Echte Wahlfreiheit – jetzt!

„Ich, Madame Schulz, glaube von ganzem Herzen und mit allen Kräften an mich und meine Küche, an meine Kinderstube und meinen Waschkeller, an meinen Trockenboden und meine Nähmaschine. Alles aber, was darüber ist, ist vom Übel. […] Jede Frau aber, die meine Unfehlbarkeit anzuzweifeln wagt, die meinen Anschauungen entgegen ist, oder mit sich so genannten Ideen befasst, erkläre ich für eine sittenlose und verabscheuungswürdige Emancipierte, für eine Ketzerin, die von Rechtswegen gespießt und mit zu süßem Duft gebraten werden müsste.“

Und die Hand begeistert mit dem Besen gen Himmel streckend, setzt sie hinzu:

„Denn ich war und bin und werde sein – eine deutsche Hausfrau!“

Die von Hedwig Dohm 1873 (!) wunderbar karikierte deutsche Hausfrau hätte sich bestimmt über die „Herdprämie“ – oh, hust, Verzeihung – über das Betreuungsgeld gefreut. Sie mag auch das Frauenbild repräsentieren, das dem Herrn Horst Seehofer und seinen bayrischen Konsorten auch heute noch in ihren Köpfen herumspukt.

Die in den letzten Wochen geführte Diskussion über das Betreuungsgeld und über den personellen Ausbau von Kitas ist ein Offenbarungseid der deutschen Bundesregierung, der in seiner Geringschätzung für soziale Berufe und in seiner absoluten Unfähigkeit auf die aktuellen Bedürfnisse der Menschen einzugehen, schier unerträglich ist.

Wer genug hat von diesem propagierten Frauen- und Familienbild, wer wirklich echte Wahlfreiheit möchte, kann den Appell „Nein zum Betreuungsgeld! – Ja zur echten Wahlfreiheit!“ unterzeichnen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.