehmen und wie sie sein sollte: alltäglich, enttabuisiert, lustvoll, ehrlich und manchmal albern.«

Mit Texten von Laura Méritt, Stefanie Lohaus, Anna Mayrhauser, Evan Tepest, Kirsten Achtelik, Jacinta Nandi, Mithu Sanyal u.a.

Julia Fritzsche: OBEN OHNE, 216 Seiten, 2024, Nautilus Flugschrift.

Verlagsbeschreibung: Nippel sind banal – oder erotisch. Normal – oder skandalös. Alltag – oder Gerichtssache. Was den feinen Unterschied macht, ist das (zugeschriebene) Geschlecht des Menschen, zu dem die Nippel gehören. Und es ist auch dieser feine Unterschied, der den Nippel immer wieder zu einem Politikum macht.

Als Gabrielle Lebreton sich 2021 an einem Berliner Wasserspielplatz oben ohne neben ebenfalls halbnackten Männern sonnen will, wird sie ermahnt, die Polizei wird gerufen und sie verliert im Nachgang vor Gericht – zumindest in erster Instanz. Im gleichen Jahr erstreiten Aktivist*innen in Göttingen, dass in Schwimmbädern alle Geschlechter oben ohne baden dürfen – allerdings nur am Wochenende. Und während Social-Media-Konzerne sich beim Eindämmen von Hate Speech und Fake News schwer tun, müssen weibliche Nippel sorgfältig zensiert werden. Aus Angst wovor eigentlich?

Julia Fritzsche blickt zurück in die Geschichte der Ver- und Enthüllung menschlicher Körper, um Rückschlüsse auf einen politischen Kampf im Heute zu ziehen. Wann wurde die weibliche Brust erotisch, wann dominierte historisch Scham und wann Befreiungsdrang? Lassen sich weibliche Nippel im öffentlichen Raum entskandalisieren ? Wie die aktuellen Kämpfe um #FreeTheNipple ausgehen, ist offen. Klar ist aber: Der Umgang mit unseren Brüsten ist politisch – und es geht um mehr als um die Badeordnung.

Impressum

MONAliesA – Feministische Bibliothek und Archiv
ein Projekt des Lotta e.V.
– Haus der Demokratie –
Bernhard-Göring-Straße 152
04277 Leipzig

bibliothek(at)monaliesa(dot)de
0341 94672129

Eingetragen im Registergericht: Amtsgericht Leipzig, Register Nr.: VR 4919

Vertretungsberechtigter Vorstand: J. Wagner, V. Triesethau, K. Beckmann

Gefördert durch:

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Janett Andrejewski + Franziska Leiste

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