Veranstaltungen zum Nachhören: hier
2023 – 2022 – 2021 – 2020 – 2019 – 2018 – 2017 – 2016 – 2015 – 2014
2023
Fr., 20.10., 18.30 Uhr: Kinderhaben – Buchvorstellung & Gespräch mit Heide Lutosch
Ort: Feministische Bibliothek & Archiv MONAliesA; 4. OG des Haus der Demokratie (Bernhard-Göring-Str. 152, 04277 Leipzig)
Es sind Orte wie das Müttertreffen, der Spielplatz, die WG oder der ICE, an denen Heide Lutosch beobachtet und analysiert, was es bedeutet, Kinder zu haben. Sie spricht aus, was noch immer ein Tabu zu sein scheint: die Isolation, die Mühen, den Frust und das Gefühl des Scheiterns an dem Vorsatz, alles anders zu machen – vor allem anders als die eigene Mutter.
Wütend fragt sie, warum Feministinnen heute noch immer mit denselben Problemen kämpfen wie vor fünfzig Jahren, warum die gerechte Verteilung von Sorgearbeit in unseren Beziehungen nach wie vor so selten gelingt, und was sich gewinnen lässt, wenn wir diese vermeintlich privaten Fragen gesellschaftlich diskutieren und zu lösen versuchen.
Für die Veranstaltung gilt eine Maximalbegrenzung der Teilnehmendenanzahl. Danke für euer Verständnis und Mitwirken!
Über Spenden freuen wir uns. Spendenempfehlung: 2–10 EUR
Fr., 13.10., 19 Uhr: Die Optimistinnen. Roman unserer Mütter – Lesung & Gespräch mit Gün Tank
Ort: Feministische Bibliothek & Archiv MONAliesA; 4. OG des Haus der Demokratie (Bernhard-Göring-Str. 152, 04277 Leipzig)
Die 22-jährige Nour kommt in den 1970er Jahren aus Istanbul zum Arbeiten nach Deutschland. Angekommen in der Oberpfalz lebt sie zusammen mit Frauen etwa aus Spanien, Italien, Griechenland, Jugoslawien oder der Türkei in einem Arbeiterinnenwohnheim. Die Arbeitsbedingungen und Entlohnung in der Fabrik sind schlecht. Doch zusammen mit ihren Kolleginnen und Freundinnen beginnt die Protagonistin für die Rechte der Arbeiterinnen zu kämpfen.
In ihrem Roman erzählt Gün Tank die Geschichte der ersten Generation migrierter Frauen, die als sogenannte „Gastarbeiterinnen“ nach Deutschland kamen. Sie berichtet von ihren Erfahrungen und vor allem von ihren Kämpfen gegen Ungerechtigkeit, Diskriminierung und miese Arbeitsbedingungen – und für ein besseres Leben. Mit ihrem Debüt-Roman „Die Optimistinnen“ feiert Gün Tank die vielen Frauen, deren Geschichten und Kämpfe viel zu selten erzählt werden.
Gün Tank ist Autorin und Moderatorin und war außerdem Kuratorin der Ausstellung „22:14 …und es kamen Frauen“ (2011), zu den ersten Arbeitsmigrantinnen der Bundesrepublik, und der Veranstaltungsreihe CrossKultur, eine jährliche Kulturreihe mit Lesungen, Ausstellungen, Konzerten, Theater, Film und Konferenzen. Heute ist sie im Bezirk Tempelhof-Schöneberg Beauftragte für Menschen mit Behinderung.
Eine Veranstaltung der MONAliesA – Feministische Bibliothek & Archiv in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen.

Für die Veranstaltung gilt eine Maximalbegrenzung der Teilnehmendenanzahl. Danke für euer Verständnis und Mitwirken!
Über Spenden freuen wir uns. Spendenempfehlung: 2–10 EUR
Fr., 29.09.–So., 01.10.2023: Bildungsfahrt in die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
MONAliesA – Feministische Bibliothek und Archiv & Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig
Vom 29. September bis 1. Oktober 2023 wollen wir die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück sowie den Gedenkort des ehemaligen KZ Uckermark besuchen.
Ravensbrück war das größte Frauen-Konzentrationslager im Deutschen Reich. In unmittelbarer Umgebung wurde 1942 das Jugendkonzentrationslager für Mädchen und Frauen in der Uckermark errichtet, das 1945 zum Vernichtungsort für Gefangene des Konzentrationslagers Ravensbrück wurde.
Gemeinsam mit euch wollen wir uns vor Ort den verschiedenen Stätten und ihrer Geschichte nähern und uns mit individuellen Schicksalen, dem Thema Widerstand, verschiedenen „Opfergruppen“ und Täter*innenschaft auseinandersetzen. Ein besonderer Fokus wird darüber hinaus auf den Themenbereichen Gedenken und Erinnern liegen.
Geplant ist, an beiden Orten an Führungen teilzunehmen. Daneben wird es ausreichend Zeit geben, um selbstständig die historischen Orte mit ihren Ausstellungen und Erinnerungszeichen zu erkunden und Eindrücke zu gewinnen. Am Ende jedes Tages wollen wir zusammenkommen und uns austauschen.
Wir übernachten in der Jugendherberge Ravensbrück, die sich auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers befindet. Auch diese besondere Situation wird in unseren Gesprächen eine Rolle spielen.
Teil des Programms sind ein Vor- und Nachbereitungstreffen:
Montag, 18.09.2023, 18 Uhr: Vorbereitungstreffen in der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig
Donnerstag, 12.10.2023, 19 Uhr: Nachbereitungstreffen in der MONAliesA Leipzig
Die Bildungsfahrt richtet sich an alle Menschen ab 18 Jahren, unabhängig von ihren Kenntnissen oder ihrem Vorwissen. Der Teilnehmer*innenbeitrag beträgt je nach eigener Möglichkeit 30–50 €. Sollte dies eine Hürde sein, sprecht uns gerne an!
Ihr habt noch Rückfragen, bevor ihr euch anmeldet? Dann kontaktiert uns gerne per E-Mail.
Die Fahrt beinhaltet die gemeinsame An- und Abreise mit dem Zug, die Übernachtung in Doppelzimmern und Verpflegung vor Ort. Am Freitag (29.09.2023) werden wir schon morgens losfahren.
Die Gruppengröße ist auf 25 Personen begrenzt. Eine verbindliche Anmeldung ist ab jetzt möglich unter: gedenkstaettenfahrt[at]monaliesa.de
(Gebt dabei bitte direkt an, solltet ihr euch vegan oder vegetarisch ernähren.)
Eine Kooperation von MONAliesA – Feministische Bibliothek und Archiv und der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig. Unsere Partnerinnen vor Ort sind die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück sowie die Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e. V.
Gefördert durch: Dr. Hildegard Hansche Stiftung


Mi., 17.05., 19 Uhr: “Es ist eine Lust zu leben” – Ein Abend mit Texten von Brigitte Reimann
Ort: MONAliesA
Dieses Jahr jährt sich der Todestag der DDR-Schriftstellerin Brigitte Reimann zum 50., ihr Geburtstag zum 90. Mal. Ihre Werke und Tagebücher wurden im Aufbau-Verlag neu veröffentlicht – “Die Geschwister” erstmals in einer in der DDR so nicht veröffentlichten Fassung.
Wir möchten an diese wunderbare Autorin erinnern und lesen aus ihren Tagebüchern und Romanen.
Eine Lesung von Jana Sand, Elisa Walter, Bettina Wilpert und Koschka Linkerhand, in Kooperation mit dem Aufbau-Verlag.
Für die Veranstaltung gilt eine Maximalbegrenzung der Teilnehmendenanzahl. Danke für euer Verständnis und Mitwirken!
Über Spenden freuen wir uns. Spendenempfehlung: 2–10 EUR
Fr., 12.05., 17.30 Uhr: Olga Benario – eine biografische Annäherung
Ort: MONAliesA
Die brasilianische Historikerin Anita Leocadia Prestes kommt nach Leipzig, um ihr neues Buch – eine biographische Annäherung an das Leben ihrer Mutter Olga Benario Prestes – vorzustellen. Anhand neu zugänglicher Informationen aus dem Gestapo-Archiv schildert Anita Prestes, wie ihre Mutter, die Kommunistin Olga Benario, für ihre Ideale kämpfte. In dem Gespräch wollen wir zudem auf verschiedene Stationen ihres Lebens eingehen. Was bedeutet ihre Geschichte für antifaschistischen Widerstand in Gegenwart und Zukunft?
1936, vor 87 Jahren, wurde Anita Prestes als Tochter der Kommunistin und Antifaschistin Olga Benario Prestes und dem brasilianischen Revolutionär Luiz Carlos Prestes in Nazihaft in Berlin-Friedrichshain geboren. Mit der Campanha Prestes, einer internationalen Solidaritätskampagne für die Befreiung der politischen Gefangenen Olga Benario Prestes, ihrer Tochter Anita Leocadia und ihrer Genossin Elise Ewert erkämpften Anitas Großmutter und Tante väterlicherseits die Freilassung von Anita mit 14 Monaten. Bei ihnen wuchs Anita im mexikanischen Exil auf, bis sie 1945 nach Brasilien zurückkehrten. Olga Benario wurde ins KZ Ravensbrück verlegt, zu Zwangsarbeit verpflichtet und 1942 von den Nazis in Bernburg ermordet.
Anita interessierte sich für die Geschichte ihrer Mutter, die sie nie richtig kennengelernt hatte. Sie wurde selbst aktive Kommunistin und ging während der brasilianischen Diktatur ins sowjetische Exil. Sie studierte Chemie und später Geschichte und widmete ihr Interesse auch als Historikerin dem Leben ihrer revolutionären Eltern und dem Kampf gegen den Faschismus. Die Fähigkeit zum Widerstand und Standhaftigkeit von Olga Benario ist das, was sie besonders an ihrer Mutter beeindruckt.
Die Anzahl der Plätze ist begrenzt.
Das Gespräch findet auf Deutsch und Portugiesisch statt und wird verdolmetscht.
Eine Veranstaltung der Feministischen Bibliothek MONAliesA, der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, dem Conne Island, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem Verbrecher Verlag.
Diese Veranstaltung wird mit Mitteln aus dem Bundesprogramm “Demokratie leben” finanziert.
Sa., 06.05., 14 Uhr: Auftaktveranstaltung Feministische Buchwoche
Ort: MONAliesA
Im Eröffnungsvortrag wird sich die Autorin und Übersetzerin Doris Hermanns mit Literatur von Frauen historisch und weltweit beschäftigen und vor allem damit, warum wir heute so wenig von ihnen wissen.
Anschließend gibt es eine Podiumsdiskussion zum Thema Frauen im Genre – Feministische Perspektiven auf Krimi, Fantasy und Graphic Novel, moderiert von der Verlegerin des AvivA Verlags Britta Jürgs. Teilnehmerinnen sind Barbara Fischer (Fantasy), Julia Zejn (Graphic Novel) und Isabel Rohner (Krimi).
Fr., 05.05., 18 Uhr: Piss on Patriarchy – Gespräch mit MORA
Ort: MONAliesA
MORA und MONAliesA sprechen über den feministischen Umgang mit sexualisierter Gewalt, welche Auswirkungen diese Arbeit auf uns als Feminist*innen hat und philosophieren über Handlungsoptionen und eine Perspektive auf die Szene
So., 30.04., 15 Uhr: Bis eine* weint! Ehrliche Interviews mit Müttern zu Gleichberechtigung, Care-Arbeit und Rollenbildern
Ort: MONAliesA
Lesung mit Nicole Noller und Natalie Stanczak, Moderation: Nadja Sthamer
Nicole Noller und Natalie Stanczak geben Müttern* eine Plattform und machen sichtbar, welchen Herausforderungen sie gegenüberstehen. In ihrem Buch Bis eine* weint! befragen sie 17 verschiedene Mütter*, die ihren eigenen Weg gehen und zeigen unterschiedliche Lebensrealitäten. Dabei wird strukturelle Ungleichheit aufgezeigt und für den Wert von Care-Arbeit sensibilisiert.
Sa., 29.04., 18 Uhr: Nadire Biskin liest aus ihrem Roman “Ein Spiegel für mein Gegenüber”
Ort: MONAliesA
Wir freuen uns auf die Lesung am 29.04.2023 um 18:00 Uhr im Rahmen der Leipziger Buchmesse und danken dem Referat Kultur des Student*innenrats der Universität Leipzig für die Kooperation. Nadire Biskin wurde 1987 in Berlin-Wedding geboren. Sie hat Philosophie, Ethik und Spanisch studiert und mehrere Jahre zu Sprachbildung und Mehrsprachigkeit geforscht, heute arbeitet sie als Lehrerin. Ihre Prosatexte sind in zahlreichen Magazinen erschienen. Sie liest aus ihrem Debütroman “Ein Spiegel für mein Gegenüber”, erschienen im dtv Verlag. “Huzur ist bei ihrer Cousine in der Türkei auf Zwangsurlaub – man hat sie bis auf Weiteres vom Referendariat suspendiert. Zurück in Berlin liest sie die verwahrloste zehnjährige Hiba auf, ein syrisches geflüchtetes Mädchen ohne Familie, und steht vor der Frage: Wie viel Verantwortung kann sie und will sie übernehmen?”
Fr., 28.04., 18 Uhr: Die Freiheit, allein zu sein. Lesung und Gespräch mit Sarah Diehl
Ort: MONAliesA
Im heutigen Strudel aus Karriere- und Familienplanung werden wir daran gehindert, ein gutes Verhältnis zum Alleinsein zu entwickeln. Dabei brauchen wir es unbedingt, um uns äußeren Erwartungshaltungen zu entziehen und uns mit uns selbst komplett zu fühlen. Zentral ist für Sarah Diehl, dass Alleinsein nicht nur als elementarer Teil der Selbstfürsorge essentiell und absolut positiv ist, sondern dass es als wesentliche Triebfeder für Veränderung auch für das gesellschaftliche Miteinander Bedeutung hat.
Diehl blickt auf die Bedeutung des Alleinseins innerhalb der Familie oder Partnerschaft, in der kreativen und politischen Arbeit, wie in der Natur oder auf Reisen und ermutigt, das Alleinsein immer wieder bewusst zu suchen, um keine Selbstzensur der eigenen Bedürfnisse für die Leistungsgesellschaft oder für Familien- oder Liebesideale zu betreiben.
Sarah Diehl lebt als Autorin und Aktivistin in Berlin und fühlt sich in der Politik ebenso zu Hause wie im Literarischen. Sie engagiert sich seit 15 Jahren im Bereich der internationalen reproduktiven Rechte, ist Mitbegründerin der Organisation Ciocia Basia und gibt Seminare zum Thema “Will ich Kinder?“. Letzte Veröffentlichungen: “Die Uhr, die nicht tickt” und “Die Freiheit, allein zu sein”.
Eine Kooperation der Buchhandlung drift und MONAliesA – Feministische Bibliothek und Archiv.
Im Rahmen von Leipzig liest.
Für die Veranstaltung gilt eine Maximalbegrenzung der Teilnehmendenanzahl. Danke für euer Verständnis und Mitwirken!
Über Spenden freuen wir uns. Spendenempfehlung: 2–10 EUR
Di., 14.03., 19.30 Uhr: Kritische Theorie und Feminismus – Vortrag von Karin Stögner
Ort: MONAliesA
Karin Stögner widmet sich in ihrem Vortrag dem Verhältnis von Kritischer Theorie und Feminismus und geht auf die jeweiligen Rezeptionshintergründe ein. Zudem skizziert sie Fragestellungen einer aktuellen feministischen Kritischen Theorie und bezieht sich dabei insbesondere auf Intersektionalität, Identitätspolitik und Autoritarismus heute.
Für die Veranstaltung gilt eine Maximalbegrenzung der Teilnehmendenanzahl. Danke für euer Verständnis und Mitwirken!
Über Spenden freuen wir uns. Spendenempfehlung: 2–10 EUR
Fr., 10.02., 19 Uhr: tin*stories erzählen – Lesung und Gespräch mit Anton Schulte
Ort: MONAliesA
Trans*, inter* und nicht-binär (tin*) sind kein Trend – das zeigt ein Blick in die Geschichte. Doch leider werden Geschichten, die nicht in die weiße, cis-, endo-, heteronormative Perspektive von Geschichtsschreibung passen, viel zu selten erzählt und damit unsichtbar gemacht. Sie fehlen in der Schule, in den Lehrplänen an der Uni, im Museum und auf Stadtrundgängen.
Der Sammelband „tin*stories. Trans | inter | nicht-binäre Geschichte(n) seit 1900“ will das anhand verschiedener Beiträge ändern. Anton Schulte hat darin einen Text veröffentlicht, der die Lebensgeschichten von zwei trans Personen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Frankfurt am Main und Wien erzählt. Im Rahmen seines Masterstudiums in „Queer History“ am Goldsmiths College in London stieß er auf die Akten von Walter H. und Ernestine W. Anton wird seine Recherche vorstellen und mit uns besprechen, wie die Lebensrealität von trans und geschlechtsunkonformen Personen in einer Gesellschaft aussah, in der Abweichung von der biologistischen Geschlechtermatrix als undenkbar galt.
Für die Veranstaltung gilt eine Maximalbegrenzung der Teilnehmendenanzahl. Danke für euer Verständnis und Mitwirken!
Über Spenden freuen wir uns. Spendenempfehlung: 2–10 EUR
Sa., 28.01., 18 Uhr: “Wenn das Baby schreit, dann möchte man doch hingehen” – Vortrag und Diskussion mit Heide Lutosch
Ort: MONAliesA
Ein feministischer Blick auf Arbeit, Freiwilligkeit und Bedürfnis in aktuellen linken Utopie-Entwürfen.
Wenn in der Linken über Utopien gesprochen wird, dann geht es in den meisten Fällen (zumindest sollte es das), um den Versuch, die Umsetzung einer befreiten Gesellschaft zu skizzieren. Ein zentrales Element dieser Betrachtungen ist dabei die Arbeit. Wie kann Arbeit so organisiert und aufgeteilt werden, dass sie innerhalb einer funktionierenden und herrschaftsfreien Gesellschaft den Bedürfnissen aller entspricht? Antworten, oder zumindest Versuche, wurden innerhalb der letzten Jahre immer wieder diskutiert und skizziert.Auffällig dabei ist: Reproduktionsarbeit, die seit jeher in der exklusiven Zuständigkeit von Frauen liegt, tritt in den meisten Entwürfen, wenn überhaupt, nur als Randproblem auf und dass, obwohl sich gerade in ihr spezifische Formen weiblicher Ausbeutung und Kontrolle so stark manifestieren.Zwar gibt es Forderungen, die die Aufhebung herrschender Geschlechterasymmetrien innerhalb dieses Prozesses voraussetzen, dennoch ist nicht immer ganz klar, ob es sich bei unbezahlter Reproduktionsarbeit überhaupt um Arbeit handelt oder nicht viel eher um ein “tiefes Bedürfnis” der Fürsorge, dass sich innerhalb einer befreiten Gesellschaft sowieso von selbst erledigen wird. Heide Lutosch wirft in ihrem Vortrag einen kritischen Blick auf diese Utopieentwürfe und enttarnt ihre blinden Flecken hinsichtlich ihrer vermeintlich allumfassender Bedürfnisorientierung.
Eine Veranstaltung von Utopie und Praxis Leipzig in Kooperation mit MONAliesA – Feministische Bibliothek und Archiv.
Für die Veranstaltung gilt eine Maximalbegrenzung der Teilnehmendenanzahl. Danke für euer Verständnis und Mitwirken!
Über Spenden freuen wir uns. Spendenempfehlung: 2–10 EUR
Sa., 21.01., 10–14 Uhr: Alexandra Kollontai oder: Revolution für das Leben – Workshop mit Katharina Volk
Ort: MONAliesA
Wer war Alexandra Kollontai und welche Utopie von einer gerechten Gesellschaft verfolgte sie? Alexandra Kollontais aufschlussreiches Leben gibt Anlass genug zur Auseinandersetzung. Ohne die Einordnung ihres bewegten Lebens sind ihre zahlreichen Schriften nicht zu begreifen. Deshalb wird es in dem Workshop auch um das Leben der Alexandra Kollontai gehen. Gleichzeitig werden wir uns im Workshop mit Texten von Kollontai beschäftigten, die sich mit Fragen zur Liebe, Krieg und der des gesellschaftlichen Zusammenlebens beschäftigen.
Kollontai, die in der Russischen Oktoberrevolution kämpfte, war überzeugt, eine Revolution könne nur erfolgreich sein, wenn sie das gesamte Leben revolutioniert. Sie übte nicht nur scharfe Kritik an der monogamen, lebenslangen Ehe, sondern auch am bürgerlichen Verständnis von Elternschaft. Damit machte sie sich nicht nur Freunde unter den Genossinnen und Genossen. Sie forderte ein neues Verständnis von Liebe, das dem der Solidarität ähnelt, und neue Formen des Zusammenlebens, die Zusammenhalt und Gemeinschaft fördern. Ihre Ideen sind noch immer Utopie, aber noch immer aktuell in einer Zeit, in der Kollektivität im Sinne von Solidarität und Gemeinsamkeit über Grenzen hinweg dringender denn je ist.
2022
18.10.–13.12.: Lesekreis „Kritische Theorie und Feminismus“
Ort: MONAliesA
Du interessierst dich für Kritische Theorie? Und Feminismus? Aber wie passt das eigentlich zusammen? Wie lassen sich Kritische Theorie feministisch weiterdenken und feministische Grundsätze in dieser selbst aufspüren? Diesen Fragen möchten wir gemeinsam im diesjährigen Herbst-Lesekreis nachgehen. Nach einer kleinen Einführung in die Kritische Theorie der ersten Generation, widmen wir uns den feministischen Auseinandersetzungen mit ebenjener. Dazu lesen wir u. a. Beiträge aus dem Buch „Kritische Theorie und Feminismus“.
Die Treffen finden dienstags von 19.00–20.30 Uhr in Präsenz in der MONAliesA statt. Das erste Treffen ist am 18.10. Für jedes Treffen ist ein Textauszug von ca. 25 Seiten zur Vorbereitung zu lesen. Die Texte werden in einem Reader zur Verfügung gestellt.
Der Lesekreis richtet sich an FLINTA-Personen. Die Teilnehmer*innenanzahl ist begrenzt, meldet euch bitte an unter: veranstaltungen@monaliesa.de
Fr., 11.11., 19 Uhr: Liebe, Freundschaft und Konflikt. Ein Autorinnengespräch
Ort: MONAliesA
Die Autorin, hat Marlene Streeruwitz mal geschrieben, ist mit ihrem Text immer allein. Weil das ein ziemlich unbefriedigender Zustand ist, werden an diesem Abend Marianne Dolderer, Anna Leyrer und Katharina Lux ihre Texte in Gesellschaft bringen und miteinander über ihre kürzlich erschienenen Bücher sprechen.
Die drei Bücher, um die es geht, sind im Wissenschaftskontext entstanden: Marianne Dolderers „Die Liebe zum Kind“ befragt pädagogische und psychoanalytische Konzeptionen der Eltern-Kind-Beziehung, Anna Leyrers „Die Freundin“ sucht nach dem Namen und dem Ort von Beziehungen zwischen Frauen und Katharina Lux’ „Kritik und Konflikt“ taucht ein in die „Schwarze Botin“, eine Zeitschrift der Frauenbewegung der 1970er.
Im Gespräch unterhalten sich die Autorinnen darüber, was sie und ihre Texte verbindet, was sie trennt und worüber sie sich – allein und zusammen – den Kopf zerbrechen. Sie reden über Streit im Feminismus, über die Schwierigkeit von Beziehungen zwischen Frauen, über Mutterschaft, über feministische und psychoanalytische Wissenschaftskritik und über die Rolle der Erfahrung. Dabei kreisen sie um die grundsätzliche Frage, was es heißt, als Frau, als Feministin allemal, (wissenschaftlich) zu schreiben.
- Katharina Lux „Kritik und Konflikt. Die Zeitschrift Die schwarze Botin in der autonomen Frauenbewegung“ (Mandelbaum)
- Marianne Dolderer „Die Liebe zum Kind. Generationale Beziehungen im Spannungsfeld von strukturaler Psychoanalyse, Pädagogik und Geschlechtertheorie“ (Transkript)
- Anna Leyrer „Die Freundin. Beziehung und Geschlecht um 1900“ (Wallstein)
Für die Veranstaltung gilt: FFP2 Maske während der Veranstaltung und eine Maximalbegrenzung der Teilnehmendenanzahl. Danke für euer Verständnis und Mitwirken!
Über Spenden freuen wir uns. Spendenempfehlung: 2–10 EUR
Mo., 31.10., 18 Uhr: Endlich – Über Trauer reden. Lesung und Gespräch
Ort: MONAliesA
Trauer hat ein schlechtes Image – zu Unrecht! Susann Brückner und Caroline Kraft widmen sich seit 2017 in ihrem Podcast endlich. dem je einzelnen und gesellschaftlichen Umgang mit Trauer. Im Zwiegespräch und mit Gästen geht es um Wut und Liebe, um den Tod in der Popkultur, um Sterblichkeit und radical softness. Im Frühjahr haben sie das Buch zum Podcast veröffentlicht. In unserer Veranstaltung geht es um ihre Zusammenarbeit, queere und feministische Perspektiven auf Tod und Trauer und Forderungen für eine neue Trauerkultur.
Für die Veranstaltung gilt: FFP2 Maske während der Veranstaltung und eine Maximalbegrenzung der Teilnehmendenanzahl. Danke für euer Verständnis und Mitwirken in dieser Sache!
Über Spenden freuen wir uns. Spendenempfehlung: 2–10 EUR
Do., 20.10., 17–19 Uhr: Widerständiger Stadtteilrundgang Connewitz
Treffpunkt: vor dem Haus der Demokratie, Bernhard-Göring-Str. 152
Connewitz- das heißt Bambule, Randale und Bild-Zeitungsschlagzeilen. Doch wie lebt es sich in Ostdeutschlands gefährlichstem Stadtteil? Wo gibt es linke und feministische Orte? Bei welchen feministischen Initiativen kann man aktiv werden?
Der Rundgang findet nach Anmeldung unter veranstaltungen@monaliesa.de statt. In deutscher Lautsprache.
So., 16.10., 15–17 Uhr: Lesung mit Lena von Lenas Geschichten
Ort: MONAliesA
Wir haben unsere Kinderbibliothek neu gestaltet und um das zu Feiern, laden wir ein: zum Zuhören, Träumen und Malen… für alle Kinder im Grundschulalter!
Natürlich kostenlos! Wir haben genug Platz für 15–20 Kinder, jedoch wäre nur ein Elternteil als Begleitung pro Kind optimal. Wir freuen uns auf euch!
Fr., 23.09., 19 Uhr: Hätt’ Maria abgetrieben – Zinevorstellung
Ort: MONAliesA
Christl. Fundamentalistinnen und Abtreibungsgegnerinnen sind auch in Deutschland und Sachsen aktiv. Im Mai organisierten sie einen Fachtag in Leipzig, jedes Jahr findet in Annaberg-Buchholz ein sog. Schweigemarsch statt, in Dresden und Chemnitz haben sie Beratungsstellen. Eine Recherchegruppe hat sich diesen Zusammenhängen angenommen und wird die daraus entstandene Broschüre vorstellen.
Für die Veranstaltung gilt: FFP2 Maske während der Veranstaltung und eine Maximalbegrenzung der Teilnehmendenanzahl. Danke für euer Verständnis und Mitwirken in dieser Sache!
Über Spenden freuen wir uns. Spendenempfehlung: 2–10 EUR
So., 18.09., 10–15 Uhr: Workshop von Jüdisch & Intersektional: Einführung in intersektionale Antisemitismuskritik
Ort: MONAliesA
Dieser Workshop richtet sich an alle Menschen, die an feministischer und/oder anti-rassistischer Arbeit interessiert sind. Wir wollen in diesen Kontexten auch antisemitismuskritische Perspektiven stärken. Dabei beschäftigen wir uns im Workshop unter anderem mit diesen Fragen: Welche Verbindungen gibt es zwischen Antisemitismuskritik und Rassismuskritik? Wie wird auch in vermeintlich progressiven Räumen Antisemitismus reproduziert? Welche Rolle spielt dabei israelbezogener Antisemitismus? Mit dem Werkzeug der Intersektionalität wollen wir diese Themen diskutieren und einen Raum zur Reflektion schaffen.
Anmeldung unter: veranstaltungen@monaliesa.de
Die Teilnehmer*innenanzahl ist begrenzt.
Die Veranstaltung findet unter 2G Regeln statt. Wir bitten euch, getestet zu kommen und während des Workshops Maske zu tragen.
üdisch & Intersektional – Initiative für kritische Bildungsarbeit wurde von Ina Holev und Miriam Yosef konzipiert um am Schnittpunkt von jüdischem Erfahrungswissen, kritischen akademischen Diskursen und aktivistischer Praxis zu agieren. Ziel von Jüdisch & Intersektional ist es, mit Workshops, Vorträgen und Beratungsangeboten für Antisemitismus zu sensibilisieren und Jüdinnen*Juden in feministischen Kontexten Sichtbarkeit zu verleihen und zu empowern.
Instagram: @jewishintersectional
Sa.+So., 9.+10.07., jeweils 10.30–16.30 Uhr: Wochenendseminar Muttertochtertexte
Ort: MONAliesA
Kaum eine soziale Beziehung ist so komplex wie die zwischen Mutter und Tochter. Denn kaum eine ist so eng. Mütter und Töchter unterstützen und verletzen sich, sehnen sich nach gegenseitiger Nähe und ringen um Abgrenzung. Im Seminar diskutieren wir zwei literarische Darstellungen dieser Beziehung – Elena Ferrantes Lästige Liebe (1992) und Annie Ernaux’ Eine Frau (1987).
Die Erzählerinnen der Texte setzen sich nach der Beerdigung ihrer Mutter mit deren Verschwinden auseinander. Ferrantes Erzählerin begibt sich auf einen schwindelerregenden Trip an die Orte ihrer durch Gewalt und Armut geprägten Kindheit in Neapel. Dort erinnert sie sich an Ängste, die Mutter zu verlieren, an Wünsche, sie zu besitzen, und an ihren Neid auf sie. Auch Ernaux erinnert sich an ihre Mutter, beschreibt sie jedoch distanzierter. Ihre Geschichte wird akribisch erforscht und im Kontext ihrer Klasse erzählt. Während die Mutter bei Ferrante bedrohlich nah erscheint, schildert Ernaux die Beziehung mit einem soziologischen Blick.
Beide Texte lesen wir als Versuch, die Mutter im Medium der Schrift lebendig zu halten, sie dabei neu zu schreiben und sich vielleicht gerade somit von ihr zu lösen. Beiden Erzählungen nähern wir uns aus psychoanalytischer und klassensoziologischer Perspektive. Wir gehen in unserem Seminar nicht zuletzt der These nach, dass Muttertochtertexte wie die von Ferrante und Ernaux an Neuordnungen von familiären Beziehungen mitwirken: Sie rütteln an der Dominanz von Vaterfiguren in Familiengeschichten, was sie, angesichts von breit rezipierten Vätererzählungen der letzten Jahre (etwa Knausgård, Eribon, Baron) und trotz ihrer eigenen Publikumserfolge, noch immer subversiv erscheinen lässt.
Zur Vorbereitung empfehlen wir, beide Texte komplett zu lesen: Lästige Liebe in Karin Kriegers Übersetzung und Eine Frau in Sonja Finks Übersetzung (beide Suhrkamp). Ausschnitte werden vorab als Pdf-Dateien zur Verfügung gestellt.
RAUMÄNDERUNG: Das Seminar findet am 9. und 10. Juli jeweils von 10.30 – 16. 30 Uhr in der MONAliesA statt. Bitte meldet euch an unter veranstaltungen@monaliesa.de.
Zu den Referentinnen:
Nina Kemper ist Psychologin und beschäftigt sich in ihrer Doktorarbeit mit den Geschichten, die wir aus den Leben unserer Eltern erzählen. Sie arbeitet an der Goethe-Universität Frankfurt und absolviert seit einem Jahr die Ausbildung zur Psychoanalytikerin (IPA).
Elena Stingl ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Berliner Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (FU). In ihrer Doktorarbeit geht es um Texte über französische und deutsche Arbeiter:innenkämpfe der frühen 1930er Jahre.
So., 19.06., 16 Uhr: Literarische Bootsfahrt mit Bettina Wilpert
Ort: Klingerweg, 04229 Leipzig
Sunday? Funday!
Am 19. schippern wir 90 Minuten auf Leipzigs Kanälen und lauschen dabei Bettina Wilperts Texten.
Vorverkauf für die limitierten Tickets startet am 31.5. zu den Öffnungszeiten in der MONAliesA. Tickets kosten 15 Euro (inbegriffen sind Schiffsfahrt, Lesung und Sektchen).
Do., 16.06., 19 Uhr: Frauen // Das Politische ist persönlich // Aus den Tagebüchern zweier Abtreibungsärztinnen – Lesung
Ort: MONAliesA
Lesung und Gespräch zu Texten von Kristina Hänel und Dr. Else Kienle*
*Kristina Hänel – Das Politische ist persönlich. Tagebuch einer “Abtreibungsärztin” (2019)
Else Kienle – Frauen. Aus dem Tagebuch einer Ärztin (1931)
“Wie wenig weiß selbst der Wohlmeinende von der schrecklichen, zwingenden Gewalt eines einzelnen Frauenerlebnisses”, schreibt Else Kienle 1931, nachdem sie wegen der Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen inhaftiert wurde. Mehr als 80 Jahre später steht die Gießener Ärztin Kristina Hänel wegen “Werbung” für Schwangerschaftsabbrüche vor Gericht. Beide Ärztinnen werden dafür bestraft, ungewollt Schwangeren in einer Notsituation helfen zu wollen.
Wir möchten den Geschichten dieser beiden Ärztinnen, aber vor allem auch denen ihrer Patientinnen, Gehör verschaffen und uns mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Abtreibungen auseinandersetzen.
Für die Veranstaltung gilt: FFP2 Maske während der Veranstaltung und eine Maximalbegrenzung der Teilnehmendenanzahl. Danke für euer Verständnis und Mitwirken in dieser Sache!
Über Spenden freuen wir uns. Spendenempfehlung: 2–10 EUR
Fr., 10.06., 19 Uhr: “Ein simpler Eingriff” – Lesung mit Yael Inokai
Ort: MONAliesA
Yael Inokai liest aus ihrem neuen Roman “Ein simpler Eingriff”
Moderation: Kaśka Bryla
Ein neuartiger Eingriff verspricht Patientinnen ein besseres, ein normaleres Leben. Noch ist er unerprobt, doch bisher hatte Meret nie Grund, als Krankenschwester an der Macht der Medizin zu zweifeln. Dann lernt sie Sarah kennen und muss sich plötzlich fragen, was ein besseres, normales Leben überhaupt ist. Und ob sie ein solches leben will.
Yael Inokai, Autorin und Redaktionsmitglied der Zeitschrift PS: Politisch Schreiben, erzählt vom Ausbruch dreier Frauen und der emanzipatorischen Kraft der Liebe.
Moderiert wird der Abend von der Autorin und Redaktionskollegin Kaśka Bryla.
Für die Veranstaltung gilt: FFP2 Maske während der Veranstaltung und eine Maximalbegrenzung der Teilnehmendenanzahl. Danke für euer Verständnis und Mitwirken in dieser Sache!
Über Spenden freuen wir uns. Spendenempfehlung: 2–10 EUR
AUSGEBUCHT Freitag, 20.05.–Sonntag, 22.05.2022:
Fahrt in die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Feministische Bibliothek MONAliesA in Kooperation mit der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig
Vom 20. bis 22. Mai 2022 wollen wir die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück sowie das Gelände des ehemaligen KZ Uckermark besuchen. Während unseres Aufenthalts steht die Auseinandersetzung mit Erinnerung, Erinnerungsdiskursen und Gedenken im Vordergrund. Wie wird den Frauen, Mädchen und Lesben, die dort inhaftiert waren, zur Zwangsarbeit gezwungen und ermordet wurden, gedacht? Wie wird an sie erinnert?
Mit dem Besuch der Ausstellung „Im Gefolge der SS – Aufseherinnen des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück“ wollen wir uns außerdem mit dem Thema der Täterinnenschaft auseinandersetzen und in die Diskussion kommen.
An beiden Orten werden wir an Führungen teilnehmen. Daneben wird es aber auch ausreichend Zeit geben, selbstständig Eindrücke zu gewinnen. Am Ende jedes Tages wollen wir zusammenkommen und uns austauschen.
Wir übernachten in der Jugendherberge Ravensbrück, die sich auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers befindet. Auch diese besondere Situation wird in unseren Gesprächen eine Rolle spielen.
Teil des Programms sind ein Vor- und Nachbereitungstreffen:
Donnerstag, 12.05.22, 19 Uhr: Vorbereitungstreffen in der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig
Dienstag, 31.05.22, 19 Uhr: Nachbereitungstreffen in der MONAliesA Leipzig
Alle Menschen sind unabhängig von ihren Kenntnissen oder ihrem Vorwissen eingeladen, an der dreitägigen Bildungsfahrt teilzunehmen. Der Teilnehmer*innenbeitrag beträgt 25 €. Sollte dies eine Hürde sein, sprecht uns gerne an! Ihr habt noch Rückfragen bevor ihr euch anmeldet? Dann kontaktiert uns gern per E-Mail.
Die Gedenkstättenfahrt beinhaltet die gemeinsame An- und Abreise mit dem Zug, die Übernachtung in Doppelzimmern und Verpflegung vor Ort. Die Gruppengröße ist auf 25 Personen begrenzt.
Eine verbindliche Anmeldung ist ab jetzt möglich unter: gedenkstaettenfahrt[at]monaliesa.de
Eine Kooperation von MONAliesA Leipzig und der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig. Unsere Partnerinnen vor Ort sind Angelika Meyer von der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und die Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V.
Gefördert durch: Sebastian Cobler Stiftung, MONOM Stiftung, Dr. Hildegard Hansche Stiftung, StuRa der Universität Leipzig.


AUSGEBUCHT 06.–07.05.: Feminism is a battlefield. Wie erforschen wir Konflikte der Queer- und Frauenbewegungen?
“Wie erforschen, was sich bewegt?” (Susanne Maurer)
Wie lassen sich Queer- und Frauenbewegungen analysieren und befragen, wenn sie gleichzeitig als soziale Bewegungen stetig in Veränderung, in Bewegung begriffen sind?
Im Rahmen des interdisziplinären Workshops Feminism is a battlefield von und für Nachwuchswissenschaftler:innen, Aktivist:innen und Künstler:innen wollen wir uns einem Verständnis von sozialen Bewegungen über ihre Konflikte nähern. Dabei können sowohl historische als auch gegenwärtige Konflikt- und Bewegungsräume der Queer- und Frauenbewegungen im Fokus stehen. Die Erziehungswissenschaftlerin Susanne Maurer hat im Rahmen dieses Spannungsfeldes auf die Brisanz von Konflikten für die Frauenbewegungsforschung hingewiesen. Sie versteht Konflikte als Spuren und als Schlüssel zum Verständnis für längerwährende Prozesse und wichtige Ereignisse und Themen der Bewegung, aber auch der gesamten Gesellschaft.
Alle Queer- und Frauenbewegungen lagen und liegen mit gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnissen im Streit, führ(t)en aber auch Konflikte unter- und zwischeneinander. Sie kämpf(t)en gegen Unterdrückung, Ausbeutung und Enteignung, rungen und ringen um Differenzen, Anerkennung und Umverteilung und formulier(t)en Utopien für eine andere Zukunft. Indem wir uns speziell den streitbaren Räumen und Konflikten, in denen Bewegungsziele ausgehandelt werden, zuwenden, wollen wir eine Perspektive eröffnen, die es ermöglicht Queer- und Frauenbewegungen in ihrer Heterogenität und Komplexität zu erforschen.
Mögliche Themen/Fragen für Beiträge könnten sein:
Welche Formen von Konflikten der Queer- und Frauenbewegungen finden sich in Gegenwart und Geschichte? Z.B. Aushandlungen um Inhalt und Ausrichtung feministischer Kritik oder Kämpfe um die politischen Subjekte der Bewegungen
Wie reagier(t)en Queer- und Frauenbewegungen auf sich verschärfende gesellschaftliche Konflikte und Angriffe gegen emanzipatorische Errungenschaften?
Welche Konflikte und Akteur:innen werden erinnert und welche geraten in Vergessenheit?
In welchen Bewegungsräumen und -medien wurden und werden Konflikte ausgehandelt?
Wie wird Zugehörigkeit in Bewegungsräumen hergestellt? Welche Inklusions- und Exlusionsmechanismen lassen sich beschreiben?
Welches methodische Handwerkszeug braucht es, um Konflikte als produktive Analysegegenstände in der sozialwissenschaftlichen und historischen Geschlechterforschung interdisziplinär zu erschließen?
Wir möchten am 6. und 7. Mai 2022 gemeinsam in Leipzig Ihre und Eure Forschungsarbeiten rund um Konflikt- und Bewegungsräume in Queer- und Frauenbewegungen – vor allem anhand mitgebrachter Quellen – diskutieren. Bringt mit, was euch bewegt!
Der Workshop wird Werkstattcharakter haben und ist interdisziplinär angelegt. Er richtet sich sowohl an historisch, soziologisch, kulturwissenschaftlich, philosophisch und künstlerisch Arbeitende sowie an politisch Aktive.
Es können auch Vorschläge eingereicht werden, die am Rande des Themas zu liegen scheinen. Die inhaltliche Schwerpunktsetzung des Workshops wird durch die Einreichungen mitgestaltet.
Wir bemühen uns um Finanzierung der Fahrt- und Übernachtungskosten.
Bei Interesse senden Sie/sendet bitte ein kurzes Exposé (ca. eine Seite) bis zum 20. Januar an: constanze.stutz[at]tu-dresden.de
Der genaue Zeitplan und Veranstaltungsort wird zeitnah veröffentlicht.
Der Workshop ist ein Kooperationsprojekt mit ist ein Kooperationsprojekt mit der Feministischen Bibliothek MONAliesA Leipzig sowie dem Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Do., 07.04., 19 Uhr: Aufwachsen ohne Klischee. Heftvorstellung und Diskussion mit Emilia Miguez und Koschka Linkerhand
Ort: MONAliesA
Was bedeutet die Diskussion um Geschlechterrollen und Geschlechtervielfalt für die frühe Bildung? Wie können Pädagoginnen, Familien und weitere Bezugspersonen dazu beitragen, dass sich die Jüngsten möglichst frei von Jungs- und Mädchen-Klischees entwickeln können? Koschka Linkerhand und Emilia Miguez haben diverse Expertinnen eingeladen, sich zu diesen Fragen zu positionieren. In der Veranstaltung stellen sie ihre Broschüre »Aufwachsen ohne Klischee – Geschlechtsidentität in der frühen Kindheit« vor und laden dazu ein, sich über Strategien aus der Rosa-Hellblau-Falle auszutauschen und zu diskutieren – fachlich, theoretisch und über eigene Erfahrungen.
Es gilt die 2Gplus-Regelung (geimpft, genesen plus tagesaktueller Coronatest).
Über Spenden freuen wir uns. Spendenempfehlung: 2–10 EUR
Sa., 19.03., 14–16 Uhr: Feministische Netzwerke Weben – Buchmesse Edition
Ort: MONAliesA
Zur Leipziger Buchmesse laden INSERT FEMALE ARTIST & PS-Politisch Schreiben zu einem gemeinsamen Bandentreff in der feministischen Bibliothek MONAliesA ein. Unter der Moderation beider Teams können sich Literaturakteur*innen hier in lockerer Atmosphäre kennenlernen. Vielleicht bildet sich zwischen Kaffee und Kuchen ja sogar die ein oder andere Verbindung, ein neues Netzwerk oder gemeinsames Projekt?
Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Plätze sind begrenzt – bitte meldet Euch unter info[at]insertfemaleartist.de an. Der Raum ist barrierefrei zu erreichen. Zutritt: 2G + tagesaktueller Bürger*innentest
Kaffee & Kuchen (auch vegan) bieten wir gegen eine kleine Spende an.
Do., 10.03., 19 Uhr: Helke Sander: I like chaos, but I don’t know whether chaos likes me – Texte aus “Frauen und Film”
Ort: MONAliesA
Lesung und Buchvorstellung mit Helke Sander, Achim Lengerer und Janine Sack (Hrsg.) sowie outside the box – Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik.
Erschienen in der Reihe Scriptings: Political Scenarios. Mit Beiträgen von Helke Sander und Uta Berg-Ganschow, Valie Export, Helge Heberle, Elfriede Irrall, Elena Meilicke und Ula Stöckl.
Für die Veranstaltung gilt 2G+ (2mal geimpft und tagesaktueller Test, dreifach Geimpfte brauchen keinen Test), FFP2 Maske während der Veranstaltung und maximal 20 Teilnehmende. Danke für euer Verständnis und Mitwirken in dieser Sache. Wir orientieren uns in unserer Regelung nach dem Infektionsgeschehen und hoffen auf weitere Öffungen!
Sa., 05.03., 18 Uhr: Die Angst linker Männer vor den Feministinnen
Ort: Institut für Zukunft
Linke Männer haben Angst vor Feministinnen. Doch gesteht man sich eine Furcht nicht ein und verdrängt sie, zum Beispiel, weil sie dem positiven Selbstbild als nettem Typen oder Profeministen widerspricht, handelt man nicht weniger in ihrem Bann. Dabei wäre allein die aggressionsbereite Angst vor Frauen, die Männern im Patriarchat ganz generell gemein ist, schon schlimm genug. Doch unter Linken verfügen Frauen nicht bloß durch ihre Körper und ihre weibliche Sexualität über etwas, das Männer zugleich anzieht, sie aber auch in ihren maskulinen Autonomiewünschen verunsichert. In linken Milieus sind sich Frauen als auch andere marginalisierte Geschlechter darüber hinaus ihrer objektiv beschissenen gesellschaftlichen Lage bewusst. Sie organisieren sich, kämpfen kollektiv gegen Sexismus, sexuelle Gewalt und männliche Dominanz. Und weil das so ist, reicht es für linke Männer nicht mehr aus, das Patriarchat stets nur bei anderen, schlechteren, fremden, rechten oder rassifizierten Männern zu verorten. Sie spüren: Das eigene zwielichtige Verhältnis zu Frauen und Sexualität steht im Scheinwerferlicht. Und kann Konsequenzen haben. Darum bekennen sich linke Männer zwar öffentlich artig zum Feminismus und finden laute Frauen auch irgendwie ganz gut, bekämpfen sie jedoch durch allerlei Mittel: durch Passivität, Sturheit und Selbstmitleid bis hin zur männerbündischen Intrige. Im Vortrag sollen einige Beobachtungen und Mechanismen des Phänomens dargelegt und so gezeigt werden, dass es für praktischen Antifeminismus keine “Antifeministen” braucht – oder, anders gesagt: dass keine Feinde braucht, wer solche Verbündeten hat.
Zur Referent:in: Jeja Klein macht freien Journalismus unter anderem für queer.de, das nd, Supernova oder die analyse & kritik und beschäftigt sich mit Geschlecht, Männlichkeit und sexueller Gewalt. Pronomen: Es (“Sie” ist aber auch okay, so lange es für nichtbinäre Personen kein anerkanntes Pronomen gibt).
So., 13.02., 15 Uhr: “Ein neuer, ein ganz anderer Ort” – Roman von Koschka Linkerhand
Ort: MONAliesA
Irgendwann im 18. Jahrhundert, irgendwo in den Appalachen in einer puritanischen Missionsgemeinde, behauptet eine Pfarrersfrau, einst Pirat gewesen zu sein. Anne Burleigh sagt es nicht laut, sondern leise, nur für sich – während kein Weg aus ihrem arbeitsreichen Alltag in dem viel zu kalten Landstrich führt. Miss Cleave, die Dorflehrerin, ermutigt Anne, sich ihrer Geschichte übers Lesen und Schreiben anzunähern.
Können Buchstaben tatsächlich etwas verändern? Welche Rolle spielt dabei die schweigsame Miss Cleave – und welche deren Freundin Rebecca, eine zum Puritanismus bekehrte Tscherokesin? Anne navigiert sich durch Wörter und ihr Begehren und bricht schließlich zu einer Reise durch das koloniale Nordamerika auf. Gibt es einen Weg zurück zur Seeräuberei?
2021
Fr., 19.11., 18 Uhr: “Wir haben was zu sagen” – Zines in queer-/feministischen Kontexten
Ort: MONAliesA
Queer-/feministische Zines sind Selbstausdruck, politisches Statement oder künstlerische Praxis – manchmal auch alles gleichzeitig. Angesichts der Diversität verhandelter Inhalte und der häufig unkonventionellen Form passt das Medium in kein vorhandenes Genre. Einen Grundgedanken scheinen die Selbstpublikationen dennoch zu teilen: “Wir haben was zu sagen.”
Im Gespräch mit den Zine-Macher*innen Judith, Lisa Schug und Pia werden Fragen rund um Selbstausdruck, Community, politischen Anspruch und die allgemeinere Bedeutung von Zines in queer-/feministischen Kontexten diskutiert. Außerdem werden Ausschnitte aus den Zines der Gäste und der Zine-Sammlung der MONAliesA vorgestellt.
Für die Veranstaltung gilt 2G+ und eine Teilnahmebegrenzung. Bitte meldet euch bis zum 18. November unter bibliothek[at]monaliesa.de an.
Lisa ist Mitarbeiterin beim FFBIZ – das feministische Archiv in Berlin. Sie archiviert und produziert Zines oder schreibt für die Hefte von Freund*innen.
Judith lebt in Leipzig und ist Fat-Aktivistin, arbeitet wissenschaftlich, verbringt ihre Zeit gerne in Bibliotheken, schreibt Texte und hat das erste queere Zinefest “Squeezie” in Leipzig mitorganisiert.
Pia ist Redaktionsmitglied bei der Radikarla* – einer feministischen Zeitschrift aus Göttingen, die Studentinnen in den 90er Jahren gründeten. Seit dem “Fund” alter Ausgaben im Jahr 2017 gestaltet ein neues Redaktionskollektiv die Radikarla*.
Diese Veranstaltung stellt den Abschluss unseres diesjährigen Projekts zur Dokumentation zeitgenössischer queer-/feministischer Aktionsformen dar. Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Senioren und dem Digitalen Deutschen Frauenarchiv.
Fr., 12.11., 19 Uhr: Mutterschaft (um)schreiben – Eine Lesung mit dem Autor*innenkollektiv “other writers”
Ort: Kunst- und Bauschlosserei Galerie KUB
Ein Autor kann ein einsames Genie sein – sie kann es aber auch lassen. Vorstellungen vom Autor*insein und von Familie wandeln sich. Other Writers Need to Concentrate ist eine Internetseite über die komplexen Verbindungen zwischen Autor*innenschaft und Elternschaft. Die Seite möchte den Austausch fördern, Arbeitsbedingungen dokumentieren und ein Bewusstsein für die Bedürfnisse schreibender Eltern schaffen. Zwei ihrer Mitglieder, Linn Penelope Micklitz und Sibylla Vricic Hausmann stellen ihre Perspektive und ihre Texte vor.
Moderation: Daniela Foohs
Wir freuen uns über Spenden; Spendenempfehlung: 2–10 €
Für die Veranstaltung gilt die 2G Regel: Geimpft oder Genesen.
Do., 28.10., 19 Uhr: Genderspezifische Aspekte des NSU-Komplex
Ort: Conne Island
Der Vortrag setzt sich mit der Frage nach Gendereffekten im Kontext des NSU auseinander. Dabei werden verschiedene Bereiche betrachtet: die Rolle von Frauen im Terrornetzwerk NSU, Genderbias in der polizeilichen Ermittlungsarbeit, misogyne Ideologiefragmente am Beispiel der Raubüberfälle, geschlechtersensible Aspekte der medialen Berichterstattung sowie die Rolle von Frauen in der Aufarbeitung des NSU-Komplex. Die verschiedenen Aspekte werden dabei mit wissenschaftlichen Analysen und feministischen Theorien eingeordnet und gerahmt.
Die Referentin Hannah Zimmermann ist Soziologin und arbeitet für das Projekt “Offener Prozess” des ASA-FF e.V., das sich mit der Aufarbeitung des NSU-Komplex beschäftigt und dabei schwerpunktmäßig in Sachsen arbeitet. Für das Kulturbüro Sachsen hat sie die Broschüre “Unter den Teppich gekehrt. Das Unterstützungsnetzwerk des NSU in Sachsen” erarbeitet.
Der Vortrag ist Teil des Rahmenprogramms der Demonstration “gestern heute morgen” in Zwickau am 06.11.21, anlässlich des 10. Jahrestages der Selbstenttarnung des NSU.
Für die Veranstaltung gilt die 3G-Regelung (geimpft, genesen getestet-tagesaktueller Schnelltest). Außerdem besteht Maskenpflicht in allen Innenräumen, am Sitzplatz kann die Maske abgesetzt werden.
Ab 11.10., 18 Uhr: wöchentlicher Lesekreis „Ein Einstieg in den materialistischen Feminismus”
Ort: MONAliesA
In unserem Lesekreis wollen wir gemeinsam fünf Texte lesen und diskutieren, die sich mit dem Verhältnis von Feminismus und Marxismus beschäftigen und (Reproduktions)Arbeit mit einem feministischen Blick thematisieren. Dabei sind u.a. Texte von Heidi Hartmann, Frigga Haug und zur Hausarbeitsdebatte. Wir freuen uns auf Austausch und gemeinsames Diskutieren!
Der Lesekreis richtet sich an Einsteiger*innen, es werden keine Vorkenntnisse erwartet. Die Treffen finden jeweils montags 18–20 Uhr nach Möglichkeit in Präsenz in der MONAliesA statt. Für jedes Treffen ist ein Textauszug von ca. 20 Seiten zur Vorbereitung zu lesen. Die Texte werden in einem Reader zur Verfügung gestellt. Der Lesekreis richtet sich an FLINT Personen (Frauen, Lesben, Inter, Nonbinary, Trans). Die Teilnehmer*innenanzahl ist begrenzt, deswegen meldet euch bitte an unter: bibliothek[at]monaliesa.de
Fr., 08.10., 15 Uhr: New in town? Feministischer Stadtteilrundgang
in Connewitz
Hej liebe Neu-Leipziger*innen und zugezogene Feminist*innen, wir wollen euch herzlich Willkommen heißen im schönen Leipzig und im wilden Süden. Deshalb wollen wir mit euch am 08.10. von 15 bis 17 Uhr bei einem Rundgang linke und feministische Projekte in Connewitz und uns auch untereinander kennenlernen. Wir werden vor dem Haus der Demokratie starten und unter anderem die Frauenkultur Leipzig und die Vernetzung Süd auf unserem Weg passieren. Enden werden wir im Conne Island, wo wir gemeinsam Essen und uns an der Feuertonne aufwärmen können. Bitte meldet euch unter folgender Mailadresse an, die Plätze sind auf 15 begrenzt. bibliothek[at]monaliesa.de
Beim Rundgang ist es erforderlich, dass ihr Mund-Nasen-Schutz tragt und Abstandsregeln so gut wie möglich einhaltet. Je nach Infektionsgeschehen kann die VA verschoben oder abgesagt werden.
Fr., 01.10., 18 Uhr: Frauenrevolution in Nord-und Ostsyrien. Widerstand und gelebte Utopien
Ort: Kunst- und Bauschlosserei Galerie KUB
Das Herausgeber*innenkollektiv liest Interviews aus ihrem Buch und berichtet von aktuellen Herausforderungen der Frauenrevolution.
Wir wissen, was wir wollen – und was wir tun!
In Nord- und Ostsyrien findet eine Revolution der Frauen statt. Doch was heißt das eigentlich?
Seit 2011 wird ein basisdemokratisches Projekt aufgebaut, welches sich ideologisch auf die kurdische Freiheitsbewegung bezieht. Leitidee dieser ist das Konzept des Demokratischen Konföderalismus, welcher auf Geschlechtergleichheit, Basisdemokratie und Ökologie fußt. Der gesellschaftliche Transformationsprozess wird auch als Frauenrevolution bezeichnet. Doch was macht diese aus?
Das Herausgeber_innenkollektiv führte Interviews mit Frauen, die diese Frage aus ihrer Perspektive beantworten und die Umsetzung der Frauenrevolution in die Praxis beschreiben. Zentral an ihren Erzählungen ist der gelebte Widerstand, nicht nur gegenmilitärische Angriffe auf die Region, sondern auch gegen patriarchale Strukturen in der Gesellschaft. Sie berichten von der Organisation in Räten, dem Aufbau einer alternativen Ökonomie und warum es dafür autonome feministische Organisierung braucht. Neben einer historischen Einordnung der kurdischen Frauenbewegung und ihren ideologischen Bezugspunkten zeigt das Buch die Bedeutung feministischer Organisierung für eine globale Perspektive auf gesellschaftlichen Wandel.
Di., 31.08., 19 Uhr: Deniz Ohde, Ronya Othmann und Kaśka Bryla im Gespräch
Ort: Kunst- und Bauschlosserei Galerie KUB
Am Dienstag, 31.08., veranstalten wir in der Galerie KUB ein Podiumsgespräch mit den drei Leipziger Autorinnen Ronya Othman (“Die Sommer”), Deniz Ohde (“Streulicht”) und Kaśka Bryla (“Roter Affe”). Alle drei haben letztes Jahr ihren Debütroman veröffentlicht, und alle drei verhandeln Themen, die ein kritisches Licht auf diese Gesellschaft im Allgemeinen und den Literaturbetrieb im Besonderen werfen. So geht es um schreibende Frauen* und Debüts, die weibliche und queere Erfahrung, marginalisierte Stimmen und unsichtbare Biographien, Klassenzugehörigkeit und (Post)Migration als Gegenstand haben.
Fr., 06.08., 18 Uhr: Ni una menos! Feministischer Widerstand gegen Femizide
Ort: Conne Island
Wir sprechen mit Vertreterinnen von keine mehr! Gruppen und einer Aktivistin von feminizidmap.org darüber, wie feministische Interventionen gegen Femizide gelingen können und diskutieren über feministische Positionen zu Strafe und Staat.
Di., 22.06., 19 Uhr: Lesung mit Christina Clemm – AktenEinsicht, Geschichten von Frauen und Gewalt
Ort: Kunst- und Bauschlosserei Galerie KUB
40% der Frauen in Deutschland haben seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlebt. Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau durch ihren Partner oder Expartner getötet.
Diese Zahlen sind erschreckend und dennoch seit vielen Jahren stabil – Gewalt gegen Frauen ist Alltag in Deutschland. Besonders schutzbedürftige Personen wie Frauen mit Beeinträchtigung, unsicherem Aufenthaltsstatus oder nicht binäre Menschen sind besonders von Gewalt betroffen. Gleichzeitig wird auch im Jahr 2021 wenig über diese Gewalt gesprochen, darüber berichtet oder dagegen unternommen.
Die Anwältin Christina Clemm arbeitet als Strafverteidigerin und Nebenklagevertreterin von Opfern sexualisierter und rassistischer Gewalt. In ihrem 2020 erschienen Buch „AktenEinsicht, Geschichten von Frauen und Gewalt“ berichtet sie in sachlicher Sprache von acht Fällen, die realen Geschichten in leicht abgewandelter Form nachempfunden sind. In der Vorbemerkung des Buches erklärt Clemm: „Es geht mir im Kern nicht um den konkreten Einzelfall. Es geht mir darum, strukturelle Probleme dieser Gesellschaft anhand von Geschichten aufzuzeigen, die ähnlich andauernd passieren.“
In der Lesung wird Christina Clemm in Auszügen aus ihrem Buch vorlesen. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit Fragen zu stellen.
So., 30.05., 14 Uhr: Feministischer Stadtteilrundgang
in Connewitz
Hej liebe Neu-Leipziger*innen und zugezogene Feminist*innen, wir wollen euch herzlich Willkommen heißen im schönen Leipzig und im wilden Süden. Deshalb wollen wir mit euch am 30.05. von 14 bis 17 Uhr bei einem Rundgang linke und feministische Projekte in Connewitz und uns auch untereinander kennenlernen.
Wir werden vor dem Haus der Demokratie starten und unter anderem die Frauenkultur Leipzig und die Vernetzung Süd auf unserem Weg passieren. Enden werden wir im Conne Island, wo wir gemeinsam Essen und uns an der Feuertonne aufwärmen können.
Fr., 28.05., 19 Uhr: “Frauenbewegung in Ostdeutschland. Aufbruch, Revolte und Transformation in Leipzig 1980–2000”
Jessica Bock bietet mit ihrer Studie erstmals eine fundierte Auseinandersetzung zur jüngsten Frauenbewegungsgeschichte in Ostdeutschland. Anhand bislang kaum beachteter Quellen sowie zahlreicher Interviews mit Zeitzeuginnen zeichnet sie ein detailreiches und lebendiges Bild von Akteurinnen und Netzwerken zwischen 1980 und 2000. Zugleich schließt das Buch eine Lücke in der DDR-Oppositions-, Revolutions- und Transformationsforschung. Im Vortrag soll es vor allem um jene Frauen gehen, die sich ins politische Geschehen einbrachten, bislang aber weitgehend unsichtbar blieben. Zudem spricht Jessica Bock über Strategien, Konzepte und Ziele der oppositionellen Frauenbewegung in Ostdeutschland. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit der Autorin ins Gespräch zu kommen. Eine Veranstaltung im Rahmen von Leipzig liest.
Den Vortrag könnt ihr hier nachhören.
Ab Do., 11.03., Online Audio-Vortrag: Täterschutz in linken Strukturen
Ausgehend von den Ereignissen um Moni’s Rache Anfang Januar 2020, und allen weiteren Veröffentlichungen sowie Aufarbeitungsprozessen in Bezug auf sexualisierte Gewalt in der Leipziger Linken, stellt sich seit Langem die Frage des Täterschutzes. Was ist das überhaupt? Wie passiert er? Wie kann er gestoppt werden? Der Vortrag entwickelt die These, dass wir alle immer Betroffene und Täter*in zugleich sind und wir uns durch das Konstrukt ‚Täterschutz‘ oftmals nur abgrenzen wollen von denjenigen, die wir als ‚schlechte Menschen‘ verstehen. In dem Moment, in dem wir begreifen, dass auch wir Täter*innen sind bzw. es werden können, fällt es leichter sich mit der Thematik tatsächlich zu befassen, als dem Abwehrimpuls und dem Externalisieren des Problems zu folgen. ‚Täterschutz‘ wurde in den letzten Monaten bzw. im letzten Jahr häufig als Vorwurf an diverse Einzelpersonen und/oder Gruppen gerichtet, ohne möglicherweise zu wissen, was das genau bedeutet. Der Vortrag versucht sich anhand von verschiedenen Texten, Blogeinträgen usw. dem Thema auf mehreren Ebenen, losgelöst von Emotionen und konkreten Beispielen, zu nähern, um die begriffliche Einordnung und die damit verbundenen Herausforderungen und Fragen für die Linke zu konkretisieren. Referentin: Jule ist Sozialarbeiterin im Frauenhaus, seit vielen Jahren aktiv als Unterstützin von Betroffenen von sexualisierter Gewalt, Feministin. Den Vortrag könnt ihr ab dem 11.03. auf unserer Mixcloud-Seite anhören.
2020
Ab 27.10., 19 Uhr: wöchentlicher Lesekreis „Einstieg in den materialistischen Feminismus“ (online)
In unserem Lesekreis “Einstieg in den materialistischen Feminismus” wollen wir gemeinsam fünf Texte zum materialistischen Feminismus lesen und diskutieren.
Wenn ihr Lust habt, materialistische Positionen kennenzulernen, euch eine Meinung dazu zu bilden und euch in einer Gruppe auszutauschen, seid ihr hier genau richtig! Der Lesekreis richtet sich an Einsteiger*innen. Es werden keine Vorkenntnisse erwartet. Die Treffen finden jeweils dienstags 19:00 bis 20:30 Uhr online statt. Für jedes Treffen ist ein Textauszug von ca. 20 Seiten zur Vorbereitung zu lesen. Der Lesekreis richtet sich an FLINT Personen. (Frauen, Lesben, Inter, Nonbinary, Trans*)
So., 25.10., 19 Uhr: „Fragile Solidaritäten. Klasse und Geschlecht in der britischen und deutschen Frauenbewegung“
Buchvorstellung und Vortrag von Jana Günther
Online-Vortrag hier
Die Frauenbewegung als eine soziale Bewegung gilt als die Agentin der Frauenemanzipation und als Symbol des Freiheitskampfes von Frauen schlechthin. Oft wird sie von Aktivist_innen und Historiker_innen als einheitliche, durch eine kollektive Identität gestützte, Bewegung betrachtet, in deren Protesten sich homogene Ideen und politische Spektren widerspiegeln. Zweifelsohne ist die demonstrative Darstellung von Einheitlichkeit und Einigkeit ein wichtiger Prozess der Mobilisierung und kann ein stilistisches Mittel der Protestinszenierung sein. Jedoch zeiht eine eingehendere empirische Analyse der frühen Frauenbewegung die Grenzen der Idee kollektiver Identitäten auf. Vielmehr fanden (und finden) auch innerhalb der Frauenbewegung soziale Kämpfe statt, die geschlechts- und klassenspezifische Ungleichheiten verhandeln. Konflikte und Brüche stellen einen bedeutenden Teil der Frauenbewegungsgeschichte dar und äußern sich in konkreten Diskriminierungen und Ausschlüssen, hegemonialen Geschlechtervorstellungen und Legitimationen der Klassenspaltung, als auch in neuen Formen solidarischen Handelns, neuen Koalitionen, Protestformen und neuen Zielausrichtungen. Die Fragilität und Heterogenität sowie die Versuche der Protestakteur_innen diese auszubalancieren, trugen dann auch dazu bei, neue Bündnisse und Solidaritäten innerhalb der Frauenbewegung selbst und auch mit anderen zu der Zeit aktiven Protestbewegungen zu schaffen.
Fragile Solidaritäten führt durch die Geschichte und Diskurse der deutschen und britischen ‚ersten‘ Frauenbewegung und betrachtet diese aus einer soziologischen Perspektive. Die Analyse der Bewegung an der Intersektion von Geschlechter- und Klassenverhältnissen lädt dazu ein, ihre Heterogenität in Geschichte und Gegenwart neu in den Fokus zu nehmen. In ihrem Vortrag wird Jana Günther Licht auf einige wichtige Konfliktlinien werfen, um im Anschluss live eure Fragen zu beantworten.
Über die Autorin:
Jana Günther, geboren 1978 in der DDR, ist promovierte Sozialwissenschaftlerin mit den Forschungs- und Lehrschwerpunkten soziale Bewegungen und Protestforschung, soziale Ungleichheit und Armut, Gleichstellungs- und Antidiskriminierungspolitik sowie klassische feministische Theorie. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Femina Politica und Vorständin im FrauenBildungshausDresden e.V. Derzeit forscht sie zur Rolle der Frauenbewegungsorganisationen in der Kriegsindustrie und unterrichtet als Vertretungsprofessorin für soziologische Grundlagen der Sozialen Arbeit an der Hochschule Darmstadt.
Do., 22.10., 19 Uhr: Frauen im postsozialistischen China: Soziale Lage und feministische Reflexionen
Vortrag von Nicola Spakowski (Uni Freiburg)
ACHTUNG, anderer Ort: Institut für Zukunft, An den Tierkliniken 38-40
Die 1978 eingeleitete Reformpolitik hat chinesischen Frauen neue Freiräume und Möglichkeiten beschert, aber auch einen Verlust an sozialer Sicherheit. Im heutigen China werden sie vielfach in die Rolle der Ehefrau und Mutter zurückgedrängt. Der Vortrag skizziert diese Verhältnisse und legt dar, wie sie von chinesischen Feministinnen reflektiert werden. Besondere Aufmerksamkeit erhält dabei ein neuerer, kritischer sozialistischer Feminismus. Er ordnet Chinas Reformen dem globalen Neoliberalismus zu und verlangt eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem sozialistischen Erbe.
Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe “The Red Thread – Linke Perspektiven aus und auf China”, ein Livestream ist geplant.
So., 18.10., 13 Uhr: “Die Sportlerin. Die Geschichte der feministischen Kickboxerin Claudia Fingerhuth”
Buchvorstellung von Ulrike Gramann
ACHTUNG; anderer Ort: FrauenKultur, Windscheidstr. 51
Bewegung ist Claudia Fingerhuths große Begabung und größte Freude von Mädchenbeinen an. Straßenfußball, Basketball, Tennis, Leichtathletik…, schnell, kraftvoll, beweglich findet sie in jede Sportart hinein.
Aufgewachsen im West-Berlin der 60er Jahre, erlebt Claudia die politischen Auseinandersetzungen der 80er in Berlin-Kreuzberg, Proteste, Umbrüche, Aufbrüche. In der autonomen Frauenbewegung begegnet die Frau mit dem Körper einer Leistungssportlerin dem Kickboxen, feministischer Selbstverteidigung und Wendo und verschreibt sich konsequent dem Breitensport. Claudia, ihre Freundinnen und Mitstreiterinnen gründen 2009 gemeinsam den Verein Lowkick – Selbstverteidigung und Thai/Kickboxen für Frauen und Mädchen. Bei Lowkick werden Thai- und Kickboxen sowie Selbstverteidigungssportarten trainiert.
Unsere Kraft erkennen und freisetzen, gemeinsam in Bewegung sein, unabhängig davon, welche körperlichen Voraussetzungen wir mitbringen, unabhängig davon, welche Verletzungen aus der Vergangenheit uns begleiten, das ist Claudia Fingerhuths Konzept. Denn: „Du musst keine geborene Kämpferin sein, um mit uns zu trainieren!“
Die Lesung findet im Rahmen des 27. Leipziger Lesben*Treffen, dem LeLeTre 2020, in den Räumen der Frauenkultur Leipzig statt.
Zine-Ausschreibung „Sometimes memory can be a knife“
“Sometimes memory can be a knife.” Siri Hustvedt
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Zine-Ausschreibung
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Erinnerung kann ein Messer sein. Sie kann uns so weh tun, als bohre sich eine lange Klinge in unsere Narben, um sie erneut in blutendende Wunden zu verwandeln. Sie kann zu einer Waffe in unserer Hand werden, uns spiegeln wer wir wirklich sind, Licht auf unsere Gemeinsamkeiten werfen und uns die Kraft geben, zusammen zu handeln.
Was löst Siri Hustvedts Aussage „Sometimes memory can be a knife“ bei euch aus?
Was bringt ihr damit in Verbindung? In einem Zine möchten wir genderspezifische Erfahrungen von Frauen, Lesben, Trans*- und genderqueeren Menschen im Umgang mit Erinnerung veröffentlichen. Dafür rufen wir euch auf diese bis zum 15.10.20 mit uns zu teilen. In Prosaform, als Gedicht, Essay oder Bild. Bei einer großen
Anzahl an Einsendungen werden wir die Auswahl für die Veröffentlichung im Zine nach inhaltlichen, sprachlichen und ästhetischen Kriterien treffen, um eine zusammenhängende Sammlung zu gestalten.
Die Texte sollten nicht mehr als 1000 Wörter umfassen und möglichst auf Deutsch geschrieben sein. (Englisch ist auch möglich.) Wir möchten gerne eine breit gefächerte Autorinnenschaft und einen großen Erfahrungsreichtum veröffentlichen und fordern besonders Women of Colour, Trans– und Inter*-Menschen und Frauen mit Behinderung auf, ihre Erfahrungen und Assoziationen mit uns zu teilen. Wenn ihr möchtet, schreibt uns auch gerne einen Satz zu eurer Person dazu.
Bitte schickt eure Einsendungen mit dem Betreff „Memory“ per Email oder Post bis 15.10.20 an:
zine@monaliesa.de
oder
Feministische Bibliothek MONAliesA, Bernhard-Göring-Straße 152, 04277 Leipzig
So., 11.10., 15 Uhr: “materializing feminism – Positionierungen zu Ökonomie, Staat und Identität”
Buchvorstellung und Diskussion mit Friederike Beier und Lea Haneberg
ACHTUNG, anderer Ort: Freisitz des Conne Island
Wir leben in einer Zeit, in der alle Lebensbereiche vom Kapitalismus durchdrungen sind. Gegen die Zumutungen der kapitalistischen Verwertungslogik wird das eigene Selbst ständig optimiert und individuelle Lösungsstrategien als Freiheit angepriesen. “Einfache” Freiheitsversprechen werden nicht zuletzt auch in Teilen des Feminismus dargeboten und klingen umso vielversprechender, je weniger die kapitalistischen Strukturen hinterfragt werden. Gleichzeitig nehmen gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse zu und es sind nach wie vor Frauen*, die einen Großteil der Fürsorge leisten und dadurch von liberalen Freiheitsversprechen ausgeschlossen werden.
Vor diesem Hintergrund argumentieren die Herausgeber*innen und Autor*innen von materializing feminism für einen materialistischen Feminismus und damit einhergehend für eine kritische Auseinandersetzung mit ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen und aktuellen Entwicklungen. materializing feminism macht feministische Ökonomie- und Gesellschaftskritik sichtbar, setzt sich mit ihren Praxen und Gegenstrategien auseinander und lädt zum Weiterdenken ein.
Di., 6.10., 19 Uhr: Buchpremiere Debütroman „Roter Affe“ – Szenische Lesung
Autorin: Kaśka Bryla
Lesende: Kaśka Bryla, Carolin Krahl (PS–Politisch Schreiben), Lisa (PMS–Postmigrantische Störung)
Moderation: Barbara Schnalzger (Outside the Box)
ACHTUNG, anderer Ort: Schaubühne Lindenfels, unter den aktuellen Auflagen finden bis 100 Menschen im großen Saal Platz. Reservierung erforderlich!
„Roter Affe“: Roland K., mehrfacher Mörder und Vergewaltiger, sitzt in der JVA Moabit seine Haftstrafe ab. Mit Mania, der Gefängnispsychologin, scheint ihn mehr zu verbinden als ein paar Therapiestunden. Doch als Manias Kindheitsfreund Tomek aus Wien verschwindet und sie sich gemeinsam mit der Hackerin Ruth auf die verzweifelte Suche nach ihm macht, beginnt ein rasant erzählter Wettlauf mit der Zeit. Werden sie Tomek finden? Und will Tomek überhaupt gefunden werden? Und was hat das alles mit Roland K. zu tun? Mutig und lustvoll verknüpft Kaśka Bryla die großen Fragen von Schuld und Vergebung, von Gut und Böse mit einer unerwarteten Liebesgeschichte zu einer mitreißenden Road novel.
Kaśka Bryla, in Wien geboren und zwischen Wien und Warschau aufgewachsen. Studium der Volkswirtschaft in Wien, danach Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, wo sie 2015 die Literaturzeitschrift und das Autor_innennetzwerk PS: Anmerkungen zum Literaturbetrieb/ Politisch Schreiben mitbegründete, zu deren Redaktion sie seitdem gehört. Kaśka Bryla war Redakteurin des Monatsmagazins an.schläge und erhielt 2013 das START-Stipendium sowie 2018 den Exil Preis für Prosa. Seit 2016 gibt sie Kurse zu Kreativem Schreiben in Gefängnissen, für geflüchtete Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund, 2019 inszenierte sie an der Schaubühne Lindenfels die Reihe Szenogramme.
Di., 01.09., 19 Uhr: Extrem rechter Frauenhass & neonazistische Gewalt
Referentin: Heike Kleffner
Ort: Conne Island Freisitz
Jede dritte Frau hat seit dem Alter von 15 Jahren körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlebt. Zwei Drittel aller Frauen, die Gewalt in einer Partnerschaft erlebt haben, meldeten die schwerwiegendsten Gewaltvorfälle innerhalb der Partnerschaft weder der Polizei noch einer anderen Organisation. Für diese international einmalige Studie hatte die Europäische Grundrechteagentur (FRA) 42.000 Frauen in allen EU-Mitgliedsstaaten zu ihren Erfahrungen befragen lassen. Besonders gefährdet, Opfer von Gewalt zu werden, sind dabei auch Frauen, die freiwillig oder unfreiwillig Kontakt mit Aktivisten der neonazistischen und extrem rechten Bewegung haben.
Der Frauenhass, der dieser spezifischen Form von Gewalt zugrunde liegt, ist tief in der Ideologie der Ungleichwertigkeit der extremen Rechten verankert. Diese Gewalt richtet sich sowohl gegen politische Gegnerinnen als auch gegen Lebensgefährtinnen extrem rechter und neonazistischer Aktivisten sowie gegen Zufallsopfer und Sexarbeitende. Besonders auffällig ist hier auch der extreme Widerspruch zwischen der politischen Propaganda der extremen Rechten, in der eine besondere Schutzbedürftigkeit von Frauen und Kindern mehrheitsdeutscher Herkunft vor sexualisierter Gewalt zum Flügel-übergreifenden Konsens gehört. Mit Kampagnen zu Kinderschutz und Kindesmissbrauch versucht die extreme Rechte zudem seit langem, anschlussfähig zur gesellschaftlichen Mitte zu werden. Im Widerspruch dazu steht vielerorts die konkrete Praxis der extrem rechten Aktivisten.
Di., 28.07., 19 Uhr: Feminismus als Ware und als Waffe – Zur Kritik am Pop-Feminismus und der Möglichkeit seiner Überwindung
Referentin: Constanze Stutz
Ort: Freisitz im Conne Island
Feminismus zeigt sich gegenwärtig in vielen Formen – neben dem konservativen Feminismus der Gleichstellungspolitik, dem elitären Feminismus der Führungsetagen-Neoliberalistas und dem Queer-Feminismus zwischen Identitätspolitik und Hedonismus hat sich der Pop-Feminismus mit seiner Anrufung der Selbstermächtigung und Wahlfreiheit als umfassendste und tanzbarste Version durchgesetzt. Gleichzeitig lösen die gängige Pop-Varianten des Feminismus das Spannungsverhältnis von weiblicher Erfahrung und Emanzipation zu oft zugunsten individualistischer Selbstermächtigung auf und bieten damit die Möglichkeit, weibliche Aggression und Wut einzuhegen, die gegenwärtig auch in Ermangelung revolutionär-feministischer Erfahrungs- und Beziehungsweisen zumeist ortlos verbleibt.
Indem Pop-Feminismus gerade das, was eine reflektierte Überwindung der herrschenden Verhältnisse ermöglichen würde, nicht liefert, bieten pop-feministische Erfahrungsliteratur und der dazu passende Life-Style einen Anfang in der Auseinandersetzung, aber führen von vornherein auf die falsche Fährte. Was unartikuliert bleibt, ist eine integrierende Erinnerung an verlorene und gewonnene, zu weit gegangene und zu kurz gekommene Kämpfe, Theorien und Streits sowie eine Vorstellung davon, wie es anders sein könnte und müsste, eine utopische Hoffnung auf eine Gesellschaft, in der das Patriarchat überwunden und der Kapitalismus abgelöst wäre.
Was wäre also Fährten, denen wir folgen und Kämpfe, an die wir anschließen wollen würden?
Do., 16.07., 19 Uhr: Sisters in Arms. Militanter Feminismus in Westdeutschland seit 1968
(Online-Vortrag, Zugang erhaltet ihr unter diesem link: https://www.youtube.com/channel/UCSFyxwEfzIwY4dFbTbFPdBQ. Die Kommentarfunktion wird aktiviert sein, so könnt ihr während des Vortrags eure Fragen posten, Katharina Karcher wird sie dann im Nachgang schriftlich auf unserer Homepage beantworten.)
Katharina Karcher hat das Buch “Sisters in Arms. Militanter Feminismus in Westdeutschland seit 1968” geschrieben, welches 2018 herauskam. Wir haben euch in den letzten Wochen gefragt: Welche Fragen habt ihr zum Buch, zur Thematik? Welche Anmerkungen? Was wollt ihr besprechen? Wir haben Katharina Karcher eure Antworten geschickt, sie wird sie in ihrem Vortrag verarbeiten. Es wird auch insbesondere nochmal um die Adler-Fallstudie gehen, weil sie viele der Stärken und Schwächen der Internationalisierungsprozesse in dieser Zeit veranschaulicht.
Zum Buch
Gegen Ende der 1960er Jahre entwickelte sich aus der allgemeinen Protestbewegung in der BRD eine Neue Frauenbewegung. Diese ging schnell über Forderungen nach gleichen Rechten für Frauen und Männer hinaus und stellte kapitalistische wie patriarchale Verhältnisse grundsätzlich infrage. Zahlreiche Gruppierungen bedienten sich dabei durchaus konfrontativer Methoden der Auseinandersetzung. In der reichhaltigen Literatur zur Frauenbewegung kommen diese militanten Strömungen des Feminismus bislang allerdings kaum vor. Die vorliegende Studie schließt eine wichtige Forschungslücke.
Katharina Karcher, eine zurzeit in Bristol lehrende Wissenschaftlerin, blickt in Kenntnis der aktuellen feministischen Debatten auf die 70er und 80er Jahre der Neuen Frauenbewegung zurück. Sie konzentriert sich dabei im Wesentlichen auf drei Themenfelder: der Kampf gegen das Abtreibungsverbot; Gewalt gegen Frauen und sexistische Werbung; internationale Frauensolidarität.
Sie nimmt dabei unterschiedliche Akteurinnen in den Blick, die von den rebellierenden SDS-Frauen über Alice Schwarzer bis hin zu bewaffnet agierenden Gruppen reichen. Ihr besonderes Augenmerk gilt dabei den Frauen in den Revolutionären Zellen, die ab 1977 unter dem Namen »Rote Zora« als eigenständige militante Organisation agierten und zahlreiche Anschläge verübten, darunter auf die Textilkette Adler, um einen Frauenarbeitskampf in Südkorea zu unterstützen.
Katharina Karcher hat sieben Jahre recherchiert, zahlreiche Archive durchforstet und mit Zeitzeuginnen aus militanten Zusammenhängen gesprochen. Ihre Studie zeichnet ein fesselndes Bild des radikalen Feminismus nach 1968.
Mo., 06.07., 22 Uhr: Was träumst du. Lesung der PMS – Postmigrantische Störung
Willkommen zu unserer Lesung des Autor!innenkollektivs PMS-Postmigrantische Störung. In den nächsten 40 Minuten lesen insgesamt vier Autor!innen der PMS. Ihr hört ganz neue, unveröffentlichte Texte, außerdem Geschichten und Gedichte, die in der PMS 2019 erschienen sind und auch drei Beiträge, die ihr in der 2019 erschienenen “PS-Politisch Schreiben #5” des Pandora PS Schreibt-Kollektivs findet.
Vielen herzlichen Dank an die Autor!innen und an Lisa von der PMS, die durch die Sendung führen wird und euch einlädt, zuzuhören: „Diese Lesung ist für alle, die nicht herauskommen können aufgrund von Corona, aufgrund von anderen Umständen, für alle, die nicht in Leipzig wohnen und trotzdem Lust haben, uns als PMS-Postmigrantische Störung kennenzulernen.“
Ihr könnt die Lesung hier hören: https://www.mixcloud.com/MONAliesA_Leipzig/lesung-der-pms-postmigrantische-st%C3%B6rung/
Wenn ihr die PMS-Redaktion kontaktieren wollt, schreibt an postmigrantischestoerung@posteo.de
Die Hefte der PMS- wie auch der PS-Redaktion gibt es auch bei uns in der MONAliesA.
Do., 26.06., 19 Uhr: Dolmetschen und Diskriminierende Sprache
Was hat Sprache mit Diskriminierung zu tun? Über politische korrekte Sprache, warum sie wichtig ist und warum bestimmte Wörter nicht mehr benutzt werden sollten
Vortrag von Quynh Anh Le ngoc, Dolmetscherin
Diskriminierende Sprache ist allgegenwärtig. Obwohl Debatten über beispielsweise rassistische oder sexistische Sprache regelmäßig angestoßen werden und Forderungen nach der Streichung oder Änderung bestimmter Wörter laut werden, gibt es immer wieder Gegenstimmen, die sich vehement wehren, ganz getreu dem Motto: „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!”
Sprache und die Diskriminierung vieler Menschen hängen jedoch
unmittelbar miteinander zusammen.
Im ersten Teil des Vortrags soll daher ein allgemeiner Blick auf Sprache geworfen werden. Wie funktioniert Sprache? Wie entsteht die Bedeutung von Wörtern? Wie entsteht diskriminierende Sprache? Und was haben Menschen in Machtpositionen damit zu tun?
Der zweite Teil des Vortrags richtet sich spezifisch an Menschen, die mit Sprache arbeiten: Übersetzer_innen, Dolmetscher_innen,
Sprachlehrer_innen etc. Von diesen Berufsgruppen wird häufig Neutralität gefordert. Ausgehend von den Erkenntnissen aus dem ersten Teil des Vortrags, u.a., dass Sprache nicht neutral sein kann, werden Strategien vorgestellt, die angewendet werden können, um sich beim Dolmetschen, Übersetzen etc. professionell und begründet von diskriminierender
Sprache zu distanzieren.
Die Grundlage dafür bildet die 2019 am Institut für Angewandte Linguistik und Translatologie der Universität Leipzig verfasste Masterarbeit “Rassistische Sprache – Eine Untersuchung zu Strategien für das Simultandolmetschen ins Deutsche hinsichtlich ihrer Praktikabilität”
1. Wie funktioniert Sprache?
2. Sprache und Macht
3. Wie erkenne ich diskriminierende Sprache?
4. Strategien für Dolmetscher_innen, Übersetzer_innen etc. bei
diskriminierender Sprache
5. Empirische Untersuchung der Masterarbeit
6. Plädoyer für ein neues Selbstverständnis in vielen
Berufsgruppen
Do., 12.3., 19 Uhr: Neuer Feminismus? allmende – Zeitschrift für Literatur
Mit Bettina Wilpert und Lea Sauer
Millionen von Frauen gehen beim ‚Women’s March‘ für Frauenrechte auf die Straße, die #MeToo-Bewegung hat sexuelle Nötigung zu einem globalen Thema gemacht und auch die Buchbrache scheint das Thema Feminismus für sich entdeckt zu haben. Wir sprechen mit Bettina Wilpert und Lea Sauer über ihre Texte in der allmende, ihr Schreiben und ihre Erfahrungen mit dem Literaturbetrieb.
Eine Veranstaltung im Rahmen von “Leipzig liest”
Do., 27.02.20, 19 Uhr: Podiumsdiskussion Antisexismus und Awareness in der Leipziger Linken
Achtung: findet im ifz – Institut für Zukunft statt!
Im Rahmen der Podiumsdiskussion „Antisexismus und Awareness- zum Stand in der Leipziger Linken“ laden MONAliesA und KreV Vertreter*innen verschiedender Gruppen aus dem Spektrum ein, um explorativ mit ihnen zu diskutieren. Wir sprechen über Grenzen und Erfahrungen mit Awareness-Konzepten im Club-Kontext, wollen bewusst machen, an wen sich antisexistische Arbeit richtet und wer sie ver-richtet, und den Ist-Stand und die Perspektiven von Antisexismus in der Leipziger Linken festhalten.
Mit dabei sind SexTalk3000, Antisexistischer Support Leipzig, Rona Torenz, Conne Island
Donnerstag, 23.01.2020, 19 Uhr: Lesung mit der PMS – Postmigrantische Störung
PMS ist die Post Migrantische Störung – Wir lesen eigene Texte, Kurzgeschichten und Gedichte, Dramen und Aufsätze über eigene und ausgedachte Situationen, Ideen und Erlebnisse aus unterschiedlichen Stimmungen, mit verschiedenen Gefühlen und von mehreren Stimmen – meistens auf Deutsch, aber nicht nur.
2019
Donnerstag 19.12.19, 19 Uhr: “Ich habe da immer so ein Bild im Kopf, das ein bisschen bunter ist als das Jetzt…” Lesung und Diskussion mit dem AK.Unbehagen
In der gegenwärtigen Gesellschaft erscheinen Fürsorge, die fundamentale Bezogenheit aufeinander und Abhängigkeiten – kurz alles, was mit Mütterlichkeit assoziiert ist – systematisch abgewertet. Dies spiegelt sich nicht nur in konkreten Erfahrungen von Müttern, sondern weiterhin in den prekären Arbeitsbedingungen im Care-Sektor oder den miserablen Zuständen in Pflegeeinrichtungen wieder. Auch die feministische Auseinandersetzung mit Mutterschaft verläuft notgedrungen ambivalent.
Wir möchten nach einer Kritik an gegenwärtigen Bedingungen von Mutterschaft suchen, die nicht bei der Aushandlung von Aufgaben oder beim Entwurf der “neuen Mutterideale” endet. Wir möchten danach fragen, was mit einer Gesellschaft und ihren Beziehungen passiert, wenn eine grundlegende Abhängigkeit nicht mehr geleugnet werden muss.
In einem fiktiven Gespräch diskutiert der AK Unbehagen die Wünsche und (An-)Forderungen an utopische Mutterschaft und Elternschaft mit dem Begehren, utopische Vorstellung von dem Umgang mit Care-Arbeit ins hier und jetzt zu holen
Donnerstag, 14.11.19, 19 Uhr: What difference does it make? – Zur Bedeutung der Geschlechterdifferenz in der männlichen Subjektwerdung.
Vortrag von Johanna Niendorf
Differenz und Differenzierung gehört notwendig zum Prozess der Individuation. Die Erkenntnis, dass Ich nicht Du bin, ist der erster Schritt, der auf dem Weg der Subjektwerdung vollzogen werden muss. Damit einher gehen Verwerfungen und Probleme, denn wenn Ich nicht Du bin, bedeutet das auch, dass Ich nicht alles sein kann. Subjektwerdung heißt Grenzen zu ziehen und eigene Begrenzungen zu akzeptieren.
Das männliche Subjekt der patriarchalen und kapitalistischen Gesellschaft befindet sich dabei in einem besonderen Konflikt zwischen Autonomiebestrebungen und der Abhängigkeit von Anderen. Gerade in der Beziehung zu Frauen ist dieser Konflikt zur Ursache von Abwertung,Aggression und Gewalt werden.
Im Vortrag soll das Spannungsfeld männlicher Subjektwerdung mit der psychoanalytischen Sozialpsychologie beleuchtet und Erklärungsansätze vorgestellt werden.
Samstag, 02.11.19, 19 Uhr: Rona Torenz: Ja heißt Ja? Feministische Debatten um einvernehmlichen Sex
Weil es nicht immer allen möglich ist, «Nein» zu sagen, ist aus der feministischen Losung «Nein heißt Nein» die Forderung nach «Ja heißt Ja» entstanden. Demnach ist die ausdrückliche Zustimmung aller Beteiligten notwendig, damit Sex als einvernehmlich gilt. So wird die Verantwortung für sexuelle Gewalt verlagert: Weg von jenen, die nicht (klar genug) «Nein» sagen hin zu jenen, die nicht das nötige «Ja» bekommen. Aus der Perspektive sexueller Selbstbestimmung erscheint das zunächst plausibel.
Die Autorin Rona Torenz sieht das Konzept dennoch kritisch. Ihre wesentliche These: Die Fokussierung auf ausdrückliches Einverständnis als Hebel zur Verhinderung sexualisierter Gewalt unterschätzt die Verinnerlichung sexueller Machtverhältnisse. «Ja heißt Ja» kann somit heteronormative Strukturen stabilisieren und wenig zu einer Veränderung hegemonialer Sexualkultur beitragen. Was heißt das für unseren Kampf gegen sexuelle Gewalt?
Diese Fragen und mehr diskutiert Rona Torenz im Gespräch.
Freitag, 01.11.19, 19 Uhr: Alpensolo. Lesung und Diskussion mit Ana Zirner
Ana Zirner beschließt, allein von Ost nach West die Alpen zu überqueren. Nur mit einem 35-Liter-Rucksack bepackt, begibt sie sich auf ihre selbst gelegte Route: knapp 2000 Kilometer vom slowenischen Ljubljana über Österreich, Italien und die Schweiz bis ins französische Grenoble. Außerdem hat sie die Pyrenäen überquert und zuletzt das große Projekt realisiert, allein den Colorado River herunterzupaddeln. Was für Menschen trifft sie und welche Erfahrungen macht sie in einem leistungs- und männerdominierten Sportbereich? Welche Reaktionen bekommt sie von Männern und auch Frauen darauf, dass sie sich Wünsche überlegt und diese umsetzt und wie reagiert eine Sportmarke, die die angebotenen pinken Wanderstöcke zurückgeschickt bekommt aufgrund ihrer Farbe, jedoch keine Alternative anbieten kann?
Über ihre Erfahrungen am Berg und in der Natur wird Ana berichten; eine Frage- und Diskussionsrunde im Anschluss ist fest eingeplant.
Ana Zirner, Jahrgang 1983, ist freiberufliche Autorin, Kulturmanagerin, Film- und Theaterregisseurin und war u.a. in New York, Madrid und Berlin tätig. Aufgewachsen im Bayerischen Voralpenland, zieht es sie jedoch immer wieder in die Berge zurück, wo sie leidenschaftlich gern Mehrtages- und Gipfeltouren unternimmt, klettern geht sowie ausgedehnte Ausflüge mit dem Splitboard absolviert. Über ihre Alpenüberquerung von Ost nach West im Sommer 2017 bloggte sie auf ihrer Webseite.
Donnerstag, 24.10.19, 19 Uhr: Kritische Theorie und Geschlecht – Ansätze einer materialistisch-feministischen Gesellschaftsanalyse. Vortrag von Barbara Umrath
Achtung anderer Ort: IfZ, An den Tierkliniken
Seit einigen Jahren wird wieder vermehrt diskutiert, wie sich materialistisches und feministisches Denken verbinden lassen. Allerdings hat der ‚new materialism’, der in der akademischen Geschlechterforschung aktuell stark rezipiert wird, wenig mit einer Kritik der politischen Ökonomie in Marxscher Tradition zu tun. Marxistisch-feministische Ansätze wiederum stellen in erster Linie auf geschlechtliche Arbeitsteilung als ein entscheidendes Moment kapitalistischer (Re-)Produktionsverhältnisse ab. Welche Zugänge die Kritische Theorie eröffnet, die ab den 1930er-Jahren von Max Horkheimer, Erich Fromm, Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse und anderen entwickelt wurde, soll im Vortrag dargestellt und diskutiert werden. Deutlich wird dabei werden, dass deren historisch-materialistische Perspektive über Kapitalismuskritik im engeren Sinne hinausgeht, insofern sie als kritische Theorie bürgerlicher Gesellschaft und Subjektivität immer auch Kritik herrschaftsförmiger Geschlechter- und sexueller Verhältnisse bedeutet.
Barbara Umrath ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschlechterstudien der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln. Ihre Dissertation „Geschlecht, Familie, Sexualität. Die Entwicklung der Kritischen Theorie aus der Perspektive sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung“ erschien im März.
Sonntag, 20.10.19, 16 Uhr: feministisch, lesbisch, widerständig! Vorstellung der Initiative “Autonome feministische FrauenLesben aus Deutschland und Österreich”
Vorstellung der Initiative “Autonome feministische FrauenLesben aus Deutschland und Österreich”, welche mit einer Gedenkkugel im ehemaligen Frauenkonzentrationslager Ravensbrück dauerhaft an die Verfolgung und Ermordung von Lesben im Nationalsozialismus erinnern möchte. “In Gedenken aller lesbischen Frauen und Mädchen im Frauen-KZ Ravensbrück und Uckermark. Lesbische Frauen galten als ‘entartet’ und wurden als ‘asozial’, als widerständig und ver-rückt und aus anderen Gründen verfolgt und ermordet. Ihr seid nicht vergessen!” sind die Worte, welche die Gedenkkugel trägt.
In ihrem Vortrag “Lesben im Nationalsozialismus” wird Wiebke Hass die Lebensumstände von Frauen und Lesben im Nationalsozialismus aufgreifen und die Inschrift der Gedenkkugel untermauern. Susanne Kuntz wird über die Entstehung der Initiative für die dauerhafte Sichtbarkeit der Gedenkkugel auf dem Gelände der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück erzählen und über den momentanen Stand der Dinge berichten. Bei Interesse kann ein Video von der ersten Gedenkkugellegung 2015 gezeigt werden. Für leibliches Wohl ist mit Kaffee und Kuchen gesorgt.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des LeLeTre statt
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Sonntag, 15.09.2019, 16 Uhr: Warum Klinikgeburt? Eine Frage, die sich in den 1950er Jahren stellte
Referentin: Dr. Christine Loytved
Im Osten früher als im Westen wurde die Geburt im Krankenhaus zur Routine. Christine Loytved geht der Frage nach, wodurch die Frauen veranlasst wurden, die eigene Wohnung als Geburtsort für ihr Kind aufzugeben. Möglicherweise helfen die Antworten, die heutige Situation zu verstehen, in der die Selbstbestimmung der Frau selbstverständlich sein sollte, die Frage nach den Wahlmöglichkeiten für den Ort der Geburt aber emotional aufgeladen ist.
Dr. Christine Loytved, Hebamme und Medizinhistorikerin, arbeitet als Dozentin am Institut für Hebammen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften und unterrichtet an weiteren Hebammenstudiengängen in Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Freitag, 13.09.19, 19 Uhr: Film „Unter der Haut liegen die Knochen“ von Marlene Pardeller zum Thema Femizid, Vorstellung der Kampagne „KeineMehr“
Der Film untersucht, wie das gesamtgesellschaftliche Problem der Frauen*morde in den politisch so unterschiedlichen Realitäten wie Italien und Mexiko sich dennoch so ähnlich gestalten kann. Dabei werden Frauenhauskoordinatorinnen, Trägerinnen von Traditionen wie Schuachplattlerinnen und Wrestlerinnen sowie Forscherinnen zu diesem Thema befragt, um die Kausalzusammenhänge zu erforschen.
Nach einer gemeinsamen Diskussion mit der Filmemacherin wird der Bezug zur deutschen Realität hergestellt. Jeden Tag wird in Deutschland versucht, eine Frau* umzubringen. Das ist keine Realität, die wir als Normalzustand akzeptieren können. Die Arbeit der KeineMehr-Kampagne wird von den Initiatorinnen vorgestellt. Ziel der Kampagne ist es, die Zustände in Deutschland zu benennen um sie nachhaltig zu verändern.
Sonntag, 08.09.19, 16 Uhr: otb #7 Erfahrung
Wir werden Passagen aus der neu erschienenen #7 lesen, erzählen, wie es zu dieser Ausgabe kam und laden euch ein, mit uns die Inhalte zu diskutieren. Es geht um die Erfahrungen als individuellen, subjektiven Moment, aber auch um die Beschäftigung mit einer theoretischen Reflexion über Erfahrung, denn das bloße Nebeneinanderstellen von individuellen Erfahrungen reicht nicht aus, wenn das Anliegen ist, eine feministische Gesellschaftstheorie zu formulieren. Infos unter outside-mag.de
Freitag, 28.06.19, 19 Uhr: Die Achillesferse der Intersektionalität – Überlegungen zu Antisemitismus als blinder Fleck der Intersektionalität
Referentin: Merle Stöver
Wer sich einst hoffnungsvoll unter dem Schlagwort der Intersektionalität versammelte, musste mit jener Hoffnung vor der Unmöglichkeit, Antisemitismus adäquat zu erfassen und einzubeziehen, kapitulieren. Im Vortrag wird nicht nur jene Unmöglichkeit thematisiert, sondern auch zugleich der Blick auf aktuelle Entwicklungen geworfen, die den antisemitischen Geist der Intersektionalitätsdebatten der vergangenen Jahre offenbaren. Doch die Kapitulation vor dem Antisemitismus, der als Ressentiment, politische Bewegung und Ideologie zugleich für sich beansprucht, die Welt erklären zu können, soll nicht das Ende sein: Im Anschluss soll im Vortrag diskutiert werden, inwiefern Bedingungen geschaffen werden können, um Antisemitismus zu erfassen und im Zusammenspiel mit Rassismus, Sexismus oder Klassismus zu analysieren.“
Merle Stöver ist Masterstudentin am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Sie forscht, schreibt und spricht zu Antisemitismus und Geschlecht.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Jüdischen Woche Leipzig.
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Donnerstag, 20.06.19, 19 Uhr: “Traumgeburt oder Geburtstrauma? – Zum neuen Unbehagen an der Geburt”
Vortrag und Diskussion mit Dr. Sabine Flick
Seit wenigen Jahren engagieren sich Aktivist*innen der so genannten „Roses Revolution“gegen geburtshilfliche Gewalt in Europa. Sie beziehen sich dabei auf Erfahrungen respektlosenUmgangs und ungerechtfertigter Behandlung bis hin zu körperlicher Misshandlung, die Frauen unter der Geburt erleben. Während die WHO dazu bereits ein Statement veröffentlicht hat, die Diskussionen um ‚Black BirthingJustice‘ in den USA aufrassistische Strukturen auch in der Geburtshilfehinweisenund in einigen lateinamerikanischen Ländern geburtshilflichen Gewalt sogar bereits als Rechtsgegenstand verhandelt wird, hat die Debatte in Europa gerade erst begonnen. Interessanterweise konzentriert sich die europäische, insbesondere deutschsprachige Diskussion stark auf die psychischen Aspekte der Erfahrungen mit geburtshilflicher Gewalt. Mütter, Doulas und Hebammen beschreiben traumatische Erlebnisse während der Geburt und leiten Folgeprobleme beim Stillen, Depressionen und Bindungsprobleme mit dem Säugling aus diesen Traumata ab. Experten aus Psychotherapie und Psychiatrie stehen Pate für diese Erklärungen. In der Folge bietet der Bereich der Eltern-Kind-Psychotherapie immer mehr Dienstleistungen zur Prävention und Bewältigung von Geburtstraumata an.
Was ist passiert? Erleben wir tatsächlich ein #metoo im Kreißsaal? Ist dies alles also ein Hinweis darauf, dass sich die Situation der Frauen unter der Geburt in Europa verschlechtert hat oder sind womöglich noch andere Diskurse am Werk, die uns ein insgesamt stark verändertes Bild von dem geben, was heute unter einer „normalen“ Geburt verstanden wird?Und welche Rolle spielt die Ökonomisierung der Kliniken?Der Vortrag gibt Antworten auf diese Fragen und greift dabei auf laufende Forschungen zurück.
Dr. Sabine Flick vertritt derzeit die Professur für Soziologie mit dem Schwerpunkt Familien- und Jugendsoziologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und forscht am dortigen Institut für Sozialforschung. Ihre Schwerpunkte sind Medizin- und Wissenssoziologie, qualitative Forschungsmethoden sowie die Soziologie der Geschlechterverhältnisse. Neben ihrer Tätigkeit in der Wissenschaft ist sie als Supervisorin in Feldern psychosozialer Arbeit unterwegs.
Der Vortrag ist Teil der neuen Veranstaltungsreihe “Geschlecht. Gesellschaft. Psyche” der monaliesa. In dieser Veranstaltungsreihe wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, inwiefern die Kategorie Geschlecht vermittelt über gesellschaftliche Prozesse mit psychischer Gesundheit zusammenhängt bzw. auch andersherum, wie psychische Gesundheit durch gesellschaftliche Veränderungen insbesondere bezüglich Geschlechternormen befördert werden könnte.
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Freitag, 17.05.19 – Sonntag, 19.05.19: Fahrt in die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
In Kooperation mit der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig
Vom 17. bis 19.5.2019 besuchen wir mit einer Gruppe von 25 Personen die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück sowie das Gelände des ehemaligen KZ Uckermark. Wir wollen uns während unseres Aufenthalts vor allen Dingen mit Erinnerung, Erinnerungsdiskursen und Gedenken auseinandersetzen. Wie wird den Frauen, Mädchen und Lesben, welche dort inhaftiert, zur Zwangsarbeit gezwungen und ermordet wurden, gedacht? Wie an sie erinnert?
An beiden Orten werden wir an Führungen teilnehmen (Angelika Meyer/ Ravensbrück, Initiative Gedenkort KZ Ravensbrück). Es wird auch viel Zeit eingeräumt, selbstständig Eindrücke zu gewinnen. Am Ende jedes Tages wollen wir zusammenkommen und uns austauschen. Wir übernachten in der Jugendherberge Ravensbrück, sie befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers. Diese Situation wird in unseren Gesprächen eine Rolle spielen.
Zusätzlich zu der Fahrt wird es ein Vorbereitungs- sowie ein Nachbereitungstreffen geben:
Donnerstag, 09.05.19, 19 Uhr: Vorbereitungstreffen
Donnerstag, 23.05.19, 19 Uhr: Nachbereitungstreffen
Alle Menschen sind unabhängig von ihren Kenntnissen oder ihres Vorwissens eingeladen, mitzukommen. Für die gemeinsame Anreise mit dem Zug, Übernachtung und Verpflegung ist ein Betrag von 25€ zu zahlen. Sollte dies eine Hürde für euch sein, sprecht uns bitte an, sodass wir einen Weg finden können, wie ihr trotzdem an der Fahrt teilnehmen könnt.
Anmeldung sind unter bibliothek@monaliesa.de ab jetzt möglich.
Außerdem könnt ihr im April zwei Veranstaltungen, welche auf das Thema vorbereiten, in der MONAliesA besuchen:
7.4. Barbara Degen – Lesbendiskriminierung: Kein Recht auf Erinnerung?
25.4. Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig – Die Aufseherinnen des KZ-Außenlagers “HASAG Leipzig”
Dienstag, 07.05.2019, 19 Uhr: Geburtshilfe als Beruf
Gespräch mit den Hebammen Annett Heitmann-Mbise und Guisette Quander über Klinik- und Geburtshausalltag, Risiken der Selbstständigkeit und das Handwerk der Geburtshilfe
Der Hebammenberuf als einer der ältesten Frauenberufe ist anhand des gesellschaftlichen Umgangs mit Gebären stetig im Wandel. Über 97 Prozent aller Geburten in Deutschland finden in einer Klinik statt, nur wenige im Geburtshaus oder zu Hause. Die meisten Hebammen arbeiten folglich als Angestellte im Krankenhaus oder in der Vor- und Nachsorge, während die selbstständige Arbeit in der Geburtshilfe mit hohen Versicherungssummen belegt ist und immer weniger Krankenhäuser selbstständige Beleghebammen akzeptieren. Das Recht auf freie Hebammenwahl steht somit in Frage.
In den Kreißsälen hat sich seit der Hospitalisierung der Geburt viel getan, in Ostdeutschland vor allem seit 1990: die „aktive“ Geburtshilfe mit vielen Interventionen ist – zumindest vom Anspruch her – einer „sanfteren“ Geburtshilfe gewichen. Es bleiben ökonomische Zwänge und Hierarchien, die eine 1:1-Betreuung von Gebärenden kaum zulassen.
In den kommenden Jahren wird die Hebammenausbildung akademisiert: ein Versuch, den Hebammenberuf mit mehr gesellschaftlicher Anerkennung und besserer Bezahlung neu aufzustellen?
Annett Heitmann-Mbise ist seit 2008 Hebamme und Gründerin des Geburtshauses „Aus dem Bauch heraus“ in Leipzig
Guisette Quander ist seit 1988 Hebamme und arbeitet im Sana-Klinikum Borna
Moderation: Marie Müller-Zetzsche
Eine Veranstaltung im Rahmen unserer Reihe „Gebären und Geburtshilfe – wie steht es um die Selbstbestimmung von Frauen?”
Donnerstag, 25.04.19, 19 Uhr: Vortrag Gedenkstätte für Zwangsarbeit: Die Aufseherinnen des KZ-Außenlagers “HASAG Leipzig”
Die Rolle von Frauen im NS war lange Zeit umstritten. Erst gegen Ende der 1980er Jahre richtete sich der Blick der Forschung von der einseitigen Opferperspektive hin zu einem Verständnis von Frauen als (Mit)Täterinnen und eigenständig handelnden Akteurinnen innerhalb des nationalsozialistischen Verfolgungsapparates. In Leipzig existierte seit 1944 das KZ-Frauenaußenlager „HASAG Leipzig“. Die ca. 5000 weiblichen Häftlinge wurden rund um die Uhr von über 80 KZ-Aufseherinnen bewacht.
Nach 1945 gab es keine weitergehende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Täterinnen.
Die Referentinnen widmen sich seit 2017 in einem Forschungsprojekt der Aufarbeitung der Biografien dieser Aufseherinnen. Der Vortrag zielt darauf ab, am Beispiel des KZ-Außenlagers „HASAG Leipzig“ eine Einführung in das Thema KZ-Aufseherinnen zu geben. Dabei sollen anhand von Forschungsergebnissen die Wege der Frauen von ihrer Rekrutierung bis zu ihrem Dienst im Außenlager sowie mögliche Handlungsräume und der
juristische Umgang mit ihren Verbrechen nach 1945 beleuchtet werden.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Gedenkstättenfahrt Ravensbrück, in Kooperation mit der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig.
Do., 11.04.19, 19 Uhr: Wirklich frei sind wir erst, wenn wir auch dick sein können! Vortrag und Diskussion über Fatacceptance und Feminismus von Judith Schreier
Im Vortrag sollen die Bewegungen Fat Acceptance und Body Positivity in ihrem Potential für eine Analyse struktureller Unterdrückungsmechansimen (und einer Emanzipation von diesen) kritisch hinterfragt werden und dabei immer wieder mit der Kategorie Geschlecht in Beziehung gesetzt werden.
Dick gilt als Tabu, als unter keinen Umständen erstrebenswert, darüber hinaus sind ganze Industrien darauf abgezielt zu verhindern, dass Menschen dick werden. Entstanden in den 1970er Jahren als Untergrundbewegung in San Francisco, gewinnt die Fat Acceptance Bewegung, die diese Einstellungen hinterfragt, nun langsam auch in Deutschland immer mehr an Aufmerksamkeit in feministischen und tendenziell auch in mehrheitsgesellschaftlichen Diskursen.
Dicke Menschen erfahren bis heute Diskriminierung und Benachteilungen in allen Lebensbereichen, die sogenannte Fettfeindlichkeit (engl. Fatshaming/Fatphobia/-misia). Die Fat Acceptance Bewegung versucht der Entstehung von Stigmatisierung gegenüber dicken Menschen entgegenzuwirken und somit Diskriminierung abzubauen. Eine feministische Hauptüberzeugung der Bewegung ist dabei, dass Menschen – unabhängig wie dick – Akzeptanz, Wertschätzung und vollständige gesellschaftliche Teilhabe verdienen. Obwohl Menschen aller Gesellschaftsschichten dick sein können, sind besonders Menschen, die Mehrfachdiskriminierungen erfahren, betroffen. Denn der Diskurs über das Dicksein wird gesellschaftlich über mehrere Achsen verhandelt: Gesundheit, Schönheit und Verantwortung. Daraus resultierend sind Frauen und Queers durch die enge Verknüpfung dieser Achsen erhöhter Fettfeindlichkeit ausgesetzt. Beispielsweise müssen Mütter nicht nur selbst dünn, in fettfeindlicher Rhetorik synonym mit gesund und schön, sein, sondern müssen auch konstant dafür sorgen ihre Kinder keinesfalls dick sind oder werden, damit diese möglichst nie zu erwachsenen Dicken werden. Zudem hat sich seit den 1990er Jahren aus der Fat Acceptance Bewegung heraus die Body Positivity Bewegung in den sozialen Medien herausbildet. Obwohl eine Öffnung der Thematiken wünschenswert sein könnte, ist heute der Diskurs zwischen Fat Acceptance und Body Positivity geprägt von Ausschlüssen und Zugehörigkeit, kapitalistischer Verwertbarkeit und Ausnutzung der Slogans.
Judith Schreier studiert im Master Amerikanistik an der Universität
Leipzig. Sie forscht über die Darstellung von dicken Körpern sowie
Gender und Sexualität in (amerikanischer) Literatur und Kultur und ist zudem Fat-Aktivistin.
Fr., 5.04.19, 19 Uhr: Barbara Degen: Lesbendiskriminierung: Kein Recht auf Erinnerung?
Dr. Barbara Degen wird über die Kontinuitäten der Lesbendiskriminierung und –verfolgung sprechen und ihre rechtshistorische Entwicklung, also die historische Einordnung des § 175 StGB, erläutern. Anhand des Beispiels der Gedenkstätte Ravensbrück zeigt sie die Auseinadersetzung und den Streit ums Gedenken und die Anerkennung von Lesben als Opfergruppe.
Dr. Barbara Degen, Juristin, Frauengeschichtsforscherin, Mitbegründerin des „Hauses der Frauengeschichte“, Bonn und Autorin des Buches „Das Herz schlägt in Ravensbrück – Die Gedenkkultur der Frauen“ (2010)
Eine Veranstaltung im Rahmen der Gedenkstättenfahrt zum ehemaligen KZ Ravensbrück
Fr., 22.03.19, 19 Uhr: Das Politische ist Persönlich! Kristina Hänel liest
ACHTUNG! Die Veranstaltung findet im GWZ der Uni Leipzig, Beethovenstr 15 im Hörsaal Erdgeschoss statt!
Tagebuch der „Abtreibungsärztin” – Die Gießener Ärztin Kristina Hänel und ihr Kampf für das Recht auf Information zum Schwangerschaftsabbruch.
Als Kristina Hänel am 3. August 2017 nach Hause kommt, erwartet sie ein Brief vom Amtsgericht. »Strafverfahren gegen Sie wegen Werbens für den Abbruch einer Schwangerschaft …« Laut §219a StGB gilt die Sachinformation auf ihrer Homepage als Werbung und ist verboten, ein Umstand, den Abtreibungsgegner nutzen, um Mediziner*innen bundesweit anzuzeigen. Bis dato unbemerkt von einer breiteren Öffentlichkeit. Dies ändert sich mit der »Causa Hänel«, als die Ärztin ihren Fall mit einer Petition öffentlich macht und mit Haut und Haar für die Aufklärung über §219a und seine Abschaffung eintritt.
Als Galionsfigur der Kampagne für das Recht auf Information zum Schwangerschaftsabbruch wird Kristina Hänel große mediale Aufmerksamkeit zuteil, doch die Reduzierung auf den Begriff »Abtreibungsärztin« akzeptiert sie nicht. In ihrem persönlichen Tagebuch hält sie mit ungefilterter Offenheit fest, welche inneren und äußeren Kämpfe sie vor, während und nach dem Prozess begleiten und wie sie zu der öffentlichen Person wurde, die sie heute ist. Dabei ordnet sie ihr Engagement gegen den §219a ebenso in die Geschichte des Kampfes für Frauengesundheit ein wie in den Kontext ihres Wirkens als Ärztin und Mensch. Erkennbar wird eine beherzte Frau, die stets versucht, anderen zu helfen und das Richtige zu tun.
Dies ist eine Veranstaltung im Rahmen von “Leipzig liest”
So., 24.03., 15 Uhr: Lesung „Aus freien Stücken“ – oder? 15 Geschichten über Macht, Gewalt und Selbstbestimmung
Wie kann man sich bei einer Anhörung im Asylverfahren einen Rest Selbstbestimmung bewahren, wenn man sogar aufs Klo nur in Begleitung darf? Kann man sich den Ekel vor »hässlichen« Körpern durch puren guten Willen abgewöhnen? Wem gehört meine Brust? Wie gefährlich kann ein Coming Out für syrische Ministerialbeamte werden? Und wie kann ich mir sicher sein, dass jemand wirklich Tee mit mir trinken will? Ein klarer weiblicher Blick auf komplizierte sexuelle- und Machtdynamiken ruft noch immer heftige Abwehrreaktionen hervor – doch eine neue Generation schüttelt jetzt die bleierne Decke auf. Herausgegeben von Redakteurinnen des Missy Magazine schreiben 15 namhafte Autor*innen über Selbstbestimmung und Sex in allen Lebensbereichen. Sie ergründen, wie erfüllende, gleichberechtigte menschliche Beziehungen im 21. Jahrhundert gehen – oder eben auch scheitern. Das gerät persönlich, analytisch oder kritisch, provokant oder brüllend komisch, aber in jedem Fall überraschend.
Im Rahmen der Leipziger Buchmesse stellen die Herausgeberin Anna Mayrhauser sowie die beiden Autorinnen Sibel Schick und SchwarzRund das Buch vor und lesen aus ihren Texten. Dabei werden die absurden Erwartungsbilder von außen bzgl. der Körperbehaarung von Frauen und dem persönlichen Umgang damit thematisiert, sowie Erfahrungen und gedankliche Einordnungen als Person of Color im Unialltag versprachlicht.
Eine Veranstaltung im Rahmen von “Leipzig liest”
Fr., 11.01., 19 Uhr: Lesung aus der PS: Anmerkungen zum Literaturbetrieb / Politisch Schreiben”
mit El Awadalla (Wien) und kaśka bryla (Leipzig, PS), Moderation: Carolin Krahl (Leipzig, PS)
Was bedeutet Alter für Fragen gesellschaftlicher Diskriminierung? Welchen Platz weist einem das eigene Geburtsjahr im Literaturbetrieb zu? Wer hat die Zeit auf seiner Seite und warum? Was heißt es für eine Schriftsteller*in, das alter (lat.), also das andere zu sein? Welche Möglichkeiten gibt es, feministische Geschichtsschreibung in die Literatur zu tragen?
Aus der #4 von PS: Anmerkungen zum Literaturbetrieb / Politisch Schreiben werden Essays zum Thema „alter“ gelesen und in offener Runde diskutiert. PS versteht sich als literarische Plattform, die in aktuelle Debatten des Literaturbetriebes eingreift und Strukturen sichtbar macht. Die jährlich erscheinende Zeitschrift vereint neben Essays und Interviews literarische Texte aller Disziplinen, in print und digital.
Es lesen: El Awadalla (Wien) und kaśka bryla (Leipzig, PS).
Moderation: Carolin Krahl (Leipzig, PS)
2018
Dezember
So., 09.12.18, 16 Uhr: Arbeitskämpfe von Hausangestellten gestern und heute
Vortrag von Kimey Pflücke
Hausarbeit ist meist ein feministisches Thema gewesen, indem es als unbezahlte Hausarbeit, als geschlechtliche Arbeitsteilung und Teil der Doppelbelastung behandelt wurde. Dabei waren um 1900 selbst in vielen Industrieländern – und sind es vielerorts immer noch – entlohnte Hausangestellte die größte Kategorie an Arbeiterinnen überhaupt. Arbeitskämpfe von Hausangestellten – seien es andalusische Arbeiterinnen in anarchistischen Gewerkschaften Anfang der 1930er Jahre angesichts des Franquismus, afroamerikanische Angestellte in den 1960/70er Jahren im Zuge der sog. Civil Rights-Bewegung, oder migrantische Arbeiterinnen im Respect-Netzwerk in Berlin – sind darum weitgehend unbekannt. Thema des Vortrags werden verschiedene Kämpfe sein, wobei die Autorin aus ihrer Arbeit zu Uruguay und Spanien vorlesen und Schlaglichter in die Probleme bezahlter Hausarbeit heute werfen wird.
Kimey Pflücke ist Redakteurin der outside the box und hat ihre Dissertation zum Wandel bezahlter Hausarbeit geschrieben.
November
Fr., 16.11.18, 19 Uhr: Das Geschlecht der Depression. »Weiblichkeit«, »Männlichkeit« und Verlust
Vortrag von Dr. Nadine Teuber
Depressionsdiagnosen nehmen weltweit zu, dabei sind Frauen im Vergleich zu Männern einem erhöhten Risiko für depressive Erkrankung ausgesetzt. Auch in den Medien erscheinen Depressionen häufiger in Verbindung mit Bilden von „Weiblichkeit“, während sie bei Männern öfter als „Burn Out“ umkodiert werden oder gar klinisch unerkannt bleiben. Dabei ist ein Risikofaktor in der Entstehung depressiver Erkrankungen insbesondere für Frauen, neben Armut, familiärer und sexueller Gewalt, ihre Sozialisation in eine vornehmlich weiblich codierte „Care-Arbeit“. Wie in Familie und Gesellschaft Emotionen, Beziehungen und Belastungen erlebt, geteilt und weitergegeben werden ist jedoch nicht allein geprägt durch bewusste Prozesse, sondern besonders durch frühe unbewusste Identifizierungen und Verluste, die Frauen und Männer unterschiedlich für Depressionen empfänglich machen.
In ihrem Vortrag wird die Psychoanalytikerin Dr. phil. Nadine Teuber die Bedeutung von Geschlecht in der Entwicklung depressiver Störungen diskutieren und den Begriff einer „Politik des Verlustes“ vorstellen, der sich auch in kulturhistorischen Betrachtungen von Melancholie, Depression und Geschlecht nachvollziehen lässt.Dr. phil.
Nadine Teuber, Dipl.-Psych., ist Psychoanalytikerin (DPV/IPA) in eigener Praxis in Frankfurt am Main. Am Arbeitsbereich Psychoanalyse der Goethe-Universität/Frankfurt lehrt sie psychoanalytische Behandlungstechnik und Gesprächsführung. Für das Frankfurter Psychoanalytische Institut und die dortige International Clinic ist sie Projektkoordinatorin im psychosozialen Zentrum für Geflüchtete Rhein-Main. 2010 promovierte sie über “Das Geschlecht der Depression” an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Mo., 12.11.18, 19 Uhr: MONAliesA trifft: Frauen aus der oppositionellen Frauenbewegung in der Umbruchsphase 1989/90 berichten von ihren Aktionen und Visionen
Unser Projekt zur Digitalisierung von Dokumenten aus der Frauenbewegung während der sogenannten Friedlichen Revolution neigt sich dem Ende zu. Unser Ziel war es, ein weiteres Stück Frauengeschichte sichtbar zu machen. Es konnten über 50 Bewegungsfrauen für die Rechtefreigabe ihrer Texte, Artikel und Fotos zu dieser Zeit gewonnen werden. Über 100 Originaldokumente stehen dadurch im META-Katalog der deutschsprachigen Frauen- und Lesbenarchive (http://www.meta-katalog.eu/) der Öffentlichkeit digital zur Verfügung. Einige dieser Zeugnisse werden in der Veranstaltung präsentiert.
Um dieses Vorhaben möglichst authentisch abzurunden, laden wir am 12. November um 19 Uhr mit Susanne Scharff, Jeany Hoffmann und Dietlind Starke drei Aktivistinnen ein, die uns ihre Erfahrungen zu den frauenpolitischen Möglichkeiten dieser Zeit, aber auch zur Situation von Frauen in der DDR schildern. Dietlind Starke wird uns berichten, wie sich für sie die Zusammenarbeit zwischen der Frauenbewegung und der Kirche darstellte. Susanne Scharff als Gründerin der Frauenbibliothek und Jeany Hoffmann als Initiatorin der Zeitschrift der Fraueninitiative Leipzig, haben Frauenräume geschaffen, in denen sich während der Umbruchsphase Frauen organisieren und ihre Forderungen kommunizieren konnten. Wie wichtig war die Konstituierung solcher Orte, um eine Frauenbewegung zu initiieren? Oder gab es vielleicht frauenbewegte, kommunale Strukturen in der DDR, auf die zurückgegriffen werden konnten? Welche Rolle spielten Frauen und Frauengruppen für den Umbruch 1989/90 in Leipzig? Wie ist es um die Gleichberechtigung von Männern und Frauen heute im Vergleich zur DDR bestellt? – Diese und andere Fragen wollen wir mit unseren geladenen Gästen und Euch diskutieren.
01.11.18, 19 Uhr: Die Irrfahrten der Anne Bonnie
Koschka Linkerhand liest aus ihrem im September erschienenen Roman “Die Irrfahrten der Anne Bonnie”.
Irland, 1704: Nach einem Skandalprozess um seine Affäre mit einer Dienstmagd und sein uneheliches Kind kehrt der Anwalt William Cormac seiner Heimat den Rücken und wird Baumwollfarmer in der Neuen Welt. Seine Tochter Anne wächst auf den Plantagen Carolinas in großer Freiheit, jedoch ohne viel menschliche Gesellschaft auf.
Ihr Leben bleibt gezeichnet von Aufbrüchen: Mit siebzehn heiratet sie den Säufer James Bonnie und zieht mit ihm in die Karibik. In den Hafenschänken, die sie als Mann verkleidet aufsucht, trifft sie den Seeräuber Calico Jack und geht als Pirat zur See. Inmitten der Piratenmeute macht Anne zum ersten Mal die Erfahrung eines fest gefügten Gemeinschaftslebens. Davon berauscht, wird sie ein tüchtiger Räuber und Mörder. Nach einem Überfall auf ein Kaufmannsschiff kommt Mary Reed an Bord, eine zweite verkleidete Frau, und Anne verliebt sich in sie. Die beiden beginnen eine heimliche Beziehung. Anne glaubt, endlich ihren Platz in der Welt gefunden zu haben. Doch ihre abenteuerliche Suche nach einem „neuen Ort, wo die Dinge sich noch einmal anders verhalten“, lässt sie nicht zur Ruhe kommen.
Oktober
Feminismus?! Eine Gruppe für Einsteigerinnen
Eine Anmeldung für diesen Lesekreis ist leider nicht mehr möglich!
Nachdem im letzten Jahr so viele Frauen* Interesse an dieser Gruppe hatten, möchten wir auch dieses Jahr wieder eine neue Gruppe für Frauen* eröffnen, die sich für Feminismus interessieren, aber bisher noch nicht so recht Anschluss gefunden haben. In sechs Treffen wollen wir gemeinsam Texte lesen und ins Gespräch kommen. Dabei wollen wir die Theorie mit dem eigenen Erleben verbinden und in unserem Alltag aufspüren. Wenn ihr also Lust habt aktuelle feministische Texte zu lesen, euch eine Meinung dazu zu bilden, euch in einer Gruppe auszutauschen, das Gelesene mit euren eigenen Erfahrungen zu verknüpfen und die feministische Bibliothek MONAliesA und gleichgesinnte Frauen* kennen zu lernen, seid ihr hier genau richtig! Es werden keine Vorkenntnisse erwartet. Die Treffen finden jeweils dienstags 19:00 bis 20:30 Uhr in der MONAliesA statt. Für jedes Treffen ist ein Textauszug von ca. 20 Seiten zur Vorbereitung zu lesen. Gruppenleitung: Daniela Foohs
23.10.2018 Bin ich Feministin? Text aus: Roxane Gay „Bad Feminist“
13.11.2018 Was ist ein „schöner“ Frauen*körper? Text aus: Laurie Penny „Fleischmarkt“
27.11.2018 Wer macht die Hausarbeit? Text: Anna Kow und Virginia Kimey „work in progress“
11.12.2018 Wie selbstbestimmt ist meine Sexualität? Text aus: Margarete Stokowski „Untenrum frei“
15.01.2019 Bedeutet Frau*sein Mutter werden? Text aus: Orna Donath „Regretting Motherhood“
29.01.2019 Bin ich privilegiert? Text aus Iris Young „Justice and the politics of Difference“
August
Do., 16.08., 19 Uhr: Antje Schrupp: Für mehr Anarchismus im Feminismus
Feminismus ist seit einiger Zeit wieder ein viel diskutiertes Thema, es gibt neue Akteur*innen, Positionen und Theorien. Dabei stellt sich auch die Frage nach dem Verhältnis der Frauenbewegung zu anderen sozialen und herrschaftskritischen Bewegungen. Während das Verhältnis von Feminismus und Marxismus vielfältig diskutiert und analysiert wurde, gibt es nur wenig Nachdenken über das Verhältnis von Feminismus und Anarchismus. Das liegt auch daran, dass die Frauenbewegung in Deutschland vor allem dafür kämpft, dass Verbesserungen für Frauen durch staatliche Initiativen – Gesetze und Förderprogramme – erreicht werden. Allerdings kommt diese Strategie heute mehr denn je an ihre Grenzen. Ein Blick zurück auf die Geschichte des anarchistischen Feminismus ist daher nicht nur von historischem Interesse, sondern gibt Impulse für heutigen Aktivismus.
Juli
Do., 19.07., 19 Uhr: Disziplinierung und Kontrolle weiblicher Sexualität in der DDR – die Geschlossene Krankenanstalt Leipzig, Referentin: Steffi Brüning
In der Riebeckstraße 63, Leipzig, befand sich in der DDR bis 1990 die Geschlossene Krankenanstalt für vermeintlich geschlechtskranke Frauen und weibliche Jugendliche. In Geschlossenen Krankenanstalten sollten vorgeblich widerspenstige Geschlechtskranke isoliert werden, um sie zu heilen. Die Historikerin Steffi Brüning wird im Vortrag zeigen, dass die Anstalt aber nur theoretisch eine medizinische Einrichtung war. Eigentlich ging es um Disziplinierung und Kontrolle von Frauen und weiblichen Jugendlichen, die sich verschiedenen „sozialistischen Normen” besonders hinsichtlich der Rollenerwartung an Frauen und ihre Sexualität in der DDR widersetzten. Die meisten „Patientinnen” waren nie geschlechtskrank, die Verantwortlichen brachen zum großen Teil rechtliche Verordnungen der DDR. Diese bislang wenig beachtete Facette von Herrschaft und Gewalt in der DDR wird durch den Vortrag und eine anschließende Diskussion näher beleuchtet.
Juni
Sa., 30.06., 11-15.30 Uhr: “Im Wiederspiel des Unmöglichen mit dem Möglichen”: Zum Begriff der Freiheit in feministischen Debatten
Workshop mit Constanze Stutz und Annika Sominka
Mai
Mi., 09.05., 19-21 Uhr: Gemachtes Geschlecht – Gemachte Behinderung, Workshop mit Esther Stahl
In dem zweistündigen Workshop soll es um die Konstruktion von Geschlecht und Behinderung in unserer Gesellschaft gehen und wie diese sowie andere Aspekte zur Einschränkung sexueller Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigungen beitragen. Die Teilnehmer_innen erfahren, was die beiden Kategorien Geschlecht und Behinderung miteinander zu tun haben
und wie und wovon sie die Aneignung weiblicher und männlicher Stereotype emanzipieren können und warum das nicht die Lösung sein kann. Außerdem solles um sexuelle Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigungen gehen – wobei der Fokus hierbei auf Menschen gelegt wird, die in Einrichtungen der Behindertenhilfe leben.
Der Workshop ist als Workshop konzipiert und nicht als Vortrag – Mitmachen ist erwünscht!
Schreibt zur Anmeldung bitte eine Mail an pro-choice-leipzig(at)riseup(dot)net
Beschreibung in Leichter Sprache:
Menschen machen Geschlecht.
Menschen machen auch Behinderung.
Menschen mit Beeinträchtigungen können oft nicht so Sex haben, wie sie das selber wollen.
Ich mache einen Workshop.
Der Workshop dauert 2 Stunden.
Ein Workshop ist so ähnlich wie Unterricht.
Im Workshop sollen alle mitmachen und etwas lernen.
In diesem Workshop lernen Sie über Männlich-Sein und Weiblich-Sein. In dem Workshop lernen Sie etwas über Behinderung und Sexualität. Wir lernen wie Menschen Männer machen, Frauen machen und Behinderte machen.
Der Workshop ist in Schwerer Sprache.
Sie können mit einem Helfer kommen. Sie können mit einer Helferin kommen.
Die Veranstaltung ist auf Deutsch.
Der Eintritt ist frei.
Der Workshop ist auf 20 Personen begrenzt.
Schreibt zur Anmeldung bitte eine Mail an pro-choice-leipzig(at)riseup(dot)net
Die Veranstaltung ist Teil der Mobilisation für die Demo “Lebenschützen! Abtreibung legalisieren! – Für eine feministische Praxis!” gegen den Schweigemarsch christlicher Abtreibungsgegner*innen in Annaberg-Bucholz am 16.06.2018.
Auf unserer Website findet ihr weitere Infos zur Demo und Veranstaltungen im Vorfeld
http://schweigemarsch-stoppen.de/
April
Do., 19.04., 19 Uhr: Transsexuelle Weiblichkeit als Dreckshomo und Queerikone
Referentin: Daria Majewski, Moderatorin: Constanze Stutz
Transsexuelle Weiblichkeiten unterliegen verschiedenen Projektionen in progressiven Kontexten. So sollen sie stellvertretend die Dekonstruierbarkeit von Geschlecht beweisen, als Opfergruppe, und damit als Heilige, Politiken rechtfertigen und die Möglichkeit Geschlecht und Sexualität zu Veruneindeutigen praktisch vorleben. Gleichzeitig sind an “Trans*” orientierte Politiken innerlich zerstritten und verweisen auf die Heterogenität von trans* Menschen. Ein Blick in die Alltagserfahrungen transsexueller Frauen zeigt andererseits, dass eine transsexuelle Identitätspolitik immernoch notwendig ist: Arbeitslosigkeit, sexualisierte/ physische/ psychische Gewalt, schlechte medizinische Versorgung und das erst kürzlich durch das Bundesverfassungsgericht erneut bestätigte Gutachterverfahren nach dem aktuellen Transsexuellengesetz, sind Symptome einer transfeindlich strukturieren Gesellschaft. Der Vortrag kritisert aktuelle (Nicht)Vorstellungen von transsexueller Weiblichkeit in emanzipatorischen Kontexten und stellt sich die Frage, ob es eine gelingende transgeschlechtliche Identitätspolitik geben kann.
Der Vortrag basiert auf dem Artikel “Dreckshomo und Queerikone – Transsein zwischen Selbsthass und Emanzipation”, der 2016 in dem Sammelband “Selbsthass und Emanzipation” erschienen ist.
Fr., 13.04., 19 Uhr: Buchpräsentation: „Anne Lister. Eine erotische Biographie“ von Angela Steidele
»Ich liebe die Fr auen, und sie lieben mich auch.«Anne Lister, 1816
Frauenheld, Schwerenöter oder Heiratsschwindler, Lüstling, Wüstling oder einfach nur Schuft: Frauen pflasterten ihren Weg. Anne Lister betete sie an, begehrte, belog und betrog sie, ging ihnen an die Wäsche und ans Geld. Ihr lustvolles Lieben und Leben im vermeintlich prüden präviktorianischen England vertraute sie einem geheimschriftlichen Tagebuch an, dessen ganz und gar unkeusche Einträge Angela Steidele zu dieser staunenswerten Biographie verführte.
Dr. Angela Steidele, geb. 1968, erforscht und erzählt historische Liebesgeschichten. Sie veröffentlichte u. a. In Männerkleidern. Das verwegene Leben der Catharina Linck alias Anastasius Rosenstengel, hingerichtet 1721 (2004); Geschichte einer Liebe. Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens-Schaaffhausen (2010) und Rosenstengel. Ein Manuskript aus dem Umfeld Ludwigs II. (2015).
Die Veranstaltung wird aus Mitteln des Förderprogramms Grenzgänger der Robert Bosch Stiftung unterstützt.
März
Fr., 09.03., 11.00 – 13.30 Uhr: Elemente des linken Antisemitismus, Referentin: Tina Sanders
Women only
Fr, 09.03., 15.00 – 17.30 Uhr: Feministische Kontroversen – Debatte um Abtreibung & Pränataldiagnostik in der Zweiten Frauenbewegung, (MAD – mehr als das)
Sa., 10.03., 11-13.30 Uhr: No feminist liberation without socialism!? Überlegungen zu einer marxistisch-feministischen Kritik an Klassen- und Geschlechterverhältnissen, Katja Wagner (translib)
Überlegungen zu einer marxistisch-feministischen Kritik an Klassen- und Geschlechterverhältnissen.
Der Vortrag versucht mit Rückgriff auf die US-amerikanische Diskussion den Zusammenhang von Geschlechter- und Klassenverhältnissen zu beleuchten. Dabei soll es vor allem um eine historische Genese der vergeschlechtlichen Arbeitsteilung gehen, um zu verstehen, wo die Kontinuitäten und Veränderungen dieser Arbeitsteilung liegen und was die Gründe dafür sind. Diese historische Annäherung soll schließlich in die politische Frage münden, warum auch ein aktueller Feminismus die marxsche Kritik der Klassengesellschaft nicht außer Acht lassen sollte und was das für die konkrete Auseinandersetzung bedeuten könnte.
Eine Veranstaltung im Rahmen von “Querschnitt Feminismus”. Mehr Infos unter: feministischerkampftag.blogsport.eu
Sa., 10.03., 15.00 – 17.30 Uhr: Fummel, Sekt & Genderwahn – Von der Vertuntung der Menschen, mit Kuku Schrapnell & Babsi l’Ordinaireteur
Do., 15.03., 19 Uhr: Bettina Wilpert liest aus „nichts, was uns passiert“
Leipzig. Sommer. Universität, Fußball-WM und Volksküche. Gute Freunde. Eine Geburtstagsfeier. Anna sagt, sie wurde vergewaltigt. Jonas sagt, es war einvernehmlicher Geschlechtsverkehr. Aussage steht gegen Aussage. Nach zwei Monaten nah an der Verzweiflung zeigt Anna Jonas schließlich an, doch im Freundeskreis hängt bald das Wort “Falschbeschuldigung” in der Luft. Jonas’ und Annas Glaubwürdigkeit und ihre Freundschaften werden aufs Spiel gesetzt.
Der Roman »nichts, was uns passiert« thematisiert, welchen Einfluss eine Vergewaltigung auf Opfer, Täter und das Umfeld hat und wie eine Gesellschaft mit sexueller Gewalt umgeht.
Eine Veranstaltung im Rahmen von “Leipzig liest”.
So., 18.03, 15 Uhr: Buchpräsentation: „Kulturkampf und Gewissen. Medizinethische Strategien der „Lebensschutz“-Bewegung“ mit den Autor*innen: Eike Sanders, Kirsten Achtelik und Ulli Jentsch
Die „Lebensschutz“-Bewegung will in die Offensive: Sie möchte nicht nur die Zugänge zu Schwangerschaftsabbrüchen erschweren, sondern führt auch einen Kulturkampf zur Retraditionalisierung der Geschlechter- und Familienverhältnisse, um christliche Moral und das ärztliche Gewissen. Damit ist sie Teil eines konservativen bis extrem rechten, in Teilen antidemokratischen, Aufwindes.
Die Autor*innen analysieren die neuen medizinethischen Strategien der „Lebensschutz“-Bewegung, ihre Stärken, Schwächen und internen Widersprüche. Damit liefern sie das Material für eine kritische Auseinandersetzung mit den „Lebensschützern“ – und die Grundlage für den nötigen Widerstand.
Eike Sanders ist Mitarbeiterin des Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin apabiz e.V., wo sie seit zehn Jahren zentral zu dem Thema extreme Rechte und Gender forscht, publiziert und Bildungsarbeit durchführt. Ihre Schwerpunkte sind die „Lebensschutz“-Bewegung, Antifeminismus sowie Rechtsterrorismus. Sie ist Mitglied im Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus.
Kirsten Achtelik ist Diplom-Sozialwissenschaftlerin, freie Journalistin und Autorin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind u.a. feministische Theorien und Bewegungen, Schnittstellen mit anderen sozialen Bewegungen v.a. der Behindertenbewegung und Kritik der Gen- und Reproduktionstechnologien. Sie promoviert zum Verhältnis von feministischer, behindertenpolitischer und “Lebensschutz”-Bewegung an der HU Berlin.
Ulli Jentsch ist Mitarbeiter des Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin e.V. (apabiz) und derzeit für NSU-Watch sowie als freier Journalist tätig. Er recherchiert seit über zwanzig Jahren zur extremen Rechten in Deutschland. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehört die Aufklärung der Strukturen und Ideologien des Rechtsterrorismus, insbesondere des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ (NSU), christlicher Fundamentalismus und die „Lebensschutz“-Bewegung.
Eine Veranstaltung im Rahmen von “Leipzig liest”.
Februar
Do., 22. Februar, 19 Uhr: Peet Thesing: Feministische Psychiatriekritik
Peet Thesing liest aus ihrem Buch „Feministische Psychiatriekritik“. Das Thema Psychiatriekritik ist schon lange aus dem Blickfeld von Feminist*innen verschwunden. ›Helfende‹ Maßnahmen werden nicht (mehr) gesellschaftskritisch analysiert, auch psychiatrisch-medizinische Ansätze werden nicht auf ihre strukturelle Bedeutung hin befragt. Geschichte scheint es in der Psychiatrie nicht zu geben.
Dabei sind viele Fragen offen: Wie eigentlich entstehen ›psychische Krankheiten‹ in dieser Gesellschaft? Wie wird zwischen krank und gesund (nicht) unterschieden? Wird Homosexualität tatsächlich nicht mehr als Krankheit betrachtet? Womit wird psychiatrische Gewalt begründet? Welche Rolle spielen legale Drogen und Therapien? Hört die feministische Forderung »My body, my choice« bei Essstörungen und Selbstverletzungen auf?
Thesing hinterfragt psychiatrische Ansätze aus einer gesellschaftskritischen Perspektive. Dabei orientiert sich die Autorin am Wissen Psychiatrie-Erfahrener. Es geht um die Trennung zwischen gesund und krank, um die Entstehung von Diagnosen, um Homosexualität und Hysterie und die Macht der Gutachten. Es wird beschrieben, wie psychiatrische Gewalt funktioniert; Fesselungen und die Verabreichung von Medikamenten werden dabei ebenso analysiert wie psychische Zugriffe.
Abschließend werden Optionen vorgestellt, die Handlungsfähigkeit wieder möglich macht, wenn die Psychiatrie sich nicht als Ort des ›Helfens und Heilens‹ erweist. Es wird auch ausreichend Zeit für Fragen und Diskussion geben.
Mo, 12.02., 19.30 Uhr: Weg mit Paragraph § 218/219! Abtreibung auf die Agenda setzen! – Ein dialogischer Vortrag von Kristina Hänel und Katja Krolzik-Matthei
Abtreibung ist in Deutschland wieder in der Diskussion, insbesondere der § 219 a StGB. Die Gießener Gynäkologin Kristina Hänel kämpft nun stellvertretend für viele Gynäkolog_innen den juristischen Kampf um die Abschaffung dieses Paragraphen. Über aktuelle juristische und gesellschaftspolitische Herausforderungen und Aktivismus gestern und heute sprechen Kristina Hänel und Katja Krolzik-Matthei (Sexualwissenschaftlerin, HS Merseburg).
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Referat für Gleichstellung & Lebensweisenpolitik Stura (Uni Leipzig)
Einlass: 19:00 Uhr * Beginn: 19:30 Uhr
*Einlass auf Spendenbasis
Januar
Sa., 13. Januar, 19 Uhr: „Make Love. Don’t Gender!?“ Möglichkeiten und Grenzen von Heteronormativitätskritik in heterosexuell definierten Paarbeziehungen. Referentin: Ann-Madeleine Tietge
Basierend auf den Ergebnissen ihrer Dissertation wird Ann-Madeleine Tietge zeigen, dass der heteronormativitätskritische Versuch, Geschlecht in einer cis‑/heterosexuellen Liebesbeziehung zu dekonstruieren, nicht unbedingt an den Vorstellungen „dominanter Macker“ und „abhängige Hausfrau“ scheitert. Vielmehr re-inszeniert sich hier eine Mutter-Sohn-Konstellation zwischen Partnerin und Partner, was die Referentin auf dem Hintergrund psychoanalytischer Sozialpsychologie und konstruktivistischer Geschlechtertheorie deutet.
Die männlich sozialisierten Partner geraten häufig in eine kindliche/adoleszente Position, welche von undifferenzierten Fernweh- und Autonomiestrebungen und übermäßigen Selbstverwirklichungstendenzen gekennzeichnet ist. Ihre Partnerinnen, welche sich meist mehr Verantwortungsübernahme ihrer Partner wünschen, reagieren auf diese Position mit mütterlichen Erziehungsversuchen, welche jedoch die Kindlichkeit ihrer Partner zu zementieren scheint.
Tietge plädiert für eine neue Schwerpunktsetzung in der feministischen Kritik des Privaten. Eine „Reduzierung“ des Maskulinen hin zur Figur des „kleinen Jungen“ kann genauso wenig wie eine rein ästhetische Femininisierung ausreichen, um Geschlecht (und damit Machtverhältnisse) in Beziehungen zu destabilisieren. Stattdessen gilt es für Cis-Männer, mütterlich konnotierte Sozialisationsaspekte zu übernehmen, also Femininisierung auch auf Ebene der emotionalen Fürsorge zu erreichen.
Mi., 10. Januar, 19 Uhr: Antiqueert?! Über Widersprüche im Queerfeminismus, die sich nicht wegglitzern lassen, Referentinnen: Koschka Linkerhand, Sabrina Zachanassian
– Zusatztermin wegen großer Nachfrage –
2017
Dezember
Sa., 02. Dezember, 14-17.30 Uhr: „Ein Blick zurück. Über die feministische Utopie eine Geschichte zu haben“, Workshop des AK.Unbehagen, mit Johanna Krümpelbeck und Pia Marzell
Dass sich die Emanzipation der Frau nicht automatisch aus ihrer ökonomischen Gleichstellung ergeben würde, war für Lenin und viele seiner männlichen Genossen undenkbar. Die russische Revolution war vor allem als Emanzipation des männlichen Subjekts gedacht worden, das »Private« blieb das Problem der Frauen. Wir werfen einen Blick zurück und sehen uns Emanzipationsentwürfe an, die Privatsphäre, Sexualität, psychische Strukturen und kulturelle Aspekte nicht ausklammern, sondern sich dezidiert mit ihnen beschäftigen. Auch Christa Wolf denkt in ihrer Neuerzählung des Kassandra-Mythos über die Abspaltung des Weiblichen aus der Öffentlichkeit nach und lässt ihre Figur über die Folgen dieser Trennung reflektieren. Ausgehend davon wollen wir mit euch darüber diskutieren, wie eine Utopie ohne getrennte Sphären aussehen könnte und darüber nachdenken, ob nicht schon in dem (Um)Erzählen einer Geschichte etwas Revolutionäres aufscheint.
Zu Beginn des Workshops wird es einen kleinen Input geben. Danach wollen wir uns „Kassandra“ genauer anschauen und ausgehend vom Text über feministische Utopien und Geschichtsschreibung diskutieren. Grundlage für die Diskussion sind einige Ausschnitte aus der Erzählung, die wir euch vorher zuschicken.
max. 15 TN, Anmeldung unter ak.unbehagen@gmail.com
Mi., 13. Dezember, 19 Uhr: Warum Mädchen keine Astronauten werden wollen und Jungs Prinzessinnen albern finden – Wie Geschlechtsidentitäten entstehen Referentin: Sabrina Zachanassian
Geschlechtsspezifische Identitäten sind trotz aller individuellen Spielarten derart konstant, dass sie oft als natürlich erscheinen. Jedoch dient in „… jeder Gesellschaft … das angeborene Geschlecht zur Rechtfertigung einer anerzogenen Geschlechtsrolle.“ (E.J. Haeberle)
Die geschlechtsspezifische Sozialisation läuft oftmals derart subtil ab, dass Eltern eines Jungen und eines Mädchens davon überzeugt sind, keine Unterschiede in der Erziehung gemacht zu haben. Und doch gehen in den meisten Fällen kleine Prinzessinnen und Piraten daraus hervor.
Biologistische Ansätze erfreuen sich in diesem Zusammen großer Beliebtheit. Es ist ja auch viel bequemer sich eben dem „Schicksal der Natur“ beugen zu müssen, als Erziehungsmethoden infrage zu stellen und die eigenen Erwartungen als voreingenommen zu entlarven.
In der Veranstaltung mit einführendem Charakter soll jenseits eines reaktionären Neurosexismus aufgedeckt werden, wie stereotype Vorstellung in jeder Generation mit verlässlicher Regelmäßigkeit und großem Erfolg auf die Sprösslinge projiziert werden.
November
Mo., 06. November, 19 Uhr: “Nestbeschmutzerinnen” – Thesen zu einer feministischen Islamkritik, Vortrag und Diskussion mit Koschka Linkerhand
Aus materialistisch-feministischer Perspektive geht die antideutsche Kritik am Islam ebenso fehl wie die queerfeministische. Die eine missachtet, dass mit den Kategorien der klassisch-aufklärerischen Kritik das Patriarchat nicht zu fassen ist; die andere verabsolutiert die Politik der Identität auf eine Weise, dass kein Raum für objektive Bestimmungen von Islam und Frausein im Islam bleibt. Im Vortrag werden Thesen eines materialistischen Feminismus formuliert, der davon ausgeht, dass Feminismus wesentlich Identitätspolitik von Frauen ist, von dieser Warte aber auf eine universalistische Gesellschaftskritik abzielen muss, deren Gegenstand die patriarchale Gesellschaft in ihren muslimischen wie in ihren westlich-demokratischen Ausprägungen ist.
Oktober
Mi., 04. Oktober, 19 Uhr: Antiqueert?! Über Widersprüche im Queerfeminismus, die sich nicht wegglitzern lassen, Referentinnen: Koschka Linkerhand, Sabrina Zachanassian
Feministin sein heißt heutzutage fast automatisch: Queerfeministin sein. Der Queerfeminismus, als dessen bekannteste Urheberin Judith Butler firmiert, dominiert seit etwa zwanzig Jahren die kultur- und geisteswissenschaftliche akademische Debatte weit über das Thema Geschlecht hinaus; queerfeministische Geschlechtervorstellungen reichen mittlerweile bis in die Politik der etablierten Parteien und in eine queere Pop- und Alltagskultur hinein, wie sie sich in vielen linken und LGBT-Szenen etabliert hat. Doch was genau bedeutet Queerfeminismus? Was unterscheidet ihn vom klassischen Feminismus, der von Frauen ohne Anführungszeichen und Sternchen, von biologischem versus sozialem Geschlecht und patriarchaler Gesellschaft spricht?
In unserer Veranstaltung wollen wir diskutieren, wie eine adäquate feministische Kritik der gegenwärtigen Gesellschaft aussehen könnte. Inwieweit kann Queerfeminismus über pure Identitätspolitik hinausreichen – taugt er zur Gesellschaftskritik oder ist er nicht mehr als ein Wegweiser zum neoliberalen Nischenglück? Was bedeutet es und welche politischen Konsequenzen hat es, das Geschlechterverhältnis als Ergebnis von Diskursen zu analysieren? Bereitet Dekonstruktion, das queere Wundermittel gegen Diskriminierung, tatsächlich den Weg zu einer freieren Gesellschaft, in der alle „ohne Angst verschieden sein können“ (Adorno)? In welchem Verhältnis stehen queerfeministische Kategorien zu einem Feminismus, der sich auf die Zweite Frauenbewegung, auf Materialismus, Universalismus und die Kritik der politischen Ökonomie beruft – und trotzdem das Wünschen noch nicht verlernt hat?
Fr., 20. Oktober, 19.30 Uhr: Mareice Kaiser liest aus: „Alles inklusive – Aus dem Leben mit meiner behinderten Tochter”
Elternwerden hatte sich Mareice Kaiser anders vorgestellt: Ihre erste Tochter kommt durch einen seltenen Chromosomenfehler mehrfach behindert zur Welt. Das Wochenbett verbringen sie im Krankenhaus, statt zur Krabbelgruppe gehen sie zum Kinderarzt. Mareice Kaiser erzählt von der Unplanbarkeit des Lebens, vom Alltag zwischen Krankenhaus und Kita, von ungewollten Rechtfertigungen, dummen Sprüchen, stereotypen Rollenverteilungen, bürokratischem Irrsinn und schwierigen Gewissensfragen. Es ist die Geschichte einer jungen Mutter, die mehr sein will als die Pflegekraft für ihre behinderte Tochter. (S. Fischer Verlag)
Mareice Kaiser, Jahrgang 1981, lebt in Berlin und im Internet. Über ihr inklusives Familienleben als Mutter von zwei Kindern – mit und ohne Behinderung – berichtet sie auf ihrem Blog Kaiserinnenreich: http://kaiserinnenreich.de/alles-inklusive/
20.-22. Oktober: Gedenkstättenfahrt zum ehemaligen Frauen-KZ Ravensbrück
Vom 20. bis 22.10.17 fahren wir nach Fürstenberg in die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, um den historischen Ort und die Geschichte des ehemals größten Frauen-KZ kennen zu lernen. Wir beschäftigen uns in Workshops mit den Formen der Auseinandersetzung und Aufarbeitung der KZ-Geschichte unter geschlechterpolitischen Vorzeichen und wollen dabei besonders auf die Sonderstellung der Verfolgung lesbischer Liebe eingehen.
Die Anmeldung ist ab sofort unter monaliesa_leipzig@gmx.de möglich. Eine gemeinsame An- und Abreise ist mit Zug vorgesehen. Für die beiden Übernachtungen inklusive Vollverpflegung am Samstag und Sonntag sowie die Fahrtkosten erheben wir einen Unkostenbeitrag von 40 Euro.
So, 22. Oktober, 15 Uhr: Lesbisch Lesen in der MONAliesA
Wir laden ein, in entspannter Sonntagnachmittagsatmosphäre lesbsiche Klassiker zu entdecken. Egal ob Belletristik, Comics, Theorie, Ratgeber oder Biografien: Bei Kaffee und Kuchen könnt ihr die MONAliesA kennenlernen oder wiederentdecken und in Literatur zu sämtlichen Bereichen lesbischen Lebens stöbern. Eine Veranstaltung im Rahmen des LeLeTre – Leipziger Lesbentreffen / Meeting of queer Lesbians.
September
Do., 14. September, 19 Uhr: „Ich habe die Schnauze voll von euch!“ – Radikale Prostitutionskritik in postmodernen Zeiten. Referentin: Huschke Mau
„Ich habe die Schnauze voll von euch!“ – So beginnt eine öffentliche Anklage von Huschke Mau an die ProstitutionsbefürworterInnen, die das Meinungsbild in den Gender Studies über die Linkspartei bis hin zu Beratungsstellen für Prostituierte mittlerweile zu dominieren scheinen. In deren Augen ist Prostitution eine Care-Arbeit – eine Dienstleistung, wie jede andere – und schlussendlich „eine tolle Alternative zu Armut“.
Die Referentin Huschke Mau hat den Prostitutionsalltag zehn Jahre lang durchlebt und weiß von der Ohnmacht, der patriarchalen Gewalt, der Abhängigkeit und den Traumatisierungen in diesem „Business“ zu berichten. Sie entlarvt Prostitution als zutiefst patriarchales und gewaltvolles Verhältnis und fordert ein Gesetz, das die Freier bestraft und nicht die Prostituierten. Aber zwingt man Prostituierte nicht noch stärker in den Untergrund, sobald man die Freier illegalisiert? Sind die zahlreichen positiven Erlebnisberichte von Sexarbeiterinnen, die in den Medien kursieren, tatsächlich nur Schönfärberei? Gleicht die pauschale Darstellung von Prostituierten als Opfer nicht deren Entmündigung? Zu diesen und Euren, sicherlich zahlreichen Fragen wird Huschke Mau in der Veranstaltung Stellung beziehen.
Mi, 27. September, 18 Uhr: Abschlussveranstaltung nach einem Jahr DDF-Arbeit in der MONAliesA
Nach einem Jahr Arbeit für das Digitale Deutsche Frauenarchiv möchten wir mit euch feiern und unsere Ergebnisse präsentieren. Mit Kurzvorträgen zur »Fraueninitiative Leipzig« und der Leipziger Frauen- und Lesbenzeitschrift »Zaunreiterin«.
Fr., 29. September, 18.30 Uhr: Vortrag von Dr. Claudia Schoppmann: „Zwischen strafrechtlicher Verfolgung und gesellschaftlicher Ächtung: Lesbische Frauen im Dritten Reich“
Im Vortrag von Claudia Schoppmann geht es anhand biografischer Beispiele um die Lebenssituationen lesbischer Frauen im Nationalsozialismus. Ebenso wie homosexuelle Männer erfuhren lesbische Frauen nach 1933 die Zerstörung ihrer Treffpunkte, Lokale und Zeitschriften. Sexuelle Handlungen zwischen Frauen standen jedoch nicht per se unter Strafe, im Gegensatz zu solchen zwischen Männern (§175 RStGB). Dieses geschlechtsspezifische Vorgehen der Nationalsozialisten ist vor allem auf die unterschiedliche Beurteilung von weiblicher und männlicher Sexualität und auf die Geschlechterhierarchie im „Dritten Reich“ zurückzuführen. Aufgrund der vielfältigen Kontrollmechanismen gegenüber Frauen konnte auf eine systematische Anwendung des Strafrechts als Mittel zur Abschreckung und Einschüchterung offenbar verzichtet werden. Dies schützte jedoch nicht vor Denunziationen. Auch weibliche Homosexualität wurde gesellschaftlich geächtet und entsprach nicht den moralischen Normen. Allein der Verdacht gegen Frauen oder ihre Benennung in anderen Verfahren reichte für polizeiliche Ermittlungen, Verhöre oder andere Maßnahmen. Wenn einzelne Frauen ins Visier des Regimes gerieten, mussten auch sie mit Repressionen rechnen – mit unterschiedlichen Konsequenzen.
Dr. Claudia Schoppmann ist Historikerin, Autorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin
August
Mi., 09.08, 19 Uhr: Ausstellungseröffnung “Das Haus des Teilens” und Informationsabend über Trostfrauen im Asien-Pazifik
Die feministische Bibliothek MONAliesA veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem japanologischen Institut der Universität Leipzig einen Informationsabend und eine Foto-Ausstellung zur Problematik der “Trostfrauen” mit den besonderen und aufschlussreichen Bildern von Tsukasa Yajima.
Der Begriff „Trostfrau“ ist eine der unterschiedlichen Bezeichnungen für die bis zu 200.000 ehemaligen Zwangsprostituierten, die vom japanischen Militär im Asien-Pazifik-Krieg (1937-1945) verschleppt und ausgebeutet wurden. Es handelte sich hauptsächlich um Frauen der japanischen Nachbarländer, in die Japan im Laufe des Kriegs vorgedrungen war.
Seitdem die erste “Trostfrau”, die südkoreanische Kim Hak-Sun, im Jahre 1991 mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit ging, versuchen die anderen ehemaligen Zwangsprostituierten, eine Entschuldigung und Entschädigung von der japanischen Regierung zu erlangen. Ihre Anforderungen, die sie inzwischen in mehr als 1.000 abgehaltenen Protesten in Seoul durchzusetzen versuchten, hatten jedoch bisher wenig Erfolg.
Die Frauen brauchen eine breitere Basis an Unterstützung und ihre Angelegenheit mehr Aufmerksamkeit, damit eine ordentliche Veränderung herbeigeführt werden kann. Zu diesem Zweck ist die Arbeit des japanischen Fotografen Tsukasa Yajima wichtig. Er zeigt uns einen besonderen Einblick in das Leben der Frauen im sogenannten „Haus des Teilens“, den er während seines dortigen Aufenthalts (2003 – 2006) erhielt.
Der koreanische Film „63 Years On“ (Regie: Kim Dong-Won) sowie die Fotos und Erfahrungen Tsukasas führen uns in die Thematik ein und veranlassen eine Auseinandersetzung mit den Berichten einiger Augenzeugen und deren Erfahrung der Geschichte. Die Moderation wird von Nataly Jung-Hwa Han vom Korea-Verband Berlin übernommen. Die Ausstellung ist bis Ende 2017 während der Öffnungszeiten der MONAliesA zugänglich.
Juni
Jüdische Woche 2017
Mo., 19.06., 19 Uhr: „Was die Männer eingerissen haben, haben die Frauen aufgebaut.“ Bettina Brenner und die bürgerlich-jüdische Frauenbewegung in Leipzig
Vortrag von Jeanette Rapp
Das soziale und frauenbewegte Engagement Bettina Brenners und der mit verbündeten Frauen in der Leipziger Jüdischen Gemeinde während der Jahre der Weimarer Republik.
Der Vortrag widmet sich dem Wirken Bettina Brenners, der exponiertesten Vertreterin der bürgerlich-jüdischen Frauenbewegung in Leipzig. In der Nachfolge Bertha Pappenheims stand sie von 1924 bis 1933 an der Spitze des Jüdischen Frauenbundes in Deutschland.
Konsequent setzte sie sich im Bündnis mit anderen herausragenden Frauen-persönlichkeiten für die Aufwertung der Rolle der Frau durch soziale Verantwortungs-übernahme ein und leistete einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung der Rechte von Frauen in der jüdischen Gemeinde und deren Vertretungskörperschaften.
Im Gegensatz zur männlich dominierten Gemeindevertretung deren Zusammenarbeit aufgrund divergierender Interessenlagen hochgradig konflikthaft verlief, stellten sich die unterschiedlich politisch und religiös orientierten Frauengruppen koordiniert den hsenden Probleme der Benachteiligung und Bedürftigkeit von Frauen, Kindern und Jugendlichen in der Messestadt.
Mai
Ladiyfest Leipzig 2017
Fr., 19.05., 10-17 Uhr (mit Pause, 20 Uhr: Werkstattpräsentation im Zxrx): Kreativ Schreiben/TheaterPerformance Workshop „Imagination Krise Wirklichkeit“
Der Workshop ist eine Kolaboration der Zeitschrift PS:Anmerkungen zum Literaturbetrieb/Politisch Schreiben und der Theatermacherin Ani Lachnitt.
„Imagination Krise Wirklichkeit“ lautet das Thema der kommenden Ausgabe von PS.
Davon inspiriert wollen wir im Rahmen des Ladyfests gemeinsam mit euch Theatertexte erarbeiten, daraus Kurzstücke entwickeln und performen.
Das Theater als Kunstform sowie gesellschaftskritischer Spiegel lebt von Imagination, um Wirklichkeit fassbar zu machen und gleichsam eine neue Realität zu schaffen.
Wenn ich schreibe oder schauspiele, imaginiere ich bestimmte Situationen, Gefühle, Prozesse. Ein künstlerischer Weg von der Vorstellung über die Krise hin zur Realisation.
Während im Theater die Krise Teil eines kreativen Schaffensprozesses ist, wird sie oft als manipulatives Mittel eingesetzt – meistens, um Ängste zu schüren: „Das Boot ist voll“-Rhetorik, die absurde Sorge um ein „europäisches Abendland“ oder der „Brexit“ als Konsequenz solchen Ängsteschürens sind nur einige Beispielen von vielen.
Mit unserem Workshop verführen wir euch dazu, die Krise zu nutzen und mit ihr in eine kreativ-kritische Auseinandersetzung zu gehen.
Den Workshop gliedern wir in zwei Teile: Am Vormittag erarbeiten wir mit Methoden aus dem kreativen Schreiben kurze szenische Texte, welche am Nachmittag als Kurzstücke inszeniert und am Abend als Werkschau präsentiert werden.
Eingeladen sind: Frauen Lesben Trans Intersexpersonen
Teilnehmer*innenzahl: max. 15, Anmeldung an: katherin.bryla@yahoo.com
Es sind keine Vorkenntnisse notwendig.
Angeleitet von:
Ani Lachnitt (Theaterpädagogin, Regisseurin), freischaffende Theaterpädagogin/Regisseurin/Performerin. Theaterstudium an der UDK Berlin/Sozialpädagogikstudium an der HTWK Leipzig. Mitarbeit u.a. am Theater an der Parkaue- Kinder- und Jugendstaatstheater Berlin, Schauspiel Weiden, Das letzte Kleinod, Theaterdialog, Shakespeare Company Berlin, Mikub. e.V., Frauen- und Lesbenzirkus Tentabulles. Zudem tätig als CoProjektleiterin im Theaterspielraum Bethanien sowie als Cogründerin und Produktionsleitung für Melon Rouge Varieté Shows.
Kaśka Bryla (Schriftstellerin, Redakteurin von PS), freischaffende Schriftstellerin, studiert am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Austauschjahr an der Universität der freien Künste in Berlin – Szenisches Schreiben. Mitbegründerin der Literaturzeitschrift PS. Teil des Netzwerks NIDS (Neues Institut für dramatisches Schreiben). Mitbegründerin des Theater/Performancekollektivs: Institute for Implicit Revulsion.
Der Workshop wird gefördert vom Referat für Gleichstellung&Lebensweisenpolitik Stura UL.
Sa., 20.05., 19 Uhr: Mithu M. Sanyal: „Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens“
Am Thema Vergewaltigung entzünden sich immer wieder erbitterte Debatten, manifestiert sich die Haltung der gesamten Gesellschaft gegenüber Geschlecht, Sexualität und Verletzbarkeit. Doch trotz breiter medialer Berichterstattung gibt es bis jetzt keine umfassende, sachliche Auseinandersetzung mit diesen Zusammenhängen. Mithu M. Sanyal schließt diese Lücke.
Sie zeichnet nach, wie wir als Gesellschaft über Vergewaltigung reden und wie sich das wiederum auf die Realität von Vergewaltigung auswirkt. Beim Sprechen über sexuelle und sexualisierte Gewalt halten sich hartnäckig die Vorstellungen von aktiver, aggressiver Männlichkeit und passiver, bedrohter Weiblichkeit. In diesem Zusammenhang betrachtet Sanyal auch die Rolle, die Rassismus spielt, was sexuelle Selbstbestimmung und Konsens wirklich bedeuten, und wie über die Jahrhunderte nicht nur Sexualität, sondern auch Gewalt gegendert wurde.
Von Aristoteles bis #aufschrei und #ausnahmslos, über Foucault, feministischen Kämpfe um die Anerkennung von Vergewaltigung bis hin zu Gina-Lisa Lohfink geht Sanyal der Frage nach, wie Vergewaltigung gesellschaftlich verhindert werden kann. Was heißt »Nein heißt nein«? Was heißt »ja heißt ja«? Und welche Debatte müsste sich jetzt an die Reform des §177 StGB anschließen?
Vortrag und Diskussion mit Mithu Sanyal im Rahmen des Ladiyfests Leipzig 2017.
Sa., 13.05. 11 – 18 Uhr: Feministische Lektüren: Das Politische in der Literatur.Tagesseminar
Ein Roman ist kein Theorietext und das Politische nicht einfach in Literatur übersetzbar. Dennoch kann Literatur feministisch wirken. Auf welche Weise? Wir nähern uns der Frage durch gemeinsame Lektüre und Diskussion um Inhalt, Form und Sprache. Tagesseminar mit Anna Kow (outside the box).
Die TN werden gebeten, den per Mail verschickten Reader im Voraus zu lesen. Verbindliche Anmeldung bitte bis zum 15. April an monaliesa_leipzig@gmx.de . Max. TN-Zahl: 12. Spendenbeitrag 3-5 Euro
April
Mi., 05. April 2017, 19 Uhr: Hanna Wettig: Kairo, Köln, Leipzig: Übergriffe auf Frauen als Ausdruck islamistischer Ideologie
Vergewaltigung und sexuelle Übergriffe sind Ausdruck von Sexismus und Frauenverachtung. Das gibt es leider in fast allen Kulturen. Sie sind aber weder naturgegeben noch kultureigen, sondern Nebenprodukt patriarchaler Ideologien.
In islamisch geprägten Ländern ist seit gut 35 Jahren eine frauenverachtende Ideologie besonders wirkmächtig. Der Islamismus hat seit den 1980er Jahren das gesellschaftliche Leben dort verändert. Auch in Europa agitieren seine Vertreter junge Migranten. Sie predigen, dass eine Frau allein auf der Straße und nackt (also ohne Kopftuch) solche Übergriffe hervorruft oder sogar vergewaltigt werden will.
Dass Männer, die solcher Agitation ausgesetzt sind, sexuell übergriffig werden wie Silvester 2015 oder wie auch im Conne Island in Leipzig, ist wenig erstaunlich. Trotzdem wurde dieser Zusammenhang von bestimmten feministischen Kreisen von vornherein bestritten. Man wollte nicht in eine rassistische Falle tappen. Doch genau diese Haltung affirmiert die Position, Herkunft sei wichtiger als Politik.
In dem Vortrag werden der misogyne Gehalt des Islamismus beleuchtet und feministische Positionen aus arabischen Ländern vorgestellt, die sich dem entgegenstellen. In der Diskussion soll es darum gehen, wie wir eine antirassistische feministische Position entwickeln können, die sich solidarisch zu solchen feministischen Kämpfen verhält.
März
Buchmesse 201
Fr., 24. März 2017, 20 Uhr: Lesung und Diskussion zum Thema der PS#2 „Genie wider Kollektiv“ (Leipzig liest 2017/Buchmesse
Lesung aus den Essays der zweiten Ausgabe der Literaturzeitschrift PS: Anmerkungen zum Literaturbetrieb/Politisch Schreiben von: Maxi Obexer, Saša Ivanova, Josh Fenzl, gender et alia, jiaspa_joshua möbe, Joke Janssen, Suy Lan Hopmann, Kaśka Bryla, Olivia Golde, Max Czollek, Deniz Utlu (Autor*innen). Wir diskutieren gemeinsam mit Autor*innen und Publikum über das Thema der zweiten Ausgabe „Genie wider Kollektiv“, über Literatur, Theater, das Politische darin und wie es anders laufen könnte. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die Literatur schreiben, verwerten, damit Geld machen und wie PS, bei all dem immer schon einen Tiger im Hirn hatten. Weitere Informationen zu PS und alle Texte findet ihr unter http://www.politischschreiben.net/
Sonntag, 26. März 2017, 15 Uhr: Nadine Kegele liest aus “Lieben muss man unfrisiert” (Leipzig liest 2017/Buchmesse)
Protokolle nach Tonband
40 Jahre nach Erscheinen von Maxie Wanders Bestseller „Guten Morgen, du Schöne“ ist es Zeit für eine Neubefragung. Welches Selbstverständnis haben Frauen* heute, mit welchem Rollenbild werden sie erwachsen und was wollen sie verändern? 19 Frauen* zwischen Madrid und Berlin, zwischen 16 und 92 Jahren erzählen ungeschönt und mit viel Humor aus ihrem Leben, von ihren Ängsten und Sorgen, von falschen, richtigen und notwendigen Entscheidungen und davon, was es braucht, um glücklich zu sein. Nadine Kegele hat in ihrem Buch höchst heterogene und spannende Lebenswelten vereint. Sie alle machen deutlich, dass sexuelle Übergriffe und Diskriminierung, Krieg und Flucht, Rassismus und soziale Ungleichheit auch heute noch die großen Lebensthemen sind. (Kremayr&Scheriau Verlag)
Feministischer Kampftag 2017
Di., 07.03., 19:00 Uhr: Antisemitismus und Sexismus – historisch-gesellschaftliche Konstellationen
Referentin: Dr. Karin Stögner
In ihrem Buch entfaltet Dr. Karin Stögner eine materialistische Kritik an Ideologien und analysiert die strukturellen und funktionalen Gemeinsamkeiten von Antisemitismus und Sexismus. Auf Grundlage der Kritischen Theorie und der Psychoanalyse geht sie den Trugbildern von “Weiblichkeit” und “Jüdischsein” nach und verweist auf deren Verstrickungen. Antisemitismus und Sexismus werden als Ideologien nicht ins Subjekt verlegt, sondern als gesellschaftlich vermittelte und verselbständigte Ideen begriffen, deren Funktion die Rechtfertigung ungerechter gesellschaftlicher Zustände ist. Dabei sind Ideologien auch als Praxis zu verstehen.
Karin Stögner entwickelt vor solcher Einbettung von Antisemitismus und Sexismus im gesellschaftlichen Gesamtzusammenhang eine Kritik an der Kampagne BDS sowie an sogenannten „pinkwashing“-Vorwürfen. Zudem kritisiert sie vor dem Hintergrund der Kritischen Theorie ein politisches Intersektionalitätskonzept, welches Jüdinnen und Juden implizit als Vertreter_innen weißer Suprematie sieht und auf dieser Grundlage Israel delegitimiert.
Eine Veranstaltung von outside the box und MONAliesA im Rahmen des Feministischen Kampftags 2017.
2016
Dezember
Di., 06.12., 19:00 Uhr: Chick Lit – young feminist writers: Lektorin werden – Lektorin sein. Betrachtung des Berufes aus feministischer Perspektive
Referentinnen: Heidi Stecker, Susan Wille
Hinter jedem Buch steckt mindestens ein_e Lektor_in. Stil, Form und auch Inhalt wird durch Lektor_innen geprägt, sie sind wichtige Akteurinnen im Entstehungsprozess eines Buches. Wir haben zwei Lektorinnen eingeladen, um mit ihnen über ihre Tätigkeit zu sprechen. Zum einen wird es uns um ihre konkrete Arbeit und die Fragen danach gehen, wie man Lektorin wird, wie man Aufträge erhält, welche Bezahlung eingefordert werden kann – und muss. Welche Netzwerke sind sinnvoll, welche Freuden und Schwierigkeiten bringt der Beruf mit sich? Zum anderen interessiert uns die politische Dimension: Wählen die Lektorinnen nach feministischen Standpunkten aus? Wie können diese in die Arbeit einfließen? Wie steht es um das Geschlechterverhältnis in diesem Beruf und ist eine gewisse Solidarität zwischen den Freiberuflerinnen erkennbar? Diese und weitere Fragen sollen anhand der Erfahrungen auf dem Podium und im Publikum diskutiert werden.
November
Fr., 4.11.,18:30 Uhr: Nein heißt Nein!“ – Die Reform des Sexualstrafrechts als feministischer Erfolg, ihre Schattenseiten und was weiter zu tun ist
Vortrag und Gespräch mit Dr. Ulrike Lembke zum Sexualstrafrecht
Achtung! Ort: Felix-Klein-Hörsaal, Paulinum (5. Etage), Campus der Universität Leipzig
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung und dem Fachschaftsrat Jura im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe Recht//Überlegt
Am 7. Juli 2016 hat der Bundestag entschieden, dass Sexualstrafrecht grundlegend zu ändern. Mit der Umsetzung von „Nein heißt Nein!“ kommt es künftig auf das (fehlende) Einverständnis der Betroffenen an. Damitwird die sexuelle Selbstbestimmung in den Mittelpunkt gestellt und nicht die Frage von Gewalt und Widerstand oder nach dem richtigen oderfalschen Verhalten des Opfers. Diese Reform ist das Ergebnis jahrelanger feministischer Kämpfe und ein großer Erfolg!
Doch es gibt auch Schattenseiten: Die bundespolitische Debatte kam erst nach den Vorfällen in der Silvesternacht 2015/16 in Köln richtig in Gang und zwar hauptsächlich durch Gruppen und Personen, die sich zuvor wenig um sexuelle Autonomie gekümmert haben. Feministische Positionen wurden dabei rassistisch vereinnahmt; mit der
Sexualstrafrechtsreform wurden dann Verschärfungen des Asylrechts verbunden. Auch wurden und werden in der Diskussion um die Reform immer wieder erschreckende sexistische Positionen geäußert. Davon ist die Rechtsprechung keineswegs ausgenommen – die Notwendigkeit zur Reform beruhte auch wesentlich auf Gerichtsurteilen, die von
Geschlechterstereotypen und Vergewaltigungsmythen geprägt waren. Ein Gesetz allein kann solche gesellschaftlichen Probleme nicht lösen.
Wie ist die neue Rechtslage, was ist der große Fortschritt? Warum sind die Debatten über und nach „Köln“ unvereinbar mit feministischen Politiken? Was muss jetzt weiterhin getan werden, damit ein Nein auch wirklich Nein bedeutet oder noch besser: damit Menschen enthusiastisch Ja zu sexuellen Interaktionen sagen können?
Dr. Ulrike Lembke ist Rechtswissenschaftlerin und derzeit an der Universität Greifswald tätig; zudem arbeitet sie als Expertin für Gender Equality Law für die Europäische Kommission. Sie hat in der ersten Jahreshälfte Gruppen und Parteien beraten, die ohne
rassistische Untertöne an der Sexualstrafrechtsreform arbeiten wollten, und einige rechtspolitische Texte veröffentlicht, u.a.
http://www.legal-gender-studies.de/sexuelle-uebergriffe-im-oeffentlichen-raum-rechtslage-und-reformbedarf und
http://verfassungsblog.de/warum-die-reform-des-sexualstrafrechts-keine-ist/.
So. 6.11., 15:00 Uhr
Über die Schwierigkeit, Objekte zu bilden. Lesung
Vom Streit um Geschichte ausgehend, stellen drei Redakteurinnen der outside the box- Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik einen Text aus der neuen Ausgabe vor, einen Reprint: Barbara Sichtermanns „Mit dem Silbermesser zerteilt“ (1983). Ausgehend von den Revolten der frühen 1970er Jahre, die auch um die Befreiung der weiblichen Sexualität rangen, geht Sichtermann noch einen Schritt weiter: Folgt aus der Befreiung der Sexualität automatisch die Befreiung der Einzelnen, der Geschlechter? Auf der Suche nach dem Unabgegoltenen in Sichtermanns Text laden wir euch ein, mit uns zu lesen und zu diskutieren.
Der Text erschien in: Barbara Sichtermann, Weiblichkeit. Zur Politik des Privaten, Wagenbach Verlag, 1983.
Eine Veranstaltung anlässlich der Hirschfeld-Tage 2016.
Mo., 14.11., 19:00 Uhr: Hilfe und Unterstützung bei sexualisierter Gewalt
Referentinnen: Susanne Hampe (Frauen für Frauen e.V.), Nadine Maiwald (Anwältin)
Vortrag über Möglichkeiten der Unterstützung für Betroffene sexualisierter Gewalt und Vorstellung lokaler Beratungs- und Hilfestrukturen. Weitere Informationen auf monaliesa.de und facebook.
So, 27.11., 16:00 Uhr: Neurechte Rhetorik im Kreuzzug gegen Feminismus und Gender
Unter dem Kampfbegriff der „Reconquista maskuliner Ideale“ ziehen neurechte Agitatoren gegen Feminismus und Gender zu Felde. Die Geschlechterpolitik ist im Zentrum rechter Ideologien angekommen, und das nicht von ungefähr: Ist doch die Ungleichheit der Geschlechter eine Art Blaupause für jede Propaganda der Ungleichheit. Rechter Diskurs und die Alltagsrhetoriken einer patriarchal gesättigten Kultur verschaffen einander dabei gegenseitig Resonanz und Plausibilität.
Die rechte Ideengeschichte lässt sich als ein Ineinandergreifen von politischer Ideologie und einem rhetorischen Programm beschreiben, das von Tradierung und Erneuerung gleichermaßen geprägt ist. Eine zentrale Konstante ist die Verknüpfung politischer Programmatik mit geschlechtlichen (Selbst)bildern, Metaphern und Assoziationsverkettungen. Das umfasst Aspekte wie eine idealisierte männliche Autonomie, das Menetekel gesellschaftlicher Verweiblichung, kriegerische Selbstbehauptung, Verschmelzungsphantasmen mit Mutter Erde oder das Motiv des Vatermordes als Vaterlandsmord. Dem kontrastiert die Bilderwelt patriarchal verbürgter guter Ordnung und unerschütterlicher Männlichkeit. So entsteht ein semantisch vermittelter Wohlfühlraum in der Inszenierung geschlechtlicher Ungleichheit.
Auf der Basis solcherart vergeschlechtlicher Wertungssysteme delegitimiert diese Rhetorik subtil und suggestiv demokratische Fundamente wie Gleichheit, Friedfertigkeit und soziale Verantwortung im Namen männlicher Selbstbehauptung. Diese Botschaft erhält und erneuert sich in den diskursiven Entwicklungen rechter Programmatik und Rhetorik.
Referentin: Dr. Gabriele Kämper, Literaturwissenschaftlerin und Leiterin der Geschäftsstelle Gleichstellung des Landes Berlin
Oktober
Di., 11.10., 19:00 Uhr
Das Unbehagen mit dem Sternchen. Feministische Sprachkritik ist mehr als eine Frage der Zeichen
Die richtige Verwendung von Sprache ist politisch ein umkämpftes Feld. Insbesondere die feministische und die queere Szene fordern adäquate sprachliche Repräsentation. Unterschiedliche Vorschläge wurden in den letzten Jahr(zehnt)en gemacht, um mehr als nur Männer – mitunter auch Frauen – sichtbar zu machen: das Binnen-I, das Sternchen und der Unterstrich sind wohl die bekanntesten. Dagegen richten sich immer wieder selbsternannte »Sprachwahrer«, denen jede Veränderung der Sprache als kultureller Verlust gilt. Im Vortrag sollen diese Reaktionen kritisiert und erklärt werden, warum feministische Sprachkritik wichtig ist. In feministischen und queeren Zusammenhängen scheint jedoch bisweilen die Frage nach der richtigen Form zu Ungunsten der Argumente in den Mittelpunkt zu rücken. Wir wollen uns daher einer feministischen Sprachkritik annähern, die sich einer einseitigen Betonung der Form entzieht.
Eine Veranstaltung des Antifaschistischer Frauenblock Leipzig (afbl.org) im Rahmen der Kritischen Einführungswochen.
So., 23.10., 16:00 Uhr
„Gib auch uns ein Recht auf Leben!“ – Radclyffe Halls „Quell der Einsamkeit“: Kritische Lesung und Diskussion
„Quell der Einsamkeit“, ein Klassiker lesbischer Literatur, wurde kurz nach der Veröffentlichung 1928 gemäß dem britischen „Obszönitätsparagraphen“ verboten. Dennoch wurde Stephen Gordon – eine Butch, wie sie im Buche steht – rasch zu einem Vorbild lesbischer Lebensform. Radclyffe Halls Plädoyer für Toleranz fußt auf der zeitgenössischen sexualwissenschaftlichen Annahme, wonach Lesben und Schwule eine Laune der Natur seien, ein drittes Geschlecht, dem Anerkennung nicht länger verwehrt werden dürfe. Diese Legitimierung homosexueller Liebe ähnelt überraschend den „Born this way“- Bannern auf heutigen CSDs. Ist der Kampf um Anerkennung nicht anders zu rechtfertigen als durch Biologismen alter und neuer Prägung, die die Frage nach den gesellschaftlichen Bedingungen von Begehren für überflüssig erklären? Die Lesung bietet einen Eindruck, welche Vorstellungen von lesbischer Liebe und Sexualität in „Quell der Einsamkeit“ vermittelt werden, und geht der Frage nach, wie viel politischer Sprengstoff heute noch in diesem Roman und seinen Forderungen steckt. Eine Veranstaltung im Rahmen des Leipziger Festivals der Lesbischen Lebenskunst. Referentinnen: Koschka Linkerhand, Sabrina Zachanassian
Mi., 26.10., 19:00 Uhr
Lieselott Herforth. Die erste Rektorin einer deutschen Universität.
Buchvorstellung und Lesung mit Waltraud Voss
Diese erste umfassende Biographie anlässlich ihres 100. Geburtstags zeichnet den
Werdegang der Pionierin nach. Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung der Uni Leipzig
September
Fr., 09.09.16, 9:00 Uhr
Exkursion nach Chemnitz: Auf den Spuren von Irmtraud Morgner
Die Schriftstellerin Irmtraud Morgner ist in Chemnitz weitgehend unbekannt – obwohl sie 1933 dort geboren wurde und ihre Kindheit und Jugend verbrachte. In ihren großen Romanen widmet sie sich unversperrt dem Thema Mensch und Gesellschaft, und dabei besonders dem Verhältnis zwischen Mann und Frau. Aus dem Lebensalltag der ehemaligen DDR heraus entwickelt sie visionäre Lebensträume. Wir wollen bei unserem Stadspaziergang einige ihrer wichtigsten Lebensstationen in Chemnitz aufsuchen, u. a.: ihre Geburtsstätte, den Wohnort der Familie mit Kirche und Schule im Umfeld, das Gymnasium und die Lila Villa als Sitz der heutigen Irmtraud-Morgner-Tafelrunde.
Wir werden begleitet von Martina Wutzler, Architektin und Stadtführerin in Chemnitz, außerdem Mitglied der Irmtraud-Morgner-Tafelrunde
Abfahrt in Leipzig nach Chemnitz (Zug): 9 Uhr
max. 20 TeilnehmerInnen
12-15 € nach Selbsteinschätzung
Anmeldung und Informationen unter monaliesa_leipzig@gmx.de
Juli
Mi., 06.07.2016, 19:oo Uhr
Ohne Papiere – trotzdem versorgt?? Medinetz Leipzig stellt sich vor
Juni
Do., 17.06.16, 19:00 Uhr
„Sexarbeit“ – (k)eine Arbeit wie jede andere?!
Eine Begriffsverschiebung und die Auswirkungen auf den Prostitutionsdiskurs
Veranstaltung mit Anita Kienesbauer
Prostitution wird oft als unabänderliche gesellschaftliche „Notwendigkeit“ betrachtet, quasi zum Mensch sein gehörend, obgleich sie ein „Dienst am Mann“ ist.
Genau deshalb soll diese kulturelle Praxis als etwas Normales akzeptiert und diskutiert werden.
Die Auswirkungen dieses Normalisierungsdiskurses auf die Gesellschaft werden dabei außer Acht gelassen wie auch bestehende Macht- und Gewaltstrukturen, die dem Patriachat innewohnen.
Der angeblich menschenfreundliche postfeministische Diskurs bagatellisiert „Sexarbeit“ zur normalen Lohnarbeit und entpuppt sich damit als frauenfeindlich!
Die Veranstaltung tritt den Beweis an, warum Prostitution keine Normalität ist.
Fr., 03.06.16, 18:00 Uhr
Die Frauen von Ravensbrück
Geschlechterbilder im Ravensbrück-Gedächtnis
Die öffentliche Erinnerung an das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück (1939-1945) ist von unterschiedlichen Geschlechterbildern geprägt. Welche Vorstellungen von Weiblichkeit, welche visuellen Klischees prägen die Ravensbrück-Narrative? Ist es das Bild der domestizierten, opferbereiten Frau und Mutter, das in der Figur des Ravensbrück-Häftlings stets erneut festgeschrieben wird? Oder sind auch andere Weiblichkeitskonstruktionen – wie die von der devianten und asozialen Frau – virulent? Identitäts- und Erinnerungspolitiken sind in hohem Maße, so die These, von Geschlechterbildern unterschiedlicher Provenienz geprägt.
Der Vortrag nimmt in erster Linie Phänomene und Entwicklungen des Ravensbrück-Gedächtnisses im deutschsprachigen Raum in den Blick und diskutiert Geschlechterbilder in der Literatur, der Denkmalskunst und der Praxis des Gedenkens.
Mai
Donnerstag, 12.05.16, 19 – 21 Uhr
Frauenkörper neu gesehen. Ein illustriertes Handbuch. Lesung und Diskussion mit Laura Méritt (Berlin)
Wie Frauen sich selbst und ihren Körper sehen, soll in der Lesung mit
Laura Méritt zur Neuauflage des Buches „Frauenkörper neu gesehen“
diskutiert werden. Das illustrierte Handbuch zeigt den weiblichen
Körper jenseits von Schönheits- und Körpernormen und will durch
Darstellungen der weiblichen Anatomie jenseits von
hegemonial-medizinischem Wissen Frauen ermutigen, sich ihren Körper
selbstbestimmt anzueignen. Entstanden während der weltweiten
Frauenbewegung zum Recht auf körperliche Selbstbestimmung, sollte das
1982 erstmalig in den USA, dann 1987 in der BRD erschienene Buch
mithilfe von Selbstuntersuchen anleiten, die eigene Körperlichkeit und
Sexualität mit konkretem Wissen erfahrbar zu machen. Die Neuauflage
behandelt unter anderem sexuelle Identitäten, Körperaneignung,
Verhütung oder die Klitoris als sexuelles Organ und lädt zum eigenen
Blick auf den Körper ein. Dennoch wollen wir auch die Bedeutung des
sozialen Drucks zur Entsprechung normativer Schönheitsbilder zur
Debatte stellen – welcher trotz des vermeintlichen Ideals der
Selbstbestimmung aktueller ist denn je.
Do., 19.05.16, 19:00 Uhr
Ein Wurm mit Adlerflügeln, in der Küche Talg hackend. – Lesung mit dem AK Unbehagen
Was bedeutet „weibliche Subjektivität?“ Kann das überhaupt bestimmt werden? Wo Theorie abstrahieren muss, kann Literatur konkret werden. Sie kann am Beispiel nachvollziehen. Ambivalenzen und Widersprüche gelten lassen, Innenwelten sichtbar machen. Anhand von Werken Christa Wolfs und Ingeborg Bachmanns suchen wir nach Sichtweisen, Entwürfen und Beschreibungsversuchen. Wir erkunden subjektive Grenzen, schauen zurück in die Geschichte, finden Brüche und Widerstände, hören Stimmen und tasten nach Unsichtbarem.
März
Leipzig liest-Programm
Donnerstag, 17.03.16, 17 Uhr
Lesung mit der “outside the box – Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik”
Die outside the box ist eine Ende 2008 in Leipzig gegründete Zeitschrift, die sich einer umfassenden Gesellschaftskritik mit feministischem Fokus verschrieben hat. Die Redakteurinnen lesen ausgewählte Texte der letzten fünf Ausgaben:
#1 Emanzipation
#2 Form
#3 Gebären
#4 Arbeit
#5 Streit
Weitere Informationen zum Heft und die Texte online zum Nachlesen (außer #5, noch nicht geschafft…) gibt es hier.
Freitag, 18.03.16, 19:30 Uhr
Antje Rávic Strubel liest “Mädchen in Betriebnahme” aus dem Band “Ein Haus mit vielen Zimmern” (edition fünf)
Lesung und Gespräch mit Karen Nölle
Der Verlag edition fünf hat sich in den vergangenen sechs Jahren einen Namen mit Wiederentdeckungen von Werken aus weiblicher Feder gemacht. Werke, die international berühmt wurden, aber nicht auf deutsch erschienen waren oder zu schnell vom Markt verschwanden. Ein besonderer Schwerpunkt des Verlags sind ungewöhnliche Zusammenstellungen von Geschichten bekannter Schriftstellerinnen. So erschien im Herbst 2015 die Anthologie “Ein Haus mit vielen Zimmern”.
In den Erzählungen, Essays und Gedichten dieses Bandes lassen sich die Autorinnen beim Schreiben über die Schulter gucken. Sie entwerfen Geschichten zu dem Thema, beschreiben die Beziehung zu ihren Figuren, besingen ihre Arbeit mit der Sprache, denken über die Wirkung von Worten und Geschichten nach und plaudern aus der Werkstatt des Büchermachens. Sie äußern sich über den Beruf, mit dem sie sich ihren Lebensunterhalt und bisweilen auch Ruhm verdienen. Humorvoll, geistreich und immer unterhaltsam gewähren sie Einblicke in ihre Arbeit und das Verhältnis von Schreiben und Leben. Über die Erfahrungen, die junge Schriftstellerinnen im Literaturbetrieb machen, erzählt Antje R. Strubel in ihrem Essay “Mädchen in Betriebnahme”.
Antje Rávic Strubel wurde 1974 in Potsdam geboten. 2001 wurde sie in Klagenfurt mit dem Ernst-Willner-Preis ausgezeichnet. Sie hat mehrere Romane und Hörspiele veröffentlicht und erhielt zahlreiche Literaturpreis und Stipendien. Herausgeberin Karen Nölle spricht mit Antje R. Strubel über den Umgang des Literaturbetriebs mit weiblichen Talenten. Ausgangspunkt für das Gespräch ist Strubels Lesung aus ihrem Essay “Mädchen in Betriebnahme”.
Samstag, 19.03.16, 16:00 Uhr
Charlie Kaufhold liest aus „In guter Gesellschaft. Geschlecht, Schuld und Abwehr in der Berichterstattung über Beate Zschäpe“ (edition assemblage)
Eine putzige Diddl-Maus mit rosa Hauspuschen (Süddeutsche Zeitung) oder ein Teufel, der sich zu Prozessbeginn schick gemacht hatte (Bild-Zeitung) – in der Berichterstattung über Beate Zschäpe gibt es wenig Erkenntnis über ihre Rolle im NSU. Das einzige, was gesichert scheint, ist: Zschäpe ist eine Frau, und das ist relevant. In diesem Buch werden erstens anhand eines repräsentativen Ausschnitts der Zeitungsberichterstattung die Darstellungsweisen von Zschäpe – insbesondere in Hinblick auf Geschlecht – genau betrachtet. Zweitens wird der Frage nachgegangen, wie diese spezifische Form der Berichterstattung historisch und politisch zu verstehen ist. Dazu werden Verbindungslinien zu dem Umgang mit TäterInnenschaft und Schuld in Anschluss an den Nationalsozialismus gezogen und der Blick auf die Dominanzgesellschaft gerichtet. Diese erhält durch die vergeschlechtlichte Berichterstattung über Zschäpe die Möglichkeit, sich nicht mit eigenen (rassistischen) Strukturen beschäftigen zu müssen.
Samstag, 19.03.16, 19:00 Uhr
Gertraud Klemm liest aus „Muttergehäuse“ (Kremayr und Scheriau)
Eine Frau will ein Kind, aber ihr Körper versagt es ihr. Also nimmt sie den Kampf gegen sich selbst auf und macht ihren Körper zum Feind. Als sie sich zur Adoption eines afrikanischen Kindes entscheidet, ist ihr Defizit für alle sichtbar. Freunde werden zu Leuten und Leute zu Fremden. Die Mühlen der Bürokratie tun ihr Übriges. Ein kämpferischer Roman, ein Plädoyer für ein Leben abseits der Norm. Gertraud Klemm ist Meisterin darin, der Gesellschaft einen schonungslosen Spiegel vorzuhalten. In wütender und poetisch kraftvoller Sprache, geht sie ihren Figuren auf den Grund, bis sie vollkommen entblößt sind und nackt vor uns stehen.
Sonntag, 20.03.16, 12:00 Uhr
Lesung aus Sammelband „O Mother, Where Art thou?“ über (queer-)feministische Perspektiven auf Mutterschaft und Mütterlichkeit (Westfälisches Dampfboot) + Brunch
Die Herausgeberinnen lesen aus ihrem brandneuen Sammelband, der interdisziplinäre Beiträge um den scheinbar veralteten Begriff der “Mutter” bündelt. Sie werden einen feministischen Blick auf aktuelle Debatten um Care Work, Reproduktion, queer politics und die Veränderung der Geschlechterverhältnisse. Es wird einen kleinen Brunch geben, damit alle ausschlafen können, aber nicht auf Frühstück verzichten müssen!
Zum Buch:
Mutterschaft und Mütterlichkeit stehen als Begriffe, sozialhistorische Phänomene und kulturelle Imaginationen im Zentrum des interdisziplinären Sammelbands. Aktuelle Debatten um Care Work, Reproduktion, queer politics und vertikale, weibliche Beziehungen werden in diesem Band anhand des nur scheinbar veralteten Begriffs der Mutter gebündelt, um ihn als Brennpunkt feministischer Auseinandersetzung zu nutzen. Die Autor innen formulieren mit grundlegend feministischen Perspektiven ihre Kritik an sozialen Rollenbildern sowie deren gesellschaftlicher und politischer Reproduktion.Mit Beiträgen unter anderem von Dorothee Beck, Sarah Diehl, Sabine Dreßler, Barbara Duden, Judith C. Enders & Mandy Schulze, Bettina Haidinger, Lisa Malich, Sarah Speck, Tove Soiland und Ann-Madeleine Tietge. Herausgegeben von Maya Dolderer, Hannah Holme, Claudia Jerzak, Ann-Madeleine Tietge.
Februar
Mi., 17. Februar, 19:00 Uhr
Film: Limonlu kahve – Kaffee mit Zitrone
Die fünf Sexarbeiterinnen weiße Tulpe, neuer Frühling, Rosebud, violette Hyazinthe und gelbe Lilie erzählen in diesem Dokumentarfilm von ihrer Kindheit und ihrem Weg in die Prostitution in der Türkei.
Eine von ihnen ist Ayşe Tükrükçü. Seit 2007 engagiert sie sich öffentlich in Istanbul für die Rechte von Sexarbeiterinnen. Sie wirkt in Dokumentarfilmen wie diesem mit, tritt in Talkshows auf, ist in Zeitschriften präsent. 2008 kam ihr Buch “hayatsiz kadın” heraus, in dem sie ihr Leben erzählt.
Trotz all der Dinge, die ihr von anderen Menschen angetan wurden, setzt sich Ayşe selbstlos für andere ein und zeigt Gesicht.
Sie hat die Diagnose Eierstockkrebs bekommen und wir sammeln Spenden für die OP! Wir freuen uns im Namen von Ayşe über jede noch so kleine Spende und möchten den Abend nutzen, über sie und über die Missstände in der Türkei zu sprechen.
Der Eintritt ist auf Spendenbasis. Die Spenden gehen direkt und ohne Umwege an Ayşe.
Die Dokumentation ist auf Türkisch mit englischen Untertiteln und dauert 60 Minuten.
Spenden werden außerdem an diesem extra eingerichteten Spendenkonto entgegen genommen:
Name: Martina Batz Spendenkonto Ayşe
IBAN: DE96 5335 0000 3000 5749 01
BIC: HELADEF1MAR
Januar
So., 10.01.16, 16:00 Uhr
ChickLit – Young Feminist Writers: Übersetzen – unsichtbar und unpolitisch?
Referentinnen: Magda Wlostowska, Samanta Gorzelniak, Lena Dorn
Vortrag und Diskussion
Oft lesen wir Bücher, die nicht auf Deutsch verfasst wurden und demnach Übersetzungen sind. Oft ist uns das gar nicht bewusst. Auch wenig bekannt ist, dass die Übersetzungsarbeit schlecht bezahlt ist und meist von Frauen erledigt wird. Wir haben drei junge Übersetzerinnen eingeladen, um mit ihnen über ihre konkrete Arbeit zu sprechen. Wie kommt man eigentlich an Aufträge, welche Netzwerke sind sinnvoll, welche Schwierigkeiten ergeben sich beim Übersetzen und was macht Spaß dabei? Aber auch die politische Dimension des Übersetzens soll sichtbar werden: Was wird übersetzt – und was eben nicht mit welchen Konsequenzen? In welcher (Macht)Position befindet sich der/die ÜbersetzerIn? Diese und weitere Fragen sollen ausgehend von den eigenen Übersetzungen der Referentinnen, die sie vorlesen, diskutiert werden (tschechisch und polnisch).
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2015
Dezember
Sa./So., 12./13.12.15, 16:00 Uhr
Workshop zur Frauenbewegung, Gleichstellung und die List der Geschichte – Feministische Theorie und Praxis zwischen Vereinnahmung und Emanzipation
Würde man den zeitgenössischen Darstellungsformen des Weiblichen glauben, so belaufen sich die aktuellen Errungenschaften einer Frau anscheinend auf den Besitz teurer Handtaschen, eines Vibrators, eines Jobs, eines Appartements und eines Mannes – vermutlich in dieser Reihenfolge. Nina Powers. Nun bleibt die Frage: Wie sind wir an diesen Punkt gekommen? Und: reicht die sich demokratisierende Möglichkeit zur ungehemmten Anhäufung von Besitz zur wirklichen Gleichstellung der Geschlechter? Immerhin verbleibt trotz der Erfolge der zweiten Frauenbewegung in den 1970er Jahren – “>Einstieg in die Lohnarbeit, Institutionalisierung von Gleichstellung, Enttabuisierung von Sexualität und Körper –ein “fader Beigeschmack angesichts der ungebrochenen Erfahrung von ungleicher Bezahlung, Behandlung und Beziehungsaufteilung zwischen den Geschlechtern. Wo also lagen und liegen Fallstricke der historischen Emanzipationsbewegung geborgen und wie verändert diese Erkenntnis heutige Auseinandersetzungen? Diesen Spuren wollen wir zwei Tage lang in gegenwärtig relevanten Schriften aus “Wissenschaft, Journalismus und Popkultur (Nancy Fraser, Nina Powers, Laurie Penny, Andrea Trumann) folgen. Über eine Auseinandersetzung mit Feminismus, Gleichstellung und dem gegenwärtigen Geschlechterverhältnis werden wir gemeinsam versuchen Möglichkeitsräume für eine feministische Theorie und Praxis in der Gegenwart zu erschließen.
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Do., 10.12.16, 19:00 Uhr
“Hausdurchsuchungen”
Lesereihe des Deutschen Literaturinstituts Leipzig
Die Lesereihe der Studierenden des Deutschen Literaturinstituts Leipzig findet einmal im Monat an wechselnden Orten in Leipzig statt. Die Studierenden durchsuchen Räume, die schon welche sind, Räume, die erst welche werden und Räume, die nicht vor haben, einen Namen zu bekommen, mit ihren Lesungen. Im Dezember wird die MONAliesA durchsucht!
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November
12. November
Iranische Frauenbewegung und Kopftuchdebatte
Referentin: Mina Ahadi
Vortrag und Diskussion
Bei unserer Diskussionsveranstaltung mit der exil-iranischen Aktivistin Mina Ahadi wird es um die iranische Frauenbewegung gehen, außerdem werden verschiedene Argumentationsstränge der hiesigen Debatte um das Kopftuch analysiert und diskutiert.
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03. November
Rosemarie F. Kein Skandal. Einblicke in den sozialstaatlich-immobilienwirtschaftlichen Komplex
Referentin: Margit Englert, Moderation: Chris Rotmund
Lesung und Diskussion
Die Wohnungsfrage bedrängt viele Menschen und beeinträchtigt ihr Leben.
Rosemarie F. hat über ein Jahr lang um ihre Wohnung gekämpft. Sie starb zwei Tage nach ihrer Zwangsräumung, am 11. April 2013. Was Rosemarie widerfahren ist, ist kein Einzelschicksal. Im Buch werden die konkreten Abläufe im Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Verhältnissen analysiert und mit aktuellen stadtpolitischen Diskussionen verknüpft. Das Buch ist vor allem ein Diskussionsbeitrag. Was behindert das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Menschen unter einem Dach? Wie können sich Menschen mit emanzipatorischem Ziel mit den Verhältnissen auseinandersetzen?
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25. Oktober
Leipziger Lesben im Visier der Staatssicherheit
Referentinnen: Barbara Wallbraun, Claudia Max
Vortrag und Gespräch
Waren homosexuelle Frauen in Leipzig vor 1989 interessant für eine Überwachung durch die Staatssicherheit?
Im Rahmen der Recherche für einen Dokumentarfilm über lesbisches Leben in der DDR beschäftigte sich die Filmemacherin Barbara Wallbraun auch mit Akten der Staatssicherheit in der Aussenstelle der BStU Leipzig. Letztes Jahr stellte sie ihren Zugang zum Thema und erste Ideen für einen Dokumentarfilm vor – hierzu wird es einen Zwischenstand geben. Vorrangig geht es in diesem Jahr um weiterführende Ergebnisse der Akten-Recherche. Barbara wird uns in einem Vortrag nahebringen, wie Leipziger Lesben überwacht wurden und welche Konsequenzen dies nach sich ziehen konnte.
Geplant ist im Anschluss ein Gespräch zwischen Co-Autorin Claudia Max und einer Zeitzeugin über deren Erfahrungen.
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19. August
Wir wollen uns lebend“ – Frauenmorde zwischen Ciudad Juárez und Mittelamerika// Feministische Gegenstrategien in Hiphop, Street Art und Performances.
Referentin: Kathrin Zeiske
Vortrag und Diskussion
Die steigende Zahl von Frauenmorden in Mexiko und Mittelamerika sind
durch Frauenhass und Machismus motiviert. Ihnen liegt einerseits die
Präsenz von Jugendbanden und Drogenkartellen in marginalisierten
Vierteln, Satellitenstädten und Gemeinden zugrunde; andererseits
gewaltförmige Geschlechterbeziehungen, die sich durch sämtliche
Schichten ziehen.
Dem alarmierenden Ausmaß von tödlicher Gewalt gegen Frauen leistet eine
nahezu absolute Straflosigkeit Vorschub – eine Folge der Verstrickung
staatlicher Institutionen in die organisierte Kriminalität, aber auch
der Existenz stigmatisierender Frauenbilder bis in die Regierungsspitzen
hinein.
Ciudad Juárez gilt als frühe Hochburg misogyner Gewalttaten, die heute
in der gesamten Region zu finden sind. Die Zivilgesellschaft der
mexikanischen Grenzstadt – allen voran Mütterorganisationen – hat aber
auch einen fundamentalen Beitrag geleistet, das Phänomen zu analysieren,
öffentlich zu machen und eine Verurteilung Mexikos durch den
Interamerikanischen Menschenrechtsgerichtshof zu erreichen.
Mit Repression und Militarisierung im sogenannten „Drogenkrieg“ haben
die Morde in Juárez noch zugenommen, gleichzeitig sind Femizide
mittlerweile in einer ganzen Reihe weiterer mexikanischer Bundesstaaten
zum Thema geworden. Die Statistiken führt unbestritten der Estado de
México an, der sowohl für führende Kartelle wie Regierungspartei von
strategischer Bedeutung ist.
Auch in den mittelamerikanischen Nachbarländern Guatemala, El Salvador
und Honduras hat vor dem Hintergrund der allgemeinen Gewalt der
Jugendbanden auch die Gewalt gegen Frauen im Besonderen zugenommen.
Doch trotz aller Schreckensmeldungen und omnipräsenter Gefahr wollen
sich Mädchen und Frauen nicht einschüchtern lassen und auch nicht den
stigmatisierenden Erklärungsansätzen von Regierungsseiten Glauben
schenken. So gibt es zahlreiche kreative, mutmachende und solidarische
Initiativen in Kunst, Theater, Hiphop, Street Art und sozialen
Netzwerken, die Frauenmorde abseits von sensationalistischen
Pressemeldungen zum Thema machen.
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10. Juli
Brigitte-Reimann-Spaziergang
Exkursion nach Hoyerswerda
Auf den Spuren der beiden SchriftstellerInnen Brigitte Reimann und Siegfried Pitschmann lesen Angela Potowski und Helene Schmidt Szenen aus den Büchern „Franziska Linkerhand“ und „Ankunft im Alltag“ an Orten, an denen die Autorin Szenen ansiedelte und von denen sie in ihren Tagebüchern und Briefen berichtete. Nach der Führung besuchen wir die Reimann-Begegnunsgstätte und trinken Kaffee in Reimanns ehemaliger Kaufhalle (Führung: Hoyerswerdaer Kunstverein).
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03. Juli
Ricardas Tochter
Referentin: Jutta Schwerin
Lesung und Gespräch
Jutta Schwerin erzählt in ihrer Autobiografie nüchtern, aber voller Empathie von der Flucht ihrer Eltern vor den Nazis nach Jerusalem, von ihrer Mutter Ricarda, die nach dem frühen Tod des Vaters allein für die Familie sorgen muss, von ihrer Kindheit in Israel und ihrem weiteren Leben in Deutschland. Die Lesung wird veranstaltet im Rahmen der „Jüdischen Woche 2015“.
Die Lesung musste leider entfallen.
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15. Juni 2015
Unsagbare Dinge: Sex, Lügen und Revolution
Referentin: Laurie Penny
Lesung und Gespräch
In ihrem neuen Buch spricht Laurie Penny das Unsagbare aus: Fucked-up Girls und Lost Boys, sexuelle Gewalt, Liebe und Lügen sind ihre Themen. Sie zeigt, dass Feminismus ein Prozess ist: Egal, wie man sich nennt – wichtig ist, wofür man kämpft. (eine Kooperation von Edition Nautilus, UT Connewitz, outside the box und MONAliesA)
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25. April 2015
Wendepunkt
Referentin: Ina Raki
Lesung und Gespräch
Gälte es heute eine Revolution anzuzetteln – wofür würdest du dich erheben?
Es gibt Träume, die Revolutionen auslösen: In diesem Jahr ist die Deutsche Einheit ein Vierteljahrhundert alt. Der Traum vom gesellschaftlichen Umschwung ging ihr voraus – wie viel davon ist uns geblieben? Wurden unsere Wünsche erfüllt? Wenn nicht: Können wir jetzt noch einmal Anlauf nehmen und das Unglaubliche wagen?
Die Frauen, die in diesem Buch zu Wort kommen, haben jedenfalls Visionen. Und sie alle haben einen Bezug zu einer Zeit, in der es in Deutschland schon einmal Anlass zum Träumen gab: eine Revolution, eine Wende im Wortsinn. Die Frauen waren damals jung, einige waren noch Kinder.
Die Interviews mit diesen Frauen enthalten Antworten, tief gehende Gedanken und Inspiration. Ob Dozentin, Bloggerin, Unternehmerin, Journalistin, Studentin, Hebamme, Buchhändlerin, Kuratorin, Autorin, Designerin – aus den unterschiedlichen Lebensumständen
der Interviewpartnerinnen in diesem Buch resultieren verschiedenste Betrachtungsweisen
und Lösungsansätze. Einige der Frauen sind bekannter – etwa die Aktivistin Anke Domscheit-Berg oder die Autorin und Journalistin Abini Zöllner – andere sind Frauen mit einem Alltag, in dem sich die Leserinnen wiederfinden werden.
Auch heute ist es an der Zeit, einen Wendepunkt zu setzen. Doch möglicherweise ist das noch schwieriger geworden als es vor 25 Jahren war. Denn damals sind wir auf die Straße gegangen, frisch verliebt in die Idee, dass alles möglich ist. Heute gilt es, unsere Beziehung mit der Demokratie im Alltag am Laufen zu halten. Und das ist oft so wenig aufregend, wie ums tägliche Müllwegbringen zu streiten. Doch es kann gelingen – das muss es
sogar.
Das Buch will eine Brücke schlagen zwischen dem, wofür wir schon einmal eingetreten sind und dem, was heute Realität ist. Es ist ein Buch für alle, die mitgenommen werden möchten auf eine gedankliche Reise in die Wendezeit. Ein Buch für alle, die sich fragen: Wie kann ich die Welt verbessern? Und die wissen: Es kommt auf jeden von uns an.
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14. März
Die Uhr, die nicht tickt.
Referentin: Sarah Diehl
Vortrag und Gespräch
Sarah Diehl hat für ihre Streitschrift für ein selbstgewähltes Leben ohne Kinder Frauen interviewt, die keine woll(t)en und das nicht bereuen. Sie schreibt gegen die Festlegung der Frau auf ihre Gebärfähigkeit, gegen das Mütterideal, an dem jede Frau scheitern muss. Und sie schreibt für die Entscheidungsfreiheit. Für die Option, auf die Erwartungen der Gesellschaft zu scheißen. Aber sie berichtet auch vom Hadern mit diesen überlaut vorgetragenen Erwartungen. Und sie erzählt von Frauen, deren Kinderwunsch gesellschaftlich weniger akzeptiert ist, etwa, weil sie krank sind oder einfach keine Akademikerinnen.
Veranstaltung in Kooperation mit outside the box – Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik und Buchhandlung drift und im Rahmen der Buchmesse 2015
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14. März
Women in Canadian Comics
Referentinnen: Kate Beaton und Nina Bunjevac
Vortrag und Gespräch
Zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten der kanadischen Comicszene sind mit ihren neuen auf Deutsch erschienenen Büchern zu Gast. Kate Beaton stellt “OBACHT! LUMPENPACK” vor – ein wildvergnügter Spaziergang durch Literatur- und Zeitgeschichte. Nina Bunjevac’ eindringliche Graphic Novel “Vaterland” porträtiert die Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert aus einer humanistischen Perspektive und beschreibt dabei die Suche einer Tochter nach ihrem Vater. Die Comickünstlerin besticht durch schonungslose Offenheit und präzise Schwarz-Weiß-Bilder.
– in englischer Sprache –
Veranstaltung in Kooperation mit dem Zwerchfell Verlag und dem avant-verlag.
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13. März
Aberland
Referentin: Gertraud Klemm
Lesung und Gespräch
Gertraud Klemm erzählt in ihrem zweiten Roman von Mutter und Tochter, die mit viel »ja – aber« die wichtigen Entscheidungen in ihrem Leben verschoben haben. Wie in ihrem Debüt Herzmilch ist ihr Blick dabei beißend witzig und ihre Analyse genau. Elisabeth, Mitte 50, beobachtet mit Zynismus und verhaltener Selbstreflexion das Altern der Frauen um sie herum. Und sie beobachtet ihre Tochter Franziska, 35, die zu Wutausbrüchen neigt, mit den Anforderungen der Gesellschaft an ihre Mutterrolle hadert und die theoretische Gleichberechtigung im Alltag nicht einlösen kann. Für das erste Kapitel des Romans erhielt Gertraud Klemm den Publikumspreis in Klagenfurt. Die Lesung fand im Rahmen der Buchmesse statt.
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23. Januar
Eine Reise durch die Mongolei
Multimedialer Vortrag
Die Mongolei, das Land der Nomaden, ist viereinhalb mal so groß wie Deutschland und äußerst dünn besiedelt. Mit der nahezu endlosen Steppe verbinden die einen eine karge triste Landschaft, für die anderen ist es der Inbegriff von Weite und Freiheit.
Sechs ehemalige Mitarbeiterinnen und Freundinnen der MONAliesA haben sich auf den Weg in diese unendlichen Weiten gemacht, um Land und Leute kennenzulernen. Auf der Fahrt mit einem russischen Allradbus durch die unberührte Natur mit ihren Steppen- und Waldlandschaften sowie Seen und heißen Quellen konnten sie die Gastfreundschaft der Nomaden genießen. In einem multimedialen Vortrag werden sie Reiseimpressionen und Hintergrundinformationen zur Bevölkerung sowie Bilder der beeindruckenden Landschaft präsentieren. Es gibt mongolischen gesalzenen Buttertee!
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2014
05. Dezember
Warum machen Frauen Zeitschriften
Referentinnen: Autorinnen der Zeitschrift Outside the Box
Vortrag und Gespräch
Warum eine Zeitschrift für feministische Gesellschaftskritik?
Der Vortrag soll die Frage beantworten, was das besondere an weiblicher Herausgeberschaft ist, wie eine feministische Zeitschrift aussehen kann und welche Konflikte diese adressiert. Welche Unterschiede gibt es in der feministischen Zeitschriftenszene? Es wird aus der aktuellen und vergangenen Ausgaben der gelesen.
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15. November
How to do a zine
Referentinnen: Katrin und Maria vom Mini Queer Zinefest Berlin
Workshop
Die Workshopleiterinnen sind selbst erfahrene Zine-Produzentinnen und haben in diesem Jahr erstmalig ein eigenes Zinefest in Berlin organisiert. Katrin ist Teil der Berliner Zine-Distribution Heavy Mental, Maria schreibt das Personal Zine Momo. Mehr dazu findet ihr hier.
Zusammen haben sie ein Compilation Zine zu Selbstliebe und Selbstfürsorge gemacht. Beim Workshop werden die Grundlagen der Herstellung eines eigenen Zines erklärt und ausprobiert.
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13. November
Anschreiben gegen Norm_alität_en: Queerfeministische Zines
Referentin: Maria Bühner
Vortrag, Lesung und Diskussion
Zines sind selbst-produzierte und -publizierte, nicht-kommerzielle Hefte, die vor allem in Subkulturen wie Hardcore und Punk genutzt worden und werden. Der Vortrag gibt einen Einblick in die Welt der queer/feministischen Zines und stellt verschiedene Zineprojekte genauer vor. Alle vereint die Kritik an “Normen” und “Normalität”. Themen der Zines sind u.a. Coming out, trans*, queer und Beeinträchtigung, Drag, Zustimmungskonzept und intersektionaler Feminismus. Der Vortrag gibt Einblicke in die Vielfalt queer-feministischer Themen. Begriffliches Vorwissen ist nicht nötig.
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07. November
Kollektiv leben, kollektiv arbeiten.
Referentin: Heike Brandt
Lesung und Diskussion
In einem Kollektiv aus gleichberechtigten Menschen zu leben und/oder zu arbeiten bedeutet, Entscheidungen mit Menschen unterschiedlichster Prägung im Konsens treffen zu wollen. Es bedeutet eine immer wiederkehrende Frage danach, wie eine Gesellschaft aussehen kann, die Hierarchien und Diskriminierungen benennen und ihnen entgegenwirken will. Oft genug bedeutet es auch, selbst neue Wege zu gehen, die andere vielleicht schon versucht haben, und Balancen zwischen Scheitern und Umorientieren zu finden.
Heike Brandt (*1947) war Mitbegründerin der Kommune 99 in West-Berlin im Jahr 1968, eines Kinderbuchladen-Kollektivs im Jahr 1976 und der Stiftung Umverteilen!. Außerdem war sie Mitglied einer kollektiv sozial tätigen Gruppe in einer Obdachlosensiedlung (1971-1974). Sie studierte Pädagogik und ist Übersetzerin, Autorin und Rezensentin von Kinder- und Jugendliteratur. Ihr Anliegen ist es, Menschen verschiedener Generationen einzuladen, Fragen aneinander stellen zu können. Sie liest aus den unveröffentlichten romanhaften Aufzeichnungen ihrer Erfahrungen und Erlebnisse. In der anschließenden Diskussion steht die Frage nach den Möglichkeiten und Herausforderungen kollektiven Arbeitens und Lebens im Vordergrund. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Frage, welche Rolle das Geschlecht in kollektiven Strukturen spielt.
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24. Oktober
Über Seefrauen und Sprachfeminismus
Referentinnen: mfg (meine Frauengruppe)
Lesung und Diskussion
Die mfg [meine Frauengruppe] wird in ihrer Veranstaltung Über Seefrauen und Sprachfeminismus einige Passagen aus dem bahnbrechenden feministischen Roman Die Töchter Egalias von Gerd Brantenberg zum Besten geben, um daran in Form kurzer Inputs ihre Kritik an der patriarchalen Sprache entfalten.
Geschlecht in kollektiven Strukturen spielt.
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17. Oktober
chic lit! young feminist writers
Referentinnen: Bettina Wilpert und Katherin Bryla
Lesung und Diskussion
Lesung der Leipziger Studentinnen des hiesigen Literaturinstituts Bettina Wilpert und Katherin Bryla. In der Reihe chic lit! young feminist writers werden sie dem Titel der Reihe alle Unehre machen und uns einen Einblick in ihr exquisites schriftstellerisches Schaffen gewähren. Das Publikum ist eingeladen, mit den Künstlerinnen über ihre Arbeiten zu diskutieren und kann einen Einblick in die Umtriebe einer neuen Autorinnengeneration gewinnen.
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Auf dieser Seite aufgeführt sind die Veranstaltungen, die in der MONAliesA mit der Übernahme der Bibliothek durch die neuen Betreiberinnen seit 2014 organisiert wurden. Wir sehen uns durchaus in einer Tradition von Veranstaltungen, die schon vorher unter früheren MONAliesA Frauen organisiert wurden. Diese findet ihr auf dem Blog (Startseite), aber nicht auf dieser Seite.